Zum Widerstand der Lehrer in Niedersachsen

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Ein Kommentar des „Weser-Kuriers“

BREMEN. Möglicherweise werden etliche Schüler in nächster Zukunft lernen, dass Lehrer nicht nur ihre mehr oder minder beliebten Wegbegleiter durch die Schulzeit sind, sondern auch ganz normale Arbeitnehmer, die ihren Job in erster Linie tun, weil sie Geld damit verdienen. Dass es dabei auch etliches gibt, das nicht bezahlt wird, dürfte längst nicht allen klar sein – den Pädagogen selbst allerdings schon und ihrer obersten niedersächsischen Dienstherrin, Ministerin Heiligenstadt, allemal. Deshalb tut sie auch erst gar nicht so, als hätte sie irgend etwas im Köcher, womit sie die Lehrer zwingen könnte, etwas ausschließlich für ein herzliches „Vergelt’s Gott“ zu tun. Dass die Lehrer reagieren, wenn ihnen kurzerhand in die Tasche gegriffen wird – wer wollte ihnen das verdenken? Die Schüler, die ihre Solidaritätsadressen bei Facebook hinterlegt haben, tun das offensichtlich nicht. Und das, obwohl sie die Leidtragenden sind, wenn Klassenfahrten, Theaterbesuche und Exkursionen nicht stattfinden. Andererseits: Es trifft immer Unbeteiligte – das ist keine Spezialität des Lehrerprotests. Wenn die Müllwerker streiken, steigt der Gestank ungeleerter Tonnen nicht zuerst dem Innenminister in die Nase, sondern anderen. So ist es eben in solchen Konflikten. Allerdings ist schwer vorstellbar, dass die Pädagogen sich sehr lange verweigern. Dazu sind sie mit ihren Schülern viel zu dicht zusammen. Und vermutlich kalkuliert genau damit die Politik.

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