VBE: Solidarität mit den Demonstranten in Stuttgart

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STUTTGART. Der Landesvorstand des Verbandes Bildung und Erziehung in Baden-Württemberg (VBE) hat seine Solidarität mit den heute in Stuttgart demonstrierenden GEW-Anhängern und Eltern geäußert. Der Verband erinnerte dabei an das letzte Juni-Wochenende, als trotz Regens 5000 Beamte dem Aufruf von VBE und den Mitgliedsverbänden des Beamtenbundes gefolgt und gegen Verschlechterungen bei Bildung und Besoldung demonstriert hätten.

„Der VBE und die anderen Verbände im Beamtenbund hatten mit ihrem 500 Meter langen Protestzug entlang des Stuttgarter Hauptbahnhofes den Eltern und der Bildungsgewerkschaft GEW eine hervorragende Steilvorlage geliefert“, sagte der VBE-Sprecher Michael Gomolzig. „Jetzt können diese den Ball aufgreifen und die Sache klar machen.“

Erst jüngst hatte ein Sprecher des Finanzministeriums behauptet, dass die Landesregierung den Beamten nichts wegnehme. Es sei – so wörtlich – „ ein Märchen“, dass es sich um ein Sonderopfer handeln würde. „Dieses ´Märchen´ klingt in den Ohren der jungen Lehrkräfte aber eher wie ein Gruselschocker“, meint der VBE-Sprecher: Denn viele Lehrer bekämen erst gar keine Stelle; und die, die das Glück hätten, in den Schuldienst übernommen zu werden, müssten drei Jahre lang rechnerisch auf das jeweils zwölfte Monatsgehalt verzichten. Habe Schwarz-Gelb bereits eine vierprozentige Kürzung der Eingangsbesoldung bei jungen Beamten angeordnet, habe die grün-rote Koalition noch einmal vier Prozentpunkte draufgesattelt.

Ein leistungsfähiger Staat sei auf eine motivierte und engagierte Beamtenschaft angewiesen. Wer ständig „Prügel“ beziehe, könne nicht „mit voller Hingabe“ arbeiten. Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber sei keine Einbahnstraße. Wer die treue Erfüllung aller Dienstpflichten erwarte, sollte die Fürsorgepflicht des Dienstherrn gegenüber den Beschäftigten nicht aus den Augen verlieren. Der VBE schreibt weiter: „Dazu gehören eine angemessene Alimentation und die verfassungsmäßig garantierte Teilhabe an der wirtschaftlichen Entwicklung. Nur weil man an Stammtischen so ungeniert über Beamte herziehen kann, sollten die Staatsdiener nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit als ‚Sparschweine‘ herhalten müssen, zumal sie sich sowieso nicht groß wehren dürfen.“

„Faire Bezahlung – auch für Beamte. Jetzt!“, forderten Beamten­bund und seine Mitgliedsverbände am letzten Juni-Wochenende. „Der VBE ist nun gespannt“, so der Sprecher des Lehrerverbands, ob Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach den neuerlichen Protesten gleichfalls so „cool“ und scheinbar unbeeindruckt reagieren werde, wie er sich nach der Demonstration des Beamtenbundes gegeben habe.

Zum Bericht: Kultusminister Stoch ermahnt Lehrer – 2000 demonstrieren

 

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