COBURG. Das bayerische Kultusministerium überprüft derzeit das Abitur an einem Coburger Gymnasium. Bei den Korrekturen der Prüfungen am Casimirianum könnten die Ergebnisse geschönt worden sein. Man habe entsprechende Hinweise bekommen, sagte ein Ministeriumssprecher. Bis Ende der Woche wollen die Experten die Abiprüfungen durchsehen.
Allerdings müssen die Abiturienten keine schlechtere Benotung fürchten, wie der Sprecher versicherte: Die Zeugnisse seien ausgestellt, es werde sich an den Noten nichts mehr ändern. Welche Folgen sich für die Schule ergeben könnten, hänge von den Ergebnissen der Überprüfung ab.
Schulleiter Burkhard Spachmann räumte ein, dass er Nachjustierungen bei den Prüfungskorrekturen im Fach Deutsch vorgenommen habe – als Abiturprüfungsvorsitzender habe er Verantwortung über den Drittentscheid. Es habe pädagogische Gründe für sein Eingreifen gegeben. Normalerweise korrigieren zwei Lehrkräfte die Prüfungsaufgaben. Die Schule arbeite bei den vom Ministerium angeordneten Überprüfungen konstruktiv mit, teilte er weiter mit.
Damit sorgt schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen eine Abiturprüfung in Bayern für Aufregung. In Schweinfurt hat inzwischen eine private Fachoberschule ihren Betrieb eingestellt, weil 25 von 27 Prüflingen durchs Abitur gefallen waren. dpa
Zum Bericht: Schweinfurter Privatschule schließt nach Abi-Desaster