Am 8. September ist Weltalphabetisierungstag

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BERLIN. Rund 7,8 Millionen erwachsene Deutsche können nicht richtig Lesen und Schreiben. Aktionen in vielen deutschen Städten sollen am Sonntag auf das Problem Analphabetismus aufmerksam machen.

Weltweit können fast 800 Millionen Erwachsene nicht richtig lesen und schreiben, knapp zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Daran erinnert jährlich am 8. September der 1966 von der UN-Bildungsorganisation Unesco initiierte Weltalphabetisierungstag. Die meisten Analphabeten leben in Entwicklungsländern, aber auch in Deutschland ist es ein verbreitetes Phänomen.

Kampagnenfoto „Lesen & Schreiben - Mein Schlüssel zur Welt“
Nur ein Bruchteil der insgesamt 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland nutzen Angebote um das Lesen neu zu erlernen. (Kampagnenfoto „Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“). Quelle: BMBF

Noch immer gilt Analphabetismus weitgehend als Tabu – eine amtliche Statistik gibt es nicht. Laut einer Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2011 können in der Bundesrepublik 300 000 Menschen gar nicht lesen oder schreiben. Rund 7,5 Millionen Erwerbsfähige gelten als «funktionale Analphabeten» und haben beim Lesen selbst kürzerer Texte Probleme.

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«Das größte Problem ist, an die Menschen heranzukommen», erklärt Almut Schladebach, pädagogische Mitarbeiterin der Hamburger Volkshochschule. Der erste Schritt bedeute häufig eine große Überwindung. «Wenn sie erst mal zur Beratung da sind und über das Problem sprechen können, fühlen sich viele erleichtert. Oftmals haben sie sich jahrelang versteckt.»

Um das Thema stärker anzugehen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung Ende 2012 eine bundesweite Alphabetisierungskampagne gestartet. Mit Ausstellungen, TV-Spots und Plakaten soll informiert und auf Unterstützungsangebote hingewiesen werden. (dpa)

Zum Bericht: Wanka: Arbeitgeber sollen sich stärker um Analphabeten kümmern

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