Hessens Integrationsminister will zwangsweises Vorschuljahr

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DARMSTADT. Ein qualifizierendes Schulvorbereitungsjahr sei notwendig, damit alle Kinder die Chance hätten in der Schule mitzuhalten, so Jörg-Uwe Hahn (FDP).

Der hessische FDP-Spitzenkandidat Jörg-Uwe Hahn will eine «Zwang-Vorschule» einführen. Der «Frankfurter Rundschau» sagte Hahn: «Wir wollen eine Pflicht für den Besuch eines vorschulischen Kindergartenjahrs.» Das sei eine «Zwang-Vorschule. Dazu stehe ich», betonte Hahn. «Es ist ungerecht, wenn wir den Kindern nicht die Chance geben, in der Schule mithalten zu können. Deshalb brauchen wir ein qualifizierendes Schulvorbereitungsjahr.»

der hessiche Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP)
Gilt in Hessen bald die Kitapflicht? Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn will eine Zwangs-Vorschule. Foto: Sven Teschke / Wikimedia Commons (CC-by-sa-3.0)

Die Chancengleichheit hänge nicht nur mit dem Schulsystem zusammen, sondern bereits mit der Lebensphase davor. «Wenn 50 Prozent der Migrantenkinder und 20 Prozent der Nicht-Migrantenkinder beim Schuleintritt nicht altersgerecht Deutsch können, ist das ein Problem des vorschulischen Systems.» Deshalb sei die FDP auch für «verpflichtende Sprachstandtests im fünften Lebensjahr».

Der Integrationsminister kündigte zudem an, dass islamischer Religionsunterricht künftig an deutlich mehr Schulen in Hessen angeboten werde: «Unser Ziel ist, dass aus den 27 teilnehmenden Schulen 270 werden», sagte er dem «Darmstädter Echo». Vor allem müssten schnell genügend Religionslehrer für das neue Fach ausgebildet werden. «Dabei spielen auch die beiden muslimischen Religionsgemeinschaften, die Ditib und Ahmadiyya, eine wichtige Rolle», erklärte Hahn. (dpa)

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