Hessens Kultusministerin soll die FDP retten

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WIESBADEN. Neue Frau in der FDP-Spitze: Nach dem Wahldesaster soll die hessische Kultusministerin Nicola Beer als Generalsekretärin den Liberalen in der Bundespolitik ein frisches Profil geben.

Macht wohl bald Schluss mit der Schulpolitik: Hessens Noch-Kultusministerin Nicola Beer; Foto: Frank Ossenbrink / Kultusministerium Hessen
Macht wohl bald Schluss mit der Schulpolitik: Hessens Noch-Kultusministerin Nicola Beer; Foto: Frank Ossenbrink / Kultusministerium Hessen

Beer hatte das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl unmittelbar nach Schließung der Wahllokale (als es noch so aussah, als würde die FDP auch in Hessen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern) vor allem auf eine falsche Kommunikation zurückgeführt. «Wir haben es nicht geschafft, unsere Erfolge auch ausreichend zu vermitteln», sagte sie.

Das Selbstbewusstsein, Fehler nicht bei sich selbst sondern nur bei der Verkaufe zu sehen, qualifiziert offenbar für Höheres: Parteivize Christian Lindner, der im Dezember für das Amt des Vorsitzenden kandidiert, werde die 43-jährige Beer in Berlin als seine Kandidatin für den wichtigen Posten vorstellen, erfuhren die „Ruhr Nachrichten“ und die Nachrichtenagentur dpa aus Parteikreisen.

Der 34-jährige Lindner sagte in der „Rheinischen Post“: „Unsere starken Frauen will ich in der Parteiführung sichtbar machen.“ Beer gilt als pragmatisch und ist eine der wenigen profilierten Frauen in der FDP. Von 2009 bis 2012 war sie Europa-Staatssekretärin, seit Mai 2012 ist sie Kultusministerin in Hessen. Nach der schwarz-gelben Wahlniederlage bei der Landtagswahl wird sie ihr Amt in Wiesbaden aller Voraussicht nach verlieren.

Als Generalsekretärin in Berlin stünde Beer vor der Herausforderung, die FDP nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag gemeinsam mit Lindner im Gespräch zu halten. Der amtierende Generalsekretär Patrick Döring war nach dem 22. September mit der gesamten Führung zurückgetreten. Er geht zurück in die Wirtschaft.

Die FDP ist erstmals seit 1949 nicht mehr im Bundestag vertreten. Sie erlebte bei der Wahl am 22. September einen beispiellosen Niedergang von 14,6 Prozent vor vier Jahren auf 4,8 Prozent. FDP-Chef Philipp Rösler und Spitzenkandidat Rainer Brüderle traten zurück. dpa

Zum Bericht: „Kurz vor der Wahl: Schlagabtausch um Bildung im hessischen Landtag“

 

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