Bayern – SPD fordert: Probeklausur-Noten streichen

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MÜNCHEN. Wegen schlechter Ergebnisse in den Mathematik-Probeklausuren für das länderübergreifende Abitur fordert Bayerns SPD, die Noten zu streichen. Kultusminister Spaenle hält im Unterschied zur Opposition die Vorbereitungszeit für ausreichend.

Die Übungsklausuren für das erste länderübergreifende Abitur haben in Bayern einen politischen Schlagabtausch ausgelöst. Die SPD-Landtagsfraktion beklagte schlechte Ergebnisse der Mathematik-Klausuren und forderte, die Noten zu streichen. «Es kann nicht sein, dass die bayerischen Abiturienten einen Nachteil haben, weil Kultusminister Spaenle unbedingt Vorreiter eines gemeinsamen Abiturs in Deutschland sein will», sagte ihr bildungspolitischer Sprecher Martin Güll. «Die Vorbereitungszeit für die bayerischen Schüler ist aufgrund des späten Schulstarts im September viel zu kurz gewesen.»

Die Vorbereitungszeit auf die Übungsklausuren für das Abitur sei zu kurz gewesen, moniert Bayerns SPD. Foto: marco51186 / Flickr (CC BY 2.0)
Die Vorbereitungszeit auf die Mathematik-Übungsklausuren für das Abitur sei zu kurz gewesen, moniert Bayerns SPD. Foto: marco51186 / Flickr (CC BY 2.0)

Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU) erklärte, die Schüler entschieden selbst, wie die Übungsklausuren vom Dezember im Halbjahreszeugnis gewichtet werden: Sie könnten wählen, ob das Ergebnis als mündlicher oder schriftlicher Leistungsnachweis gezählt werde. Die Auswirkung auf das Abiturzeugnis sei marginal. Die Probeklausuren hätten nach einzelnen Rückmeldungen ganz unterschiedliche Ergebnisse erbracht – in Deutsch ebenso wie in Englisch und Mathematik.

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Bayern und fünf weitere Bundesländer wollen im Frühjahr erstmals gemeinsame Abituraufgaben stellen. Anders als bei der Probeklausur könnten die bayerischen Schüler bei der Abiprüfung im Mai selbst wählen, ob sie in Mathematik wie gewohnt Taschenrechner und Formelsammlung benutzen wollen, erklärte Spaenle. Der Deggendorfer Schulleiter und Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte der «Süddeutschen Zeitung», die Mathe-Probeklausur sei in Bayern «schlechter ausgefallen als erwartet».

Güll, der dem Bildungsausschuss des Landtags vorsitzt, verlangte die rasche Auswertung aller Übungsklausuren. Gemeinsame Abiprüfungen müssten «noch einmal auf den Prüfstand», sagte der SPD-Politiker. (dpa)

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Claudia Martin
10 Jahre zuvor

Der Grund für die äußerst schlechten Ergebnisse der Mathematik-Übungsklausuren liegt darin begründet, dass der Aufgabentyp vom Kultusministerium zur Übungsklausur geändert wurde und Lehrern Bayerns Musteraufgaben zum neuen Aufgabentyp bis kurz vor der Übungsklausur nicht zur Verfügung standen!
Mir liegt ein Schreiben des Ministerialdirigenten Herr Gremm vor, dem klar zu entnehmen ist, dass der Aufgabentyp in den Themengebieten Geometrie und Stochastik im Abitur 2014 erstmalig zum Einsatz kommt. Die Lehrer kennen den Aufgabentyp also aus vorhergehenden Prüfungen nicht und haben ihn vermutlich deshalb auch nicht in den Unterricht der gesamten Oberstufe integriert.
Durch den ganzen Prozess der Einführung des neuen länderübergreifenden Abiturs wurden die Schüler dieses Jahrgangs überlastet, benachteiligt und demotiviert und Herr Spaenle verteidigt diese Vorgehensweise trotz deutlicher Hinweise auf die Problemstellungen immer noch – ich bin fassungslos!
Die Darstellung von Herrn Spaenle einer Entscheidungsfreiheit der Schüler, die Noten 5 oder 6 schriftlich oder mündlich zu werten, empfinde ich als eine pure Provokation der vielen betroffenen Schüler – es werden wohl zigtausende in Bayern sein! Die Schüler haben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Wenn sich der Schüler gegen eine Wertung im schriftlichen Bereich entscheidet, findet die Note der K l a u s u r automatisch Eingang in der m ü n d l i c h e n Notengebeung. Das sehe ich als klaren Verstoß gegen die Schulordnung an: ein großer Leistungsnachweis darf niemals als kleiner Leistungsnachweis gewertet werden. Herr Spaenle muss diese Vorgabe zeitnah zurücknehmen, da dadurch die Rechte der Schüler verletzt werden und dies im Zwischenzeugnis zementiert würde! Und kein anderer Jahrgang muss Übungsklausuren schreiben, dies ist eine zusätzliche Benachteiligung der Schüler der jetzigen Q12!
Ein Ergebnis, das Eingang in die Abiturnote findet ist nie marginal, da schon ein Punkt weniger in der Gesamtpunktzahl zu einem schlechteren Notendurchschnitt in der Abiturendnote führen kann und die Schüler werden an der Universität auf knallharte NCs treffen!
Auch wenn die Ergebnisse der Klausuren unterschiedlich waren, wird sich wohl der überwiegende Teil der Schüler Bayerns im mündlichen Notenbereich um ein oder mehrere Notenstufen verschlechtern, da die mündlichen Noten in der Regel immer besser als die schriftlichen sind und die Ergebnisse der Übungsklausuren in drei Fächern die mündlichen Noten deutlich nach unten ziehen werden.
Im kommenden Abitur können die Schüler wohl wählen, ob sie einen Taschenrechner benutzen, wenn sie dies aber wünschen, wird Ihnen die Bearbeitungszeit um ein Drittel (30 Minuten!) gekürzt, so dass sie voraussichtlich mit der Bearbeitung der Aufgabenstellung nicht fertig werden. Sie haben also auch hier nur die Wahl zwischen Pest und Cholera! Es gibt seit Jahren eine Prüfungsordnung, in der geregelt ist, dass die Schüler im gesamten Abitur (inklusive Vorbereitungszeit) einen Taschenrechner benutzen können. Diese Regelung gilt immer noch und muss auch im länderübergreifenden Teil des neuen Abiturs gelten. Da außerdem alle Schüler im Abitur auf gleiche Bedingungen treffen sollten, rufe die deshalb volljährigen Schüler und die Eltern minderjähriger Schüler zum Boykott der Wahl der Varianten 1 oder 2 („mit oder ohne Taschenrechner“) auf und sich für die Variante 3 zu entscheiden: „Volle Bearbeitungszeit von 90 Minuten mit Taschenrechner“ – und das für alle Schüler!
Wenn das äußerst schlechte Ergebnis in der Mathematikklausur (das vom Ministerium nicht geleugnet werden kann!) den „realen Bedingungen“ entspricht, die das Ministerium nennt, dann haben die Schüler im kommenden Abitur sowieso äußerst schlechte Karten!
Deshalb fordere ich: Die Noten der Übungsklausur darf nicht in die Abiturwertung einbezogen werden und das länderübergreifende Abitur darf so nicht stattfinden!
Leider zeigt Herr Spaenle immer noch keinerlei Einsicht! Er wurde schon im Vorfeld von Experten beraten und hat die Einwände ignoriert, um seine politische Idee zu verwirklichen. Nun wird es aber dringend Zeit, dass er nach Lösungen für die Schüler sucht, denn in zwei Wochen werden die Zwischenzeugnisse geschrieben und in vier Monaten finden die Abiturprüfungen statt!

Monika Appelt
10 Jahre zuvor
Antwortet  Claudia Martin

Der Grund für die schlechten Ergebnise liegen sicher nicht am Aufgabentyp sondern an der fehlenden Lernwilligkeit der Schüler. Ein halbes Jahr zur Vorbereitung sollte wohl genügen. Lehrer und Kultusministerium müssen nicht für alles als Sündenbock herhalten.

G8 Schülermutter

Claudia Martin
10 Jahre zuvor
Antwortet  Monika Appelt

AHA

G.G.
10 Jahre zuvor
Antwortet  Claudia Martin

Frau Appelt, sie beschimpfen hier die Schüler – pfui … grüßen Sie mir Ihren Mann Wolfgang Appelt, der hier auch schon viel Quatsch geschrieben hat!
Und grüßen sie mir das arme Kultusministerium!

Monika Appelt
10 Jahre zuvor
Antwortet  G.G.

Jetzt aber nicht persönlich und beleidigend werden, gilt auch für Ihren weiter untenstehenden Kommentar

Tamara G8 Schülerin
10 Jahre zuvor
Antwortet  Monika Appelt

Also wir hatten kein halbes Jahr zum Vorbereiten! Unser Lehrer hat sogar gesagt er kann uns nicht für die Übungsklausur vorbereiten, da er sonst nicht mit dem Stoff von 12/1 fertig werden würde. Somit hatten wir keine Vorbereitung. Es ist ja nicht nur so, dass man 3 Klausuren mehr geschrieben hat, man hatte aufgrund dessen auch weniger Zeit um für die anderen Klausuren zu lernen.

Monika Appelt
10 Jahre zuvor

Vorbereitung bedeutet aber doch nicht nur, dass der Lehrer das im Unterricht machen muss

Kai Binkowsky
10 Jahre zuvor
Antwortet  Monika Appelt

Vorbereitung ist ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits heißt es das wir Schüler uns zu Hause auf Klausuren, etc. vorbereiten müssen.
Andererseits muss uns der Stoff, den wir dann für die Klausur brauchen, durch den Lehrer erklärt werden.
Üben machen wir dann schon selbst. Wer das dann nicht tut ist selbst schuld.
Jetzt aber die Schuld auf die Schüler abzuwälzen ist einfach nur ein lächerliches Unterfangen.
Uns nochmal 3 extra Klausuren reinzuwürgen und dann einen auf „ihr seid selbst schuld“ zu machen ist eine absolute Frechheit.
Zum einen von einem, nach eigener Erfahrung, überforderten und realitätsfremden Kultusministerium, zum anderen von ahnungslosen Außenstehenden/uneinsichtigen Lehrern.

Felix / Q12
10 Jahre zuvor
Antwortet  Claudia Martin

Ich habe jetzt einmal versucht herauszufinden welchen Nachteil ich mit Taschenrechner im Abitur haben werde. Die Lehrer sagen uns wir haben mit Taschenrechner weniger Zeit und erklären uns das Mathe-Abitur in etwa so:
eine Gruppe von Schülern hat anfangs einen Taschenrechner, eine andere Gruppe keinen, zum Schluss haben aber doch alle einen, eine Gruppe hat 240 Minuten Zeit, eine andere aber 270 Minuten und dazu noch eine Pause von 15 Minuten, das sind dann 285 Minuten – das sind ja fast 5 Stunden und die Gruppe ohne Taschenrechner hat sogar 45 Minuten mehr Zeit. Die Gruppe mit Taschenrechner hat dann wirklich viel weniger Zeit, denn die Aufgaben werden doch die gleichen sein. Ist das wirklich zu schaffen in der kürzeren Zeit – ich weiß wirklich nicht, was besser ist? Letztes Jahr war das einfacher, da hatten alle das gleiche Abitur und alle hatten einen Taschenrechner und man musste nicht überlegen, was nun besser oder schlechter für das Abitur ist.

Felix / Q12
10 Jahre zuvor
Antwortet  Felix / Q12

Wir haben gestern noch einmal über die Wahl der Varianten am nächsten Freitag diskutiert. Ich werde mich jetzt doch für die Variante mit Taschenrechner entscheiden da diese Variante nur vier Stunden dauert und ich mich danach sicher sowieso nicht mehr konzentrieren kann!
Auch die Gefahr, dass ich einen Blackout habe und mich verrechne ist mir in der Abiturprüfung dann doch zu groß, ein Prüfung ohne Taschenrechner ist einfach ein komisches Gefühl, bei der Übungsklausur hatte ich von Anfang an das Gefühl ich hätte etwas vergessen.
Außerdem kann ich dann beide Teile zusammen bearbeiten und kann am Schluss noch einmal alle Lösungen überprüfen – das ist ein sehr großer Vorteil zur Variante ohne Taschenrechner. Dort muss man einen Teil schon nach 90 Minuten abgeben und wenn man dann am Ende noch Zeit übrig hat, kann man die Lösungen aus dem ersten Teil nicht einmal mehr überprüfen, obwohl man noch Zeit hätte.
Ich hoffe jetzt einfach darauf, dass mir die Zeit auch in der kurzen Variante des Abiturs reichen wird. Ich denke der Lehrer wird schon recht haben, wenn er im Kommentar unten schreibt, dass 60 Minuten reichen werden. Ich vertraue einfach darauf dass ich mein mühsam erworbenes Wissen dann auch komplett aufs Papier bringen kann und ich kein Zeitproblem bekommen werde!
Vier Stunden Matheprüfung!!! Das muss man sich erst einmal vorstellen, mich haben schon die 90 Minuten bei der Übungsklausur völlig fertig gemacht … ich bin jetzt schon froh, wenn das Abitur endlich vorbei ist, ich werde eine Woche lang feiern!
Ich habe das Gefühl, das neue Abitur ist ein bisschen wie Lotto spielen: Nur wenn man die richtige Variante für sich selbst wählt (mit oder ohne Taschenrechner), wenn man dann über viele Stunden die Konzentration aufrecht erhalten kann, wenn die Aufgaben dann auch nicht zu schwer sind (also im Vergleich dazu, was die Lehrer uns beigebracht haben), und wenn man dann außerdem mit diesen Aufgaben noch in der festgelegten Zeit fertig wird … dann hat man Glück im Abitur.
Und das muss ich schon noch sagen zu den anderen Kommentaren, die man hier lesen kann: Ich hätte gerne Glück im Abitur, ich bin nicht „lern-unwillig“ und „auf dem Stand eines Hauptschülers“, sondern bin auf dem Gymnasium, um ein gutes Abitur zu machen und danach zu studieren – am Besten irgendetwas ohne Mathe!
Warum schreiben denn eigentlich nicht alle Bundesländer gemeinsam ein neues Abitur. Ich habe einen Freund aus Bremen, dort soll das Abitur viel leichter sein. Wenn wir jetzt ein neues Abitur schreiben, das vielleicht noch schwerer als das alte ist, kommt vielleicht nach dem Abitur ein Schüler aus Bremen und schnappt mir meinen Studienplatz weg, da er einen besseren Durchschnitt in der Abiturnote hat? Solange nicht überall das gleiche Abitur geschrieben wird, sollte man unbedingt versuchen nach Bremen zu ziehen (wenn man schon volljährig ist), denn dort scheint das Lottoglück immer noch größer zu sein?
Und jetzt muss ich dringend los, ich habe zur 3. Stunde Mathe!

Felix / Q12
10 Jahre zuvor
Antwortet  Felix / Q12

Also wo sind wir denn hier? Da versuchen einige Leute ernsthaft über ein wirkliches Problem der Q12-ler zu reden und dann stellt ein „alter erfahrener Lehrer“ die Intellligenz einer Schülerin der Q12 in Frage … und eine „Abirentin“ (gute Idee: nach dem ABi gleich in Rente!) fällt ihrer Mit-Abiturientin in den Rücken … und keiner liest mehr bis zum Ende ….
denn dort wird doch Hoffnung gemacht, dass es eine gute Lösung für das Abitur geben kann und es wird gefragt, ob denn nicht sowieso alle Schüler im nächsten Abi ein Recht auf einen Taschenrechner hätten …
Ich bin immer noch hin und her gerissen, was ich wählen soll und was für mich am Besten im Abitur ist und kann gar nicht verstehen, dass hier unterirdische Kommentare geschrieben werden – das hilft nicht weiter, um herauszufinden, ob es nicht doch besser wäre, alle Schüler können Taschenrechner und Formelsammlung verwenden und haben auch noch die gleiche Prüfungszeit, mir wäre das auf jeden Fall am liebsten. So war es doch im letzten Jahr und so wird es auch im nächsten Jahr wieder sein, nur wir müssen uns mit einer doofen Wahl des Abiturs quälen. Ich werde mal die Oberstufensprecher fragen, ob man da nichts machen kann.
Bisher wusste ich nur, dass man Parteien wählen kann, aber dass man am Freitag ein Abi wählen kann, ist wohl ganz neu und einzigartig. Ich glaube ich kreuze auf meinem Wahlschein beide Abiturvarianten an und schreibe drunter: Ich weiß nicht !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Da hat die CSU ein neues Abi erfunden, obwohl ich doch lesen kann, dass es Leute gab, die vorher schon gesagt haben, dass das schief geht! Und als dann der Test mit der Übungsklausur schief gegangen ist hat man zwar die schlechten Noten für das Zeugnis zurückgenommen, aber das Abitur soll dann wohl wieder genauso stattfinden – ich kann mir vorstellen, dass das dann für viele Schüler auch wieder schief gehen kann. Wer garantiert mir, dass das nicht so ist. Vermutungen von der einen oder der anderen Seite helfen mir da gar nicht!
Und Politikern kann man denke ich gar nichts mehr glauben, die sagen doch immer es ist alles toll und schön, wenn sie ihr politisches Vorhaben durchklopfen wollen … und wenn sie merken, dass das bei den Wählern nicht gut ankommt, sagen sie das Gegenteil. Das war doch bei Frau Merkel und den Atomkraftwerken nach der Vollkatastrofe in Japan genauso.

Hilfe, ich bin ein „Schüler der Q12“ – holt mich hier raus!

Frat
10 Jahre zuvor

Das G8 funktioniert ja nun schon seit einigen Jahren reibungslos!

Nun auch noch Neuerungen durchzuführen, wie zum Beispiel ein länderübergreifendes Abitur um das ganze noch amüsanter und einfacher zu gestalten und die aktuellen angehenden Abiturienten mit einer einzigartigen, einmaligen und vor allem nie wieder statt findenden Probeklausur als Laborratten zu missbrauchen halte ich persönlich für eine geniale Idee.

Falls allerdings mal eine etwas schlechtere Note bei dem ein oder anderen herauskommen sollte, macht das nichts denn man kann sich ja aussuchen ob diese als mündlich oder schriftlich (doppelt) gewertet wird.

Überdies hinaus sind die Auswirkungen auf das Abiturzeugnis ja sowieso nur marginal.
Wenn man nun also Null Punkte in der Probeklausur erzielt und das der Grund ist in der Oberstufe, kurz vor dem Abitur sitzen zu bleiben und in einen neuen Kurs kommt bei dem die Lehrer möglicherweise noch schlechter/unfähiger als im letzten sind und somit letztenendes ein viel schlechteres Abitur schreibt als zu vor, sind die Auswirkungen natürlich nur marginal.

Im Mathe Abitur zwischen 30 Minuten weniger Bearbeitungszeit(/Hilfsmittel wie Taschenrechner,Formelsammlung,Geodreieck) oder voller Bearbeitungszeit(/massivem Fehler- und Blackoutpotential/keine Hilfsmittel) wählen zu können erinnert an klassische und faire Demokratie.

Ums auf den Punkt zu bringen:

Durch das selbstgefällige, respektlose, kurzsichtige, idiotische und kindliche Verhalten des sehr geschätzten Kultusministers Ludwig Spaele haben sich einige Schüler verschlechtert und werden möglicherweise sitzen bleiben.
So eine unverschämte Probeklausur ist schlichtweg nicht tragbar.
SIE MUSS ALSO GESTRICHEN WERDEN.

Für das Leiden vieler Schüler wünsche ich Ihnen Herr Spaele das Schlechteste für ihre restliche Zukunft,

Schüler aus Bayern.

Drown
10 Jahre zuvor

Liebe Leute, ich unterstütze euer Anliegen vollkommen und habe ich mich auch an den Philologenverband gewendet, aber habt ihr euer Anliehen auch an betreffende Stellen gerichtet? Denn hier wird es leider kaum jemanden interessieren.

Claudia Martin
10 Jahre zuvor

Endlich gibt es auch einen öffentlichen Schülerprotest – prima!

Nur den letzten Satz kann ich nicht unterstützen, auch wenn ich die große Verärgerung völlig verstehe, das finde ich auch nicht fair!

Liebe Schüler, richtet euere Bitten zur Problemlösung direkt an den Kultusminister Herrn Spaenle unter: direkt@bayern.de !

Ich glaube, dann wird er sich auch endlich für euch einsetzen!

Wolfgang Appelt
10 Jahre zuvor
Antwortet  Claudia Martin

Als Mathematik-Lehrer mit 30jähriger Unterrichtserfahrung möchte ich hier meine Einschätzung des Schwierigkeitsgrades der Übungsklausur geben: Im Vergleich zum Schwierigkeitsgrad des Mathematik-Abiturs war sie genau angemessen. Geprüft wurde dabei das Grundwissen aus der 11. Klasse mit Anteilen der 12. Klasse, die bis zum Termin der Klausur leicht zu bewältigen waren bzw. bewältigt sein mussten, wenn man den Stoff bis zum Abitur schaffen möchte. Es gab natürlich leichte und schwere Grundwissensaufgaben, und da fürs Abitur wie übrigens eigentlich auch für Schulaufgaben festgelegt ist, dass 15 % der Aufgaben problemlösendes Denken enthalten, auch Aufgaben, wie sie vorher im Unterricht allenfalls zufällig gestellt wurden, aber in der Regel noch nicht vorkamen.
Die Schüler hatten bereits Mitte der 11. Jahrgangsstufe erfahren, dass es in der 12. Klasse Übungsklausuren geben wird und dass die im Fach Mathematik ohne Hilfsmittel wie Merkhilfe oder Taschenrechner zu schreiben ist, d.h. sie konnten sich fast ein Jahr darauf einstellen und zum Beispiel auch die Sommerferien nutzen, um das Grundwissen der 11. Klasse zu wiederholen. Wenn nun Gymnasiasten darüber jammern, dass sie 13 : 65 im Kopf berechnen mussten oder die Gleichung x – 2 = 1 ohne Taschenrechner lösen mussten, so muss man sich fragen, ob man nicht von Hauptschülern erwarten würde, dass diese solche Aufgaben ohne Taschenrechner können. Schüler, die in der Übungsklausur auf Note 5 oder 6 kommen, zeigen doch damit auch, dass sie das Grundwissen der 11. Klasse nicht beherrschen, so dass davon auszugehen ist, dass sie auch den aktuellen Stoff nicht verstehen können, weil ihnen die notwendigen Grundkenntnisse fehlen. Wann sollen denn diese Schüler das Wissen, das sie in zwei Jahren nicht erworben haben, vor dem Abitur noch bekommen. Die Vorbereitung fürs Abitur beginnt schließlich mit Anfang der 11. Klasse – spätestens.
Wir Lehrer versuchen alles, um die Schüler zum nachhaltigen Lernen zu bringen (und weg vom Bulimie-Lernen, das sie ab der Mittelstufe praktizieren). Ein Schüler, der nachhaltig lernt und seine Hausaufgaben auch regelmäßig macht, hätte sich auf die Übungsklausur kaum noch extra vorbereiten müssen. Schüler, die in der Übungsklausur eine 5 oder 6 geschrieben haben, haben aber nicht nur Probleme in Mathematik, sondern zeigen auch, dass sie eigentlich nicht studierfähig sind. Was machen denn die Eltern, wenn das Bulimie-Lernen an der Uni nicht funktioniert – und das wird es sicher nicht. Studierfähigkeit bedeutet übrigens nicht nur eine gewisse Voraussetzung an Wissen, sondern vor allem auch Einsatzbereitschaft und Arbeitswille, den die Schüler bei der Vorbereitung für die Übungsklausuren (nicht nur in Mathematik) zeigen mussten.
Es wird kein Schüler wegen einer schlechten Note in der Übungsklausur 0 Punkte in Mathematik bekommen, er müsste dann schon in der regulären Klausur und der Übungsklausur 0 Punkte schreiben und zudem in einer weiteren mündlichen Note weniger als 4 Punkte, also auch eine 5 bekommen. Wie will ein solcher Schüler denn das Mathematik-Abitur bestehen?? Ansonsten kann er nur durchfallen, wenn er etliche Male unterpunktet hat, dann liegt es aber nicht an der Übungsklausur, sondern an seinen Leistungen insgesamt, und die sind dann offenbar so schlecht, dass er vermutlich das letzte Halbjahr nicht überstehen würde und ebenfalls nicht zum Abitur zugelassen würde. (An meiner Schule haben sich übrigens etliche Schüler durch die Übungsklausur im Vergleich zu ihrer normalen Klausur verbessert!)
Es kann natürlich immer passieren, dass sich ein Schüler durch eine mündliche Note um einen Punkt verschlechtert; dann hat er auch nicht die Möglichkeit, diese Note streichen zu lassen.
Die Forderungen nach Streichung der Ergebnisse der Übungsklausur sind ein Bärendienst für alle Lehrer, die sich um nachhaltige Wissensvermittlung bemühen; für die Schüler muss das so aussehen, als würde man es gut heißen, dass man mit der Abiturvorbereitung 3 Wochen vorher beginnt. Mit der Arbeitsweise des Bulimie-Lernens aber wird man an der Hochschule kaum die ersten beiden Semester überstehen.

stillmann
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Ihr Kommentar ist überzeugend, Herr Appelt. Dank dafür.

Claudia Martin
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Sehr geehrter Herr Appelt,
Sehr geehrte Mathematiklehrer der gymnasialen Oberstufe in Bayern,

können Sie mir bitte folgende Fachfrage beantworten:

wenn die Mathematik-Übungsklausur den Bedingungen im Abitur entsprach und in 90 Minuten gut ohne Taschenrechner zu lösen war …. warum bietet das Kultusministerium den Schülern dann zum kommenden Abitur die Wahlmöglichkeit an, die Aufgaben mit Taschenrechner zu lösen, wenn sie auf ein Drittel der Prüfungszeit verzichten?

Macht der Einsatz des Taschenrechners bei dieser Aufgabenstellung dann überhaupt Sinn und kann der Taschenrechner die Lösung der Aufgaben dann so beschleunigen, dass die gleichen Aufgaben in 60 statt 90 Minuten gelöst werden können?

Ich würde mich über eine baldige Rückmeldung freuen, da für die Schüler die Wahl der Varianten bald ansteht!

Wolfgang Appelt
10 Jahre zuvor
Antwortet  Claudia Martin

Sehr geehrte Frau Martin!
Es muss zunächst dazugesagt werden, dass nur die Schüler dieses Jahrgangs die Möglichkeit der Wahl zwischen Abitur mit und ohne Taschenrechner haben, ab 2015 gibt es verpflichtend einen Teil (ein Drittel) des Abiturs ohne Merkhilfe und Taschenenrechner, den Rest mit Hilfsmitteln. In diesem Jahr gilt die Übergangsregelung der Wahl für die Schüler, da das Ministerium den Beschluss für dieses „neue“ Abitur erst gefällt hat, als die Abiturienten schon einen Teil der Oberstufe absolviert hatten. Sicher wird man als Lehrer in Zukunft noch mehr betonen müssen, dass man bestimmte Grundregeln im Kopf haben muss und nicht jede Kleinigkeit in der Merkhilfe nachsehen muss, bzw. dass man nicht bei Aufgaben wie „3 mal 8“ sofort zum Taschenrechner greifen muss. (Sie werden es nicht glauben, aber der Griff geht schon zum Taschenrechner, wenn etwa „7,5 mal 1″dasteht.
Hinsichtlich der unterschiedlichen Arbeitszeit geht es wohl nicht um einen Ausgleich des größeren Aufwands des Kopfrechnens sondern mehr darum, dass die Schüler in diesem Aufgabenteil, der übrigens aus kurzen Aufgaben bestehen soll, die Grundregeln ohne Merkhilfe beherrschen sollen, und das vielleicht auch ein wenig mehr Denkzeit erfordert als das reine Nachsehen in der Merkhilfe. Da bereits im bisherigen Abitur ein Drittel der Aufgaben der Analysis kurze Aufgaben waren, ersetzt dieser neue Teil A nur den genannten Teil, weswegen ich davon ausgehe, dass mit Taschenrechner und Merkhilfe dieser Teil des Abiturs wirklich in 60 Minuten und das gesamte Abitur in 240 Minuten zu bewältigen ist.
Der Sinn der Neuregelung ist, dass Schüler auch ein gewisses Grundwissen erwerben und einsetzen können und nicht bei der geringsten Kleinigkeit auf die Merkhilfe angewiesen sind. Würden Sie es nicht als peinlich empfinden, wenn ein Gymnasiast auf die Frage nach der Formel für die Kreisfläche antwortet, dass er erstmal in der Formelsammlung nachsehen muss?
Wir Lehrer fürchten übrigens vor allem auch den organisatorischen Aufwand für das Abitur in seinen verschiedenen Varianten in diesem Schuljahr, da z.B. alle Schüler in unterschiedlichen Räumen untergebracht werden müssen und Schüler, die wegen z.B. Legasthenie eine Arbeitszeitverlängerung bekommen, bis etwa 15 Uhr schreiben werden.
Ich persönlich fürchte noch andere Konsequenzen, die auf zukünftige Abiturjahrgänge zukommen. Schon jetzt klagen die Hochschulen (vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich) über mangelnde Studierfähigkeit der Abiturienten. An den Hochschulen werden die Vorgänge sicherlich mit Argusaugen beobachtet, und sollte dort das Abitur als zu leicht empfunden werden, wird sehr schnell eine Hochschuleingangsprüfung eingeführt werden, so dass die Schüler ein Abitur nach dem Abitur schreiben dürfen. Heute schon zeigt sich, dass die inzwischen häufig sehr guten Abiturdurchschnitte dazu führen, dass in Numerus-Clausus-Fächern die Zulassungsschnitte utopisch hoch sind, so dass auch gute Schüler keinen Studienplatz bekommen.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, dürfen Sie sich gerne wieder an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Appelt

Q12Schueler
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Sehr geehrte Frau Martin,
Sehr geehrter Herr Appelt,

Als ein Schüler der jetzigen Q12 stimme ich Ihnen beide in vielen Punkten bei.
Frau Martin, ich gehe jetzt mal davon aus, dass der folgende Kommentar von Ihnen stammt und beziehe mich darauf.
http://bildungsklick.de/pm/89864/laenderuebergreifende-probe-klausur-ergebnisse-bayernweit-abfragen/

Ich befürworte Ihre Ansichten vor allem im Bereich der zeitlichen Festlegung der Termine, diese kann nicht im Sinne der Schüler, und hier auch eine Frage an Herrn Appelt, der Lehrer sein.
Müssen wir unbedingt 10 Klausuren innerhalb von 7 Wochen schreiben, dazwischen noch die Seminararbeit anfertigen und die Präsentation halten, damit die Lehrer am Ende des Halbjahres überhaupt noch Möglichkeiten haben, mündliche Noten zu machen, und dann zusätzlich noch die drei Prüfungen in diesem Zeitraum schreiben?

Außerdem hat mich Ihre Ausführung über Expertenmeinungen, die Dr. Spaenle ignoriert haben soll, überzeugt und ich glaube auch, dass dieser Vorgang so abgelaufen ist, da mich bisher keine Erfahrung von einer gegenteiligen Meinung überzeugen konnte.
Weiterhin bin ich genau wie Sie der Meinung, dass die Ergebnisse dieser Prüfung öffentlich gemacht werden soll, damit den Umständen, die zu so einen katastrophalen Schnitt geführt haben, nachgegangen werden kann.

Allerdings muss ich Ihre Ansicht auch in einigen Punkten zurechtrücken.
So wurde mir an meiner Schule freigestellt, wie das Probeabitur zu werten ist, und zwar mithilfe eines Schriftstücks, wodurch mir Zweifel an Ihrer Darstellung der Vorgänge über diesen Sachverhalt an anderen Schulen kommen.
Weiterhin bin ich persönlich auch nicht der Meinung, dass dieses Probeabitur zu schwer war.
Vom Ergebnis her liegt unser Kurs mit ca. 7,5 Punkten im Rahmen des Annehmbaren, und mir ist unerklärlich, wie dieser ominöse „Viererschnitt“, der ja herausgekommen sein soll, entstanden ist.
Ich persönlich bin in der glücklichen Lage, zweimal 14 Punkte, sowohl in der regulären Klausur als auch im Probeabitur erreicht zu haben.
Und jetzt kommt ein Punkt, wo ich Herrn Appelt vollkommen Recht geben muss!!
Es muss für einen Oberstufenschüler eines deutschen Gymnasiums möglich sein, 13:65 wenigsten schriftlich noch zu dividieren, und dies war definitiv die schwerste Rechnung in diesem Probeabitur.
Die restlichen Aufgaben,auch algebraische Umformungen, waren mit entsprechender Übung und Konzentration (-1+2-(-3)) sicherlich machbar und dürfen einen Schüler, der schon den Abschluss der Mittleren Reife besitzt, vor keine Probleme stellen.
Auch wurde in dieser Prüfung – endlich – mehr das Wissen hinter den Aufgaben gefragt, und das Lernen von Formeln in der abstrakten Form (Bsp. Kreuzprodukt von Vektoren, wo eine Merkregel viel Aufwand sparen kann).
Im Gegensatz zum bekannten, und damit leichteren sturen Rechnen von Aufgaben, wird hierbei der Schwerpunkt auf das Erkennen von Problemen und die Suche nach Lösungen ohne Hilfsmittel gelegt, genau das, was auch später gefordert wird.
Daher sollte diese Form des Unterrichts auch mehr gefördert werden, da ich Ihre Aussage, Herr Appelt, nur betätigen kann, dass bei 1+(-2) nicht selten zum Taschenrechner gegriffen wird.
Allerdings sehe ich hier auch die Lehrbücher nicht ganz schuldlos, da hier – wahrscheinlich im Zuge des G8 – überhaupt keine Aufgaben sind, die diese Art von Aufgabenlösung fördern.
Es liegt aber auch an Schülern, die ab der Mittelstufe (auch verständlich) zu bequem sind, ihren Kopf zu bemühen, sondern beginnen, bei jeder Kleinigkeit den Taschenrechner bemühen.
Hier ist der Einfallsreichtum der Lehrer gefragt, die Schüler zum Kopfrechnen zu motivieren.
So lacht mein Kursleiter immer, wenn Aufgaben an der Tafel stehen, die durch geschicktes Kürzen leicht zu lösen sind, und dies motiviert mich persönlich immer sehr, danach zu suchen und nicht dem allgemeinem Trend, das im Taschenrechner einzutippen, zu folgen.
Auch stimme ich Ihnen bei, dass Schüler, die diese Fertigkeiten nicht beherrschen, nicht in der Lage sind, selbstständig das Studium zu bestreiten.
Ein weiterer Punkt, in dem Lehrer und Schüler sicher einer Meinung sind, ist der Arbeitsaufwand, der mit diesen drei zusätzlichen Klausuren auf uns zugekommen ist.
Wie schon oben angesprochen, war die Termine äußerst ungünstig gewählt, und hier stellt sich mir die Frage, wie Sie als Lehrer damit umgegangen sind, wenn Sie einen Kurs hatten, der diese Prüfung bestreiten musste.
Ich hoffe, dass Sie mir diese Frage, wenn möglich auch ausführlich beantworten können, damit ich einen Vergleich zum Ablauf an meiner Schule habe.
Ich empfinde großen Respekt vor allen Lehrern, die innerhalb (Im Härtefalle) von vier Wochen 2 Klausuren (zwischen 40 und 60 Arbeiten) sowie bis zu 15 Seminararbeiten und die Präsentationen benoten, sowie den Unterricht vorbereiten müssen, und dann auch noch an außerschulischen Aktivitäten teilnehmen!
Zusätzlich zu diesem Umstand, kommt mit der heutigen Regelung ein weiteres Problem auf uns zu, denn unsere Kursleiter haben fest mit dieser mündlichen Note gerechnet. Daher hat unser Mathematiklehrer, der die Ehre hatte, uns die „Frohe Botschaft“ zu überbringen, uns heute drauf hingewiesen, dass er, wenn viele Schüler diese Note streichen, eine zusätzliche Stegreifaufgaben schreiben muss, und das acht Tage vor Notenschluss.
Für Lehrer und Schüler in einer Zeit, in der man eigentlich ein wenig Kraft tanken sollte eine nicht unerhebliche Belastung, da sie nämlich in drei Fächern stattfinden kann.

Des weitern sind nämlich in diesem Jahr die Pfingstferien ziemlich spät, sodass das Abitur davor stattfindet.
Daher bleibt uns Schülern noch weniger Zeit zur Vorbereitung, die durch die drei Prüfungen, deren Vorbereitung, Ablegung, Besprechung etc. übrigens 4-5 Unterrichtsstunden allein in Mathematik kostete, zusätzlich noch verkürzt wird.

Mein Vorschlag, direkt aus der Schülersicht wäre:
Wenn so ein Probeabitur abgehalten wird, dann z w e i Jahre nach Beschluss. So bleibt mehr Zeit für Integration in den Lehrplan und die Vorbereitung. Es muss nicht immer alles hektisch eingeführt werden, nur weil irgendjemand eine gute Idee hat.
Außerdem soll vorher klar festgelegt werden, wie diese Leistungserhebung in die Note einfließt.
Meine favorisierte Lösung ist hierbei die Wertung als mündliche Note.
Zum einen wird hierbei die Wichtigkeit im genau richtigen Rahmen vertreten, die Vorbereitung in den Kurs kann der Lehrer selbst in seine Art des Unterrichts einfügen, andererseits kann eine schlechte Note auch leichter ausgebügelt werden.
Wenn diese Leistungserhebung nicht gewertet werden würde, fehlte jeglicher Anreiz der Schüler für eine Beschäftigung mit dem Stoff bzw. der gestellten Aufgaben.
Ich persönlich bin ein klarer Befürworter dieses Probeabiturs/Einheitsabiturs, die Vorteile (bessere Vergleichbarkeit, nationale Chancengleichheit, etc..) liegen auf der Hand.
Und bei einer derartigen Wertung zählt diese Prüfung auch so viel, dass sie auf Schüler auch als eine Art Weckruf dienen kann, „Hoppla, hier stimmt was nicht“, und somit auf die Notwendigkeit einer individuellen Vorbereitung auf das Abitur förmlich zwingt.

Daher hier auch eine Meinung aus Schülersicht.

Claudia Martin
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Herr Dr. Spaenle hat wirklich eine Optimal-Lösung für das Problem der „Wertung der Übungsklausuren“ gefunden!

ABER ES GIBT NOCH EIN 2. GROSSES PROBLEM:

„Ungerechte Zeitvorgabe im Mathematik-Abitur 2014“ –

Die Schüler werden im Abitur 2014 vom Kultusministerium
mit einer Zeitverkürzung „bestraft“, wenn sie den Taschenrechner wählen!

Das Kultusministerium schreibt:
„Die Übungsklausur im Fach Mathematik hatte den gleichen Aufbau wie der neue Prüfungsteil in der Abiturprüfung; hinzu kamen gleiche Rahmenbedingungen hinsichtlich Arbeitszeit und Hilfsmitteln.“

Anmerkung:
Die Arbeitszeit in der Übungsklausur betrug 90 Minuten –> der länderübergreifende Teil des Abiturs ist also auch auf 90 Minuten angelegt.

Das Kultusministerium schreibt:
„Sollten die Schüler das ländergemeinsame Prüfungsformat mit den gleichen Aufgaben, aber einem hilfsmittelfreien Prüfungsteil wählen, so erhalten sie wie länderübergreifend vorgesehen, einen Zeitzuschlag von einer halben Stunde.“

Diese Behauptung des Kultusministeriums ist unwahr. Dies ist der Beweis:

Variante A)
Länderübergreifender Teil ohne Taschenrechner:
Die Prüfung besteht aus 90 Minuten für den länderübergreifenden Teil und 180 Minuten für den anderen Teil.

Varinate B)
Länderübergreifender Teil mit Taschenrechner:
Die Prüfung besteht aus 240 Minuten für beide Teile. Die Zeit kann sich der Prüfling selbst einteilen.

–> In der Gesamtprüfungszeit der „Variante B“ ist der andere Abitur-Teil von 180 Minuten enthalten,
es bleiben also definitiv nur 60 Minuten für den länderübergr. Teil (… der aber auf 90 Minuten angelegt ist!)

–> die Schüler werden durch die Wahl des Taschenrechners mit einer Zeitverkürzung von 30 Minuten „bestraft“ und dadurch im Abitur extrem benachteiligt

Das Kultusministerium schreibt:
„Die Aufgaben sind selbstverständlich so konzipiert, dass sie …. auch ohne Hilfsmittel erfolgreich bearbeitet werden können“

Fazit:
Ein Taschenrechner ist zur Bearbeitung der Aufgaben nicht notwendig und beschleunigt die Lösung der Aufgaben zeitlich deshalb auch nicht
– die Schüler werden also durch die verkürzte Prüfungszeit in Zeitnot geraten und wichtige Punkte verlieren, da sie mit der Bearbeitung der Aufgaben nicht fertig werden
– durch die Wahl der Variante B (länderübergr. Teil mit Taschenrechner) ist also ein schlechteres Abiturergebnis vorprogrammiert

Das Kultusministerium schreibt:
„Die Übungsklausur in Mathematik diente damit nicht nur zur Vorbereitung, sondern auch zur frühzeitigen Einschätzung des Wahlangebots in der Abiturprüfung“.

Die frühzeitige Einschätzung des Wahlangebots eines Schüler:
– „Ich hätte die Übungsklausur – mit Taschenrechner – niemals in 60 Minuten schaffen können … das gilt dann auch für das Abitur!“

Das Kultusministerium schreibt:
„Wirklich neu ist, dass dieser Aufgabentyp, der aus mehreren kurzen, unabhängig voneinander zu bearbeitenden Aufgaben besteht, auch auf die Themengebiete Geometrie und Stochastik übertragen wird“

Anmerkung:
– Die Schüler wurden nicht in der gesamten Oberstufe auf diesen neuen Aufgabentyp vorbereitet, manche Schüler kennen ihn erst seit November 2013.

Resümee:
– Im Abitur werden die Schüler also durch die Vorgehensweise des Kultusministeriums – mit Taschenrechner die Bearbeitungszeit um 1/3 zu kürzen – schlechtere Ergebnisse erlangen können.
– In der Prüfungsordnung ist aber der Einsatz eines Taschenrechners im gesamten Abitur garantiert. Die Schüler haben ein Recht darauf und sie haben auch ein Recht auf ausreichende Bearbeitungszeit.
– Das Ministerium hat kein Recht diese Arbeitszeit zu kürzen, nur weil man die Bearbeitung mit Taschenrechner wählt!

– Da die meisten Schüler nach dem Übungsklausur-Schock den Taschenrechner wählen wollen, denke ich, dass sie damit nicht gut fahren werden!
– Die Lehrer empfehlen aber den Taschenrechner auch noch mit der Begründung: „Das schafft ihr sonst nicht!“
– Wenn die Schüler es ohne Taschenrechner nicht schaffen und darauf im Unterricht nicht ausreichend vorbereitet wurden,
und im Abitur auch noch auf einen neuartigen Aufgabentyp treffen,
dann sollten sie aber im Abitur doch wenigstens nicht auch noch auf das große Hindernis einer ungerechten Zeitverkürzung treffen!

Aufruf an alle Schüler und an alle Eltern minderjähriger Schüler:

Wählt für den länderübergreifenden Teil weder Variante A), noch B), sondern schreibt die Variante C) auf den Wahlschein:

Variante C) Länderübergreifender Teil und anderer Teil mit Taschenrechner:
Die Prüfung besteht aus 90 Minuten für den länderübergr. Teil und 180 Minuten für den anderen Teil
(Es gibt zwischen den beiden Abiturteilen eine Pause von 15 Minuten für alle Schüler)

Die zweite Optimal-Lösung von Herrn Dr. Spaenle wäre ein faires Mathematik-Abitur 2014 – für alle Schüler!

G.G.
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Herr Appelt, sie stellen hier alle Gymnasiaten als als dumm dar – pfui 🙁
Wer ist ihr Lehrer? Lehrer sollten nach 30 Jahren in Rente gehen! Viele Grüße an ihre Frau Monika Appelt die noch viel schlimmeres geschrieben hat. Ich hoffe sie haben keine Kinder die gerad Abi machen 🙁

Q12-Bayern-Schüler
10 Jahre zuvor

Streichen ist leider kaum eine Option.
Heute in der Schule haben wir das mit einen Lehrer diskutiert. Einer der eher selten vorkommenden Spezies.
Kompetent, fair und voller Engagement für die Schüler. (Ja, die gibts noch)
Er würde uns noch mal alle abfragen wenn er denn überhaupt die Möglichkeit hätte. Der schulinterne Notenschluss ist auf heute festgelegt.
d.h. wir könnten den Witz nicht mal mehr streichen weil wir dann zu wenige mündliche Noten hätten.
Den Lehrern kann man wohl kaum einen Vorwurf machen.
Mathe-, Deutsch- und Englischlehrer hätten statt der Klausur eine Kurzarbeit angesetzt um an die Noten zu kommen, doch wollten diese uns nicht noch eine zusätzliche Klausur aufhalsen und haben diese KA nicht geschrieben.
Nun stehen sie da. Zu wenige Noten um die Klausur zu streichen.
Super Herr Spaenle. Tolle Wurst. Danke.

Falls manchen noch nicht klar ist was die Probeklausur eigentlich an den Noten ändert, obwohl die ja nichts am Abischnitt rüttelt, hier die 3 Beispiele an Hand meiner Noten:

Mahte:
SA: 12
Mündl: 13
Klausur: 6
Gibt 11 Punkte. In den Kurzarbeiten habe ich im Normalfall nicht weniger als 12. Normalfall 13 Punkte im Zeugnis.

Deutsch:
SA: 6
Mündl: 9
Klausur: 3
Muss ich nichts zu sagen oder?

Englisch:
SA: 14
Mündl: 15
Klausur: 9
Wirklich?! Ernsthaft?
Sind echt K A U M Auswirkungen.

Claudia Martin
10 Jahre zuvor

Lieber Schüler,

es gibt eine klare Entscheidung des Kultusministeriums, dass die Schüler nun ein Recht darauf haben, die Noten der Übungsklausur zu streichen (oder nach Belieben anders werten zu lassen).
Ein entsprechendes „Kultusministerielle Schreiben“ (KMS) ging bereits an alle Schulen.
Die Schüler können nun frei wählen, ob die Noten der Übungsklausuren in das Zwischenzeugnis eingehen.
Herr Dr. Spaenle hat dies zugesagt, darauf können sich die Schüler sicher auch verlassen!

Wenn nun die Lehrer zum Notenschluss zu wenig Noten haben, ist das nun in diesem Ausbildungsabschnitt nun einmal so!

Das ist auf jeden Fall weniger tragisch, als wenn schlechte Noten aus den Übungsklausuren ungerechtfertigter Weise ins Zwischenzeugnis eingehen würden.

Auch das Schreiben von 3 kleinen „Ersatzleistungsnachweisen“ wäre wieder ungerecht, da
dies erneut eine enorme Zusatzbelastung für Lehrer und Schüler darstellen würde …. deshalb ist das Fehlen einer Note in diesem Ausbildungsabschnitt auch in dieser Hinsicht weniger tragisch.

Da die Entscheidung zur Wahlmöglichkeit der Schüler so spät gefallen ist, kann man nun einfach nichts mehr ändern, wenn eine Note fehlt. Auch euer engagierter Lehrer könnte das erkennen und sollte euch lieber fragen, welche Wahl „der Wertung der Übungsklausuren“ ihr treffen wollt.

Wolfgang Appelt
10 Jahre zuvor

Zunächst an den Q12Schüler gerichtet:
Ich bin in diesem Fall nur indirekt mit der Übungsklausur und der damit verbundenen Arbeit beschäftigt gewesen, da ich als Fachbetreuer die Korrektur der Kollegen begutachten muss. In unserem Fall lag der Termin für die normale Klausur exakt zwei Wochen vor der Übungsklausur und ich hatte die Kollegen dazu aufgefordert, die normale Klausur umgehend zu korrigieren und rechtzeitig vor der Übungsklausur herauszugeben, damit Schüler, die in der Klausur unterpunktet haben, nochmals gezielt für die Übungsklausur lernen können. Die Übungsklausur wurde dann von einigen Kollegen noch vor den Ferien korrigiert, von anderen als Ferienarbeit mitgenommen. Jeder von uns Lehrern weiß, dass er während des Schuljahres eigentlich keine Ferien hat und auch die Wochenenden häufig mit Arbeit verbracht werden. Auch Nachtarbeit ist da kein Tabu. Ich schätze den Aufwand für die Korrektur der Übungsklausur auf etwa 30 bis 45 Minuten je Schüler. Schlimmer dran waren die Deutschlehrer, die etwa 2 Stunden je Schüler rechnen müssen. Da hat es einige Teilzeitkollegen, die nur 9 Stunden pro Woche unterrichten mit mehr als 40 Stunden Zusatzarbeit getroffen.
Es ist übrigens gut, dass in diesem Schuljahr die Osterferien recht spät sind. Allein dadurch hat man in Mathematik die Chance, bis zu den Osterferien mit dem Stoff fertig zu werden. (Ich hatte im ersten G8-Jahrgang einen Kurs und kann mich erinnern, dass ich noch in der 1. Woche nach Ostern neuen Stoff machen musste, und das ging damals allen Kollegen so.) Im G8 wird daher in Mathematik leider nie mehr so viel Zeit für das Rechnen von Abituraufgaben zur Verfügung stehen wie das im G9 der Fall war, wo man oft sogar schon nach den Faschingsferien Zeit hatte.
Die hohe Zahl von Prüfungen in kurzer Zeit ist aber auch für viele Studiengänge typisch, weil jeder seine Klausur erst in der letzten Semesterwoche schreiben will. Und das ist dann erheblich stressiger als in der Schule. Ehemalige Schüler sagen mir immer wieder, wie geruhsam es in der Schule war; an der Uni macht man oft die Stoffmenge in einer Woche, die man am Gymnasium in zwei Monaten gemacht hat.
Übrigens habe ich heute von meinen Kollegen gehört, dass auch Schüler, die sich durch die Probeklausur verschlechtert hätte, ihr Unverständnis geäußert haben, warum sie jetzt nicht gewertet wird, weil sie auch der Meinung waren, dass der Anspruch und die Arbeitszeit realistisch waren.

An Frau Martin gerichtet:
Es geht nicht nur darum, dass kein Taschenrechner zur Verfügung steht, sondern auch keine Merkhilfe. Letzteres kostet mehr Zeit als der Verzicht auf den Taschenrechner. Das in diesem Schuljahr geplante Abitur mit Taschenrechner und Merkhilfe entspricht von der Länge her dem Abitur der Vorjahre und dort hatten die Schüler jeweils 240 Minuten zur Verfügung. Es wäre ja ungerecht, wenn die Schüler in diesem Jahr plötzlich 30 Minuten mehr bekämen. Daher hätte man für die Probeklausur mit Taschenrechner und Merkhilfe auch nur 60 Minuten zur Verfügung gestellt. Um aber den zeitlichen Nachteil des Nichtverwendendürfens vor allem der Merkhilfe auszugleichen, wurde hier die Prüfungszeit auf 90 Minuten verlängert, ebenso wie im Abitur die Zeit für den Prüfungsteil A, der in einer Variante ohne Taschenrechner und Merkhilfe zu bewältigen ist. Sie verlangen praktisch, dass man die normale Prüfungszeit jetzt plötzlich um 30 Minuten verlängert und dann nochmal zusätzlich um weitere 30 Minuten, wenn die Merkhilfe nicht verwendet wird. Das ist aber unrealistisch!
Eine Prüfungsordnung ist kein Gesetz, das für alle Zeiten gilt, die kann gegebenenfalls angepasst werden. Nicht umsonst erscheint jedes Jahr ein Schreiben über die zugelassenen Hilfsmittel im Abitur. Hier haben Sie sich an einem Punkt etwas verrannt. Auf den Internetseiten des ISB Bayern ist schon seit geraumer Zeit klar geregelt, dass im Prüfungsteil A kein Taschenrechner und keine Merkhilfe verwendet werden darf.
Man hat ja schließlich auch die GSO für das G8 entsprechend umarbeiten müssen und die ehemaligen G9-Schüler können nun nicht darauf bestehen, dass für alle Zeiten die mündlichen Noten nur halb so stark wie die schriftlichen Noten gewichtet werden. Jede Änderung bringt Vor- und Nachteile. Z.B. konnten im G9 in Physik die Lehrer zwei von vier Halbjahren auswählen, in denen die Schüler dann die schriftliche Abiturprüfung gemacht haben. Dies geschah in der Regel in Abspache mit den Schülern, die meist die Halbjahr 13/1 und 13/2 gewählt haben, nicht weil diese tatsächlich am einfachsten waren, sondern, weil sie dazu am wenigsten wiederholen mussten. Das ist natürlich über die Jahre hinweg im Ministerium aufgefallen, so dass die G8-Prüfung in Physik nur noch die Wahl zwischen je zwei Aufgaben zum Gesamtjahr 11 bzw. 12 zulässt, so dass wirklich der gesamte Stoff gelernt werden muss.
Übrigens ist es auch in den Schulaufgaben aller Jahrgangsstufen möglich, den Taschenrechner als Hilfsmittel auszuschließen. Davon müssen wir zur Vorbereitung fürs Abitur in Zukunft auch häufiger Gebrauch machen.

Claudia Martin
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Sehr geehrter Herr Appelt,

um die Wahrheit im Interesse der Schüler herauszufinden, bitte ich Sie um die Beantwortung zweier Kernfragen:

1. Ist der kommende länderübergreifende Abiturteil auf 60 Minuten oder auf 90 Minuten angelegt?
(Hinweis: Die Bearbeitungszeit der Übungsklausur mit 40 BE lag bei 90 Minuten)

2. Wann wurde die Schulordnung geändert und neue Prüfungsbedingungen festgelegt.
(Bitte nennen Sie mir den genauen Zeitpunkt)

Wenn Sie mir diese beiden Fragen beantworten, kann ich Ihnen auch einen Beweis dafür geben, ob das Kultusministerium die Wahrheit sagt oder ob meine Forderung nach einem „Taschenrechner und 90 Minuten Prüfungszeit für alle Schüler“ berechtigt ist.

Ich freue mich auf Ihre kurze Antwort zu beiden Fragen!
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Martin

azuramina
10 Jahre zuvor

Q12 Schülerin
Ich verstehe alle Ihre argumente-die beider Seiten. Was mir an diesem ganzen Prozess, unabhängig von den einzelnen Ergebnissen, widerstrebt, ist das Gefühl hier Spielball einer geradezu populistischen Politik zu werden. Nach diesem ganzen „Hik-Hack“ scheinen die Abiturschnitte willkürlich auf den gewünschten Schnitt frisiert zu werden- ohne Rücksicht auf langfristige Folgen für uns Schüler. Dass unser Abitur politisch gewünscht gut ausfallen muss, ist ja wohl offensichtlich- zumahl nach dieser Blamage fürs Ministerium. Was hilft uns denn aber ein Abischnitt, der um 0,1 oder 0,2 besser ist als mit Probeabitur und „echten“ Noten, wenn an der Uni der NC entsprechend erhöht wird?
Viele Lehrer bei uns sehen das genauso und sind beinahe gewillt die fehlenden Noten zu erwürfeln- was am Grad der Willkürlichkeit unserer Abiturergebnisse auch nichts mehr ändern würde. Was halten Sie davon?

azuramina
10 Jahre zuvor
Antwortet  azuramina

Ich stimme zu

G.G.
10 Jahre zuvor
Antwortet  azuramina

Der Abiturdurchschnitt wird nicht größer werden da das Lernen auf die sinnlosen Übungsklausuren so viel Zeit gebraucht haben dass ich (und noch ganz viele Schüler) mir auch die anderen Klausurnoten versaut habe weil ich dann nicht mehr genug Zeit hatte !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Man sollte sich beschweren!
Ich will im Abi jetzt einen Taschenrechner nehmen – dann habe ich aber zu wenig Zeit weil ich ganze 30 Minuten weniger Zeit bekomme – was soll man eigentlich bei den Aufgaben in den 60 Restminuten alles in den Taschenrechner eingeben? – ich werde sicher dann nicht fertig werden und versau mir dort im Abi auch nochmal die Noten . Der NC wird im nächsten Jahr sicher nicht erhöht!!!!!!
Die Lehrer ärgern sich doch nur über die viele Arbeit die nun umsonst war und sagen deshalb das hat alles keinen Sinn!
Spielball ist man eh schon, aber ich freu mich, dass alle Schüler die einen 6er in Mathe hatten nun aufamtmen können!
Was sollen wir eigentlich noch alles mitmachen bis zum Abi??????? 🙁 🙁 🙁 🙁 🙁 🙁

Abirentin
10 Jahre zuvor
Antwortet  G.G.

Mit deinen Kommentaren zeigst du dich von mieser Seite. Das wehleidige Gejammere und die blöden Attacken auf das Ehepaar Appelt sind einfach das Letzte.

Felix / Q12
10 Jahre zuvor
Antwortet  Abirentin

Ich verstehe auch die Lehrer und dass sie sich jetzt ärgern. Natürlich hatten die Lehrer extrem viel Arbeit mit den Übungsklausuren, aber da können doch die Schüler nichts dafür und wir hatten extrem viel Arbeit in drei Fächern! Gerade in Deutsch hat doch die Übungsklausur gar keinen Sinn gehabt, das hätte man sich wirklich komplett sparen können. Lehrer und Schüler!
Aber wir mussten ja außerdem noch besonders für Mathematik extrem viel lernen und konnten trotzdem wenig Punkte erreichen. Unser Lehrer sagt, vielleicht wird das Abitur ja leichter als die Übungsklausur? Wenn das aber auch im Abitur so sein wird wie in der Übungsklausur, na dann Gute Nacht!

Wolfgang Appelt
10 Jahre zuvor
Antwortet  Abirentin

Liebe Abirentin!
Vielen Dank für die Unterstützung. Ich wollte hier nichts mehr dazuschreiben, da die Kommentare von G.G. für sich selbst sprechen. Er hat in einer sachlichen Diskussion keine solchen Argumente beigetragen, sondern es als einziges geschafft, in dar Anonymität des Internets beleidigend zu werden. Jeder, der seine Kommentare liest, kann sich ein Bild von der Intelligenz und vom Charakter von G.G. selbst machen.

G.G.
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Sie und Ihre Frau haben die Schüler generell beleidigt: Man würde sehen, dass die Schüler auf dem Stand eines Hauptschülers wären und das liegt ja sowieso nur an deren generellen Lernunwilligkeit. Solche allgemeinen Verunglimpfungen von Schülern zeigen eher die charakterlichen Schwächen von Lehrern und ihren Ehefrauen und haben nichts mit Sachlichkeit und der Realität zu tun, denn dann wären 50% der Schüler Bayerns dumm und faul – dagegen wehre ich mich!

Abirentin
10 Jahre zuvor
Antwortet  Abirentin

@G.G.
Bevor du dich weiter auskotzt, schau dir mal lieber den vernünftigen Kommentar von „azuramina“ an.

Wolfgang Appelt
10 Jahre zuvor
Antwortet  azuramina

Liee Q12-Schülerin,
im Gegensatz zu G.G. möchte ich dir Recht geben, dass möglicherweise der Numerus Clausus in einigen Fächern steigen wird. Durch die Wahl der bestmöglichen Wertung haben sich auch einige Schüler verbessert. Das sind meistens solche, die bei der normalen Klausur einen Blackout hatten, darunter sicher auch einige, die einen guten Gesamtschnitt am Ende erzielen werden. Ebenso wie ein fehlender Punkt 0,1 schlechter beim Abiturschnitt bewirken könnten, kann ein Punkt mehr auch die Note um 0,1 anheben. Ich denke aber, dass das nur so wenige sein werden, dass es beim Numerus Clausus nicht in Gewicht fällt. Den entscheidenden Sprung bei den Numerus Clausus-Fächern hat damals die Umstellung von G9 auf G8 mit der stärkeren Gewichtung der mündlichen Noten ausgemacht. Da es nun eine richtige Schwemme von Einskomma-Schnitten gibt (etwa ein Dirttel) und darunter wieder viele mit 1,0 sind, die Zahl der Studienplätze aber nicht nach oben geht, musste der Numerus Clausus angepasst werden. Oder anders gesagt, wenn es eine Fülle guter Noten gibt, dann sind sie nicht mehr so viel wert wie früher.
Aber aus den Rückmeldungen, die ich von ehemaligen Schülern bekomme, sehe ich auch, dass viele über Bewerbungsgespräche oder das Nachrückverfahren ins gewünschte Studium gekommen sind, auch wenn ihr Notenschnitt nicht gereicht hat. Noten sind ja nicht alles, wenn man „was auf dem Kasten hat“ und sich entsprechend gut verkaufen kann, dann schafft man das auch.
Das Argument von G.G, dass sich viele bei den normalen Klausuren verschlechter haben, weil sie auf die Übungsklausuren lernen mussten, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich war Deutsch am 27.9. noch vor Beginn der Klausurzeit, Englisch am 5.11. direkt nach den Herbstferien. Auf Schüler, die einen Einskomma-Schnitt schaffen werden, trifft dies sicher nicht zu, und bei den anderen spielt ein Numerus Clausus eine untergeordnete Rolle.
Mir ist von vielen Studienfächern, die nicht Numerus-Clausus-Fächer sind, bekannt, dass sie Einskomma-Leute auf jeden Fall nehmen, zwischen 2,0 und 2,9 nach „Bewerbungsgespräch“ aussuchen und ab 3,0 gar nicht mehr.
Nur nicht nervös machen lassen! Viel Glück im Abitur!

G.G.
10 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Appelt

Das Problem war Mathe am 11.12., das lassen sie natürlich bewusst weg, denn da lagen zwei Klausuren in zwei Hauptfächern ein paar Tage davor und danach. Ich habe sehr viel (!) auf die Übungsklausur gelernt und konnte mich dann einfach auf die anderen Klausuren nicht so gut vorbereiten. Auch bei meiner Seminararbeit in den Herbstferien hatte ich immer die Englisch-Übungsklausur im Nacken und ein paar Tage nach Englisch kam gleich die nächste Klausur im Hauptfach. Ich hätte auch gerne in den Ferien oder am Wochenende mal einen einzigen freien Tag gehabt.
Aber sie wollen die Schüler ja gar nicht verstehen. Eine Antwort ist wahrscheinlich nur vertane Zeit.
Ich habe ein Freundin, die hat mit 1,3 keinen Studienplatz in Psychologie bekommen, ich höre für Medizin reicht schon 1,1 nicht mehr …
Jetzt machen wir schon das G8, damit wir ein Jahr schneller fertig werden und dann warten wir ein Jahr (oder noch länger) auf einen Studienplatz und vielleicht nur, weil wir in einem neuen Abi auf etwas ungünstige Bedingungen treffen, auf die wir ungünstiger Weise nicht optimal vorbereitet waren … und dann gibt es Schüler aus NRW oder sonstwoher, die reihenweise mit 1,0 ankommen …. und die Lehrer sagen, das ist doch alles halb so wild und wir können ja dann einen Studiengang ohne NC machen, danke für den Hinweis!

Wolfgang Appelt
10 Jahre zuvor

Sehr geehrte Frau Martin!
Schon in den letzten G8-Jahrgängen war für das Abitur in Mathematik eine Arbeitszeit von 240 Minuten bei 120 Punkten insgesamt vorgesehen, d.h. 2 Minuten je Bewertungseinheit. Das Abitur bestand dabei aus den Teilen Analysis, Geometrie und Stochastik, wobei in Analysis ein Teil kurzer Aufgaben zu 20 Punkten und ein Teil mit einer zusammenhängenden Aufgabe zu 40 Punkten und in Geometrie und Stochastik je eine zusammenhängende Aufgabe zu je 30 Punkten geprüft wurde. Im neuen Abitur wurde der Teil Analysis mit 20 Punkten durch die länderübergreifenden Aufgaben ersetzt, in Geometrie und Stochastik je ein Teil mit 10 Punkten, so dass für den Prüfungsteil B in Analysis das bisher übliche in Stochastik und Geometrie aber um je 10 Bewertungseinheiten gekürzt wurde für den länderübergreifenden Anteil. Die GEsamtlänge blieb somit gleich, die Schüler haben sogar den Vorteil, dass die zusammenhängende Aufgabe in Geometrie und Stochastik nicht mehr so lang und daher übersichtlicher zu lösen ist.
Für die Zusammenstellung der Aufgaben werden schon immer zahlreiche Schulen aufgefordert, Vorschläge einzureichen, die sich nach genauen Prüfungsanforderungen sowohl nach Schwierigkeitsgrad und Länge zu richten haben. Davon sucht dann eine Kommission am ISB die tatsächlichen Prüfungsvorschläge aus, so dass zu jedem Gebiet zwei an die Schulen verschickt werden und dort morgens dann von den Kursleitern und Zweitkorrektoren die entgülitge Auswahl getroffen wird, wobei sehr genau diskutiert wird, welche Aufgabe für die Schüler günstiger ist. Für jedes Abitur sind übrigens in den Prüfungsanforderungen 15 % Aufgaben zum problemlösenden Denken vorgegeben. Am Aufgabenpool der länderübergreifenden Aufgaben hat eine Expertenkommission gearbeitet, die hier sicherlich auf Länge und Schwierigkeitsgrad geachtet hat, so wie dies jeder Lehrer bei der Erstellung der Schulaufgaben und Klausuren machen muss.
Die Prüfungsanforderungen wurden mit KMS vom 27.2.2012 geregelt. Zu finden auf der Seite des ISB unter http://www.isb.bayern.de/download/12056/laenderuebergreifendes_abitur_gemeinsame_aufgaben_in_der_schriftlichen_abiturpruefung.pdf
Ansonsten finden Sie die allgemeinen Bestimmungen für das Abitur in der GSO (zuetzt geändert am 12.6.2013) ab $ 80 und vor allem in Anlage 8, einzusehen im Internet unter http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsbayprod.psml;jsessionid=2862D00104CEBAE4858FB3DA5813BB6C.jp54?showdoccase=1&doc.id=jlr-GymSchulOBY2007rahmen&doc.part=X&doc.origin=bs
Mit freundlichen Grüßen

Claudia Martin
10 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Appelt,

ich bedanke mich für alle Ihre Antworten, eigentlich haben Sie selbst schon viele Dinge benannt, die wichtig sind, aber leider schauen nicht genau hin und erkennen deshalb die wirklichen Problemstellungen einfach nicht.

Ich habe nun von einem Mathematik-Experten aus der Praxis eine Bestätigung meiner Annahmen bekommen und sehe die Problemlösung im Interesse der Schüler Bayerns eigentlich schon ganz nahe!

Deshalb werde ich mich jetzt aus diesem Blog verabschieden und wünsche den Schülern „Alles Gute im Abitur 2014“!

Mit freundlichem Gruß
Claudia Martin

Vandroiy
9 Jahre zuvor

Seht es endlich ein, dass Detailfragen zur Schule nicht in die Politik gehören. Der Prozess ist viel zu undifferenziert, langsam und fehleranfällig, um ein Problem wie Mathematikunterricht zu lösen. Ohne Vielfalt und Konkurrenzkampf, sprich Bildungsgutscheine, geht das einfach nicht voran.

Die Qualität des Unterrichts ist unter aller Sau! An den Unis ist „Lehramtler“ ein Schimpfwort! Ich muss jedem meiner Schüler (Gymnasium!) zuerst beibringen, was Variablen, Funktionen, und algebraische Umformungen eigentlich sind. Und ich nehme nur interessierte Schüler, die aus eigenem Antrieb zur Nachhilfe kommen. Und die „Qualität“ des Unterrichtsmaterials, das sie mitbringen, ist oft unglaublich — nämlich unterdefiniert oder falsch.

Gebt es auf. Zentral geplante Schulen sind nicht besser als sonstiges zentral geplantes zeug. Die Gleichmacherei bringt nichts, sondern entfernt nur Fortschritt und Motivation aus dem Klassenzimmer.

Mit freundlichen Grüßen,
ein Mathe-Nachhilfelehrer