Die neue Kunstakademie-Leiterin McBride: Keine Lehrerin im klassischen Sinne

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DÜSSELDORF. Die Düsseldorfer Kunstakademie steht für große Namen, unter anderem haben dort Joseph Beuys und Gerhard Richter gelehrt. Jetzt steht die international angesehene Kunsthochschule unter neuer Leitung der gebürtigen Amerikanerin Rita McBride. Sie versteht sich nicht als Lehrerin im klassischen Sinne. «Ich mag es, unter jungen Nachwuchskünstlern zu sein und mich mit ihnen auszutauschen», erzählt sie wenige Wochen nach ihrem Amtsantritt Anfang August.

Nachfolgerin von Beuys, Lüpertz und anderen: Rita McBride. Foto: Wikimedia Commons
Nachfolgerin von Beuys, Lüpertz und anderen: Rita McBride. Foto: Wikimedia Commons

Sie will mehr neue Medien in den Unterricht einbringen, internationale Gäste einladen und den Austausch zwischen den Jahrgängen fördern: Die Bildhauerin und Installationskünstlerin Rita McBride hat sich als neue Rektorin der Kunstakademie Düsseldorf vorgestellt. «Ich möchte, dass die Hochschule ein offener und lebendiger Ort in der Stadt ist», sagte sie bei einer Pressekonferenz. Der Senat der Akademie hatte die gebürtige Amerikanerin im Juni als Nachfolgerin von Anthony Cragg gewählt, der die Leitung nach vier Jahren abgab.

McBride erklärte, dass sie in Zukunft mehr Gäste aus Bereichen wie Film, Literatur und Naturwissenschaft an die Hochschule einladen will, die die Nachwuchskünstler inspirieren. Auch Video und Film sollen als moderne Medien stärker Einzug halten. So sei es möglich, dass die Studenten elektronische Bilder erzeugen. Deshalb will McBride auch neue Technik wie 3D-Drucker anschaffen. 19 der derzeit rund 600 Studenten betreut McBride in einer eigenen Klasse der Bildhauerei.

Die 1960 in Iowa geborene McBride ist seit 2003 Professorin für Bildhauerei an der international angesehenen Kunsthochschule. Ihr Amt als Rektorin trat sie bereits Anfang August an.

Die 1819 aus einer kurfürstlichen Malschule hervorgegangene Düsseldorfer Akademie gehört seit Generationen zu einer der einflussreichsten europäischen Ausbildungsstätten für Künstler. Unter anderem lehrten dort Ewald Mataré, Joseph Beuys, Gotthard Graubner, Gerhard Richter sowie das Fotografen-Ehepaar Becher. «Malerfürst» Markus Lüpertz hatte mehr als 20 Jahre die Kunstakademie geleitet. McBride ist nach Irmin Kamp (1981-88) die zweite Frau, die zur Rektorin gewählt wurde.

Ihre auf Form und Struktur reduzierten Arbeiten stehen dem amerikanischen Minimalismus nahe und sind in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten. Ob Autos aus Rattan oder die Großinstallation «Arena» aus gestuften Sitzreihen – in ihrer künstlerischen Arbeit verbindet McBride soziologische Aspekte, Architektur, Design und Kunst. Im Jahr 2011 wurde in München ihr bis jetzt größtes Außenskulpturenprojekt «Mae West» realisiert – eine 52 Meter hohe Skulptur aus karbonummantelten Stahlrohren auf dem Effnerplatz. dpa

 

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