Grün-Rot lehnt Bestandsgarantie für Realschulen im Südwesten ab

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STUTTGART. Mit den Stimmen der Regierungsfraktionen hat der Landtag eine Bestandsgarantie für die 500 öffentlichen und privaten Realschulen im Land abgelehnt. Ziel von Grün-Rot sei es, flächendeckend alle Bildungsabschlüsse anbieten zu können, sagte die Grünen-Bildungsexpertin Sandra Boser (Grüne) am Donnerstag im Plenum. Eine Bestandsgarantie für die Realschule als eigene Schulform könne es da ebenso wenig geben wie etwa für die Hauptschule.

Will sparen: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: BÜNDNIS 90/Die Grünen/Flickr CC BY 2.0
Die Regierung unter Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann will die Schulen nach Interessenlage der Eltern erhalten. Foto: BÜNDNIS 90/Die Grünen/Flickr CC BY 2.0

Letztlich würden Eltern und Schüler mit den Füßen über die Schulformen abstimmen, betonte SPD-Bildungsexperte Klaus Käppeler. «Die Hauptschulen sind auch verschwunden, ohne offene Aufruhr.» Käppeler versicherte: «Es wird für keine Schule eine Bestandsgarantie geben – auch nicht für die Gemeinschaftsschule.» Die Forderung der CDU nach einer Bestandsgarantie sei somit ein «Pseudoantrag».

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Die «leistungsstarke Realschule» dürfe nicht der «unausgegorenen» und «überhasteten» Bildungspolitik von Grün-Rot zum Opfer fallen, begründete der CDU-Abgeordnete Karl Traub seinen Antrag. Gerade die Realschule stehe in der Mitte der Gesellschaft, weil die Schüler in ihr realitätsbezogen gefördert würden. Vor allem die Realschule müsse derzeit «den Unverstand der Landesregierung ausgleichen», kritisierte auch FDP-Bildungsexperte Timm Kern. dpa

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