Größter Masern-Ausbruch in Thüringen seit Jahren

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JENA. In Jena breiten sich die Masern weiter aus. Die Gesundheitsbehörden befürchten, dass es auch die Bewohner der drei Flüchtlingsheime treffen könnte und reagieren mit Impfungen.

Die typischen Symptome der Masern sind neben Hautausschlag auch Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen der Schleimhäute. Foto: Steffen Bernard / Wikimedia Commons
Die typischen Symptome der Masern sind neben Hautausschlag auch Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen der Schleimhäute. Foto: Steffen Bernard / Wikimedia Commons

Der Masern-Ausbruch in Jena hat sich zum größten in Thüringen seit mehreren Jahren entwickelt. Die Stadtverwaltung gab die Zahl der Erkrankungsfälle mit 17 an. Das Gesundheitsamt befürchtet nun, dass die Infektion auch auf die Bewohner Jenaer Flüchtlingsheime übergreift. Unter den Erkrankten sei ein vierjähriges Flüchtlingskind, das an öffentlichen Veranstaltungen der interkulturellen Woche teilgenommen habe. Es bestehe Ansteckungsgefahr für weitere Veranstaltungsteilnehmer. In Thüringen hatte es den letzten regional gehäuften Masern-Ausbruch 2008 gegeben, als in Weimar 14 Kinder erkrankten.

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Das Gesundheitsamt begann damit, die Bewohner der drei Jenaer Flüchtlingsheime gegen Masern zu impfen. Allen anderen Veranstaltungsteilnehmern rieten die Behörden dringend, ihren Impfschutz zu überprüfen und sich gegebenenfalls schnellstmöglich von ihrem Hausarzt impfen zu lassen. Die Schutzimpfung gilt als einzig wirksame vorbeugende Maßnahme gegen die hochansteckenden Masern, die neben Fieber und Hautausschlag auch zu bleibenden Schäden durch Hirnhautentzündungen führen können. Für den 3. Oktober hat die Stadt einen Impftag im Gesundheitsamt organisiert. Das Angebot richtet sich an Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene bis 42 Jahre.

Die Infektion war vor zwei Wochen in einer Gemeinschaftsschule ausgebrochen. Zwei im Ostsee-Urlaub infizierte Kinder hatten sie eingeschleppt. Die meisten Erkrankten sind den Angaben zufolge Schüler dieser Schule oder Kontaktpersonen. Normalerweise treten Masern in Thüringen nur in Einzelfällen auf. Bundesweit ist die Zahl der Masernfälle in diesem Jahr sprunghaft gestiegen. dpa

 

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