EU-Atomforscher feiern 50. Geburtstag

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EGGENSTEIN. 50 Jahre Atomforschung für die EU: Mit einem Festakt hat das Institut für Transurane am Donnerstag seinen Geburtstag gefeiert. Seit fünf Jahrzehnten beschäftigen sich Forscher in Eggenstein-Leopoldshafen nördlich von Karlsruhe mit strahlendem Material, sind international als Ratgeber gefragt und seit einiger Zeit auch eine Art «Atompolizei», die Zollbeamten und Fahndern beibringt, wie sie strahlende Schmuggelware aufspüren können und wie sie dann mit ihr umgehen müssen.

Das Institut sei heute «weltweit anerkannt für seinen wichtigen Beitrag zur effizienten Überwachung des nuklearen Brennstoffkreislaufs, als Referenzzentrum für Kernmaterialforschung, für medizinische Anwendungen von Radionukliden und für nukleare Sicherheit und Forensik», sagte Instituts-Direktor Thomas Fanghänel. Unter den 200 Gästen waren Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter ein Vertreter des Außenministeriums in Litauen. Das Land hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.

Zum Jubiläum wurde ein 100 Quadratmeter großes, drei Tonnen schweres Mosaik der «Karlsruher Nuklidkarte» präsentiert. Sie sei ein wichtiges Arbeitsinstrument für die Forscher, weil sie Informationen zu den 3847 bekannten Nukliden enthält.

Der Grundstein für das Institut wurde vor 50 Jahren im Rahmen des Euratom-Vertrages gelegt. «Heute liefert das Institut für Transurane einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kernmaterial und arbeitet an der Entwicklung und Anwendung moderner Instrumente zum Aufdecken verborgener nuklearer Aktivitäten», würdigte Simone Schwanitz vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg die Arbeit der Forscher. dpa

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