Mehr Geld für Professoren nach Verfassungsgerichtsurteil

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STUTTGART. Rückwirkend zum 1. Januar 2013 erhöht die Baden-Württembergische Landesregierung   Grundgehälter von Professoren um bis zu 750 Euro.

Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Professorenbesoldung kostet das Land zehn Millionen Euro im Jahr. Diese Summe setze sich aus den höheren Grundgehältern für Juniorprofessoren (W1) sowie für solche der mittleren Besoldungsgruppen W2 und W3 zusammen, teilte das Stuttgarter Wissenschaftsministerium mit.

Euro-Scheine und -Münzen
Vorgezogene Bescherung für viele Professoren im Südwesten. Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Die Karlsruher Richter hatten im Februar vergangenen Jahres eine Besoldungsregelung aus Hessen gekippt und befunden, dass das Grundgehalt den Hochschullehrern keinen angemessenen Lebensunterhalt ermögliche. Geklagt hatte ein Chemieprofessor aus Marburg mit Unterstützung des Deutschen Hochschulverbandes. Die für die Bezahlung von Professoren zuständigen Länder passen jetzt ihre Besoldungsregelungen an.

Im Südwesten gibt es 6832 hauptamtliche Professoren, darunter werden 1655 nach W3, 1691 nach W2 und 191 nach W1 bezahlt. Rückwirkend zum 1. Januar 2013 soll die Besoldung um 750 auf 5400 Euro (W2) und um 518 auf 6130 Euro (W3) angehoben werden. Nach weiteren Angaben des Ministeriums liegen damit die Grundgehälter im Südwesten bundesweit in der Spitzengruppe mit Bayern und Hessen.

Juniorprofessoren erhalten 4288 Euro – das sind 300 Euro mehr als bisher; ihre Leistungszulage kann jetzt 100 Prozent dieser Summe betragen. Zuvor waren es nur bis zu 600 Euro. Bei den W2- und W3-Professoren werden Leistungsbezüge in Höhe von 50 Prozent auf die höheren Grundgehälter angerechnet. Die restlichen Professoren werden nach bisheriger C-Besoldungsordnung entlohnt.

Nach Auskunft von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) geht Baden-Württemberg nicht mehr wie andere Länder auf die Besoldung nach Dienstaltersstufen zurück. Damit werde die Anfangsphase der wissenschaftlichen Karriere attraktiver gestaltet. «Mit unserer Lösung bleibt das Wissenschaftssystem Baden-Württemberg im Bundesvergleich in einer attraktiven Spitzenposition», sagte Bauer. (Julia Giertz, dpa)

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