Eine rührende Geschichte: Warum ein iranischer Lehrer sich den Kopf rasierte

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TEHERAN. Der iranische Grundschullehrer Ali Mohammadian hat sich aus Solidarität mit einem kranken Schüler den Kopf rasiert – und mit dieser Aktion eine weltweite Welle von Respektsbekundungen und Hilfsbereitschaft ausgelöst. Der Präsident des Iran nannte ihn ein Vorbild.

Diese Bild von sich und dem achtjährigen Mahan postete Ali Mohammadian auf Facebook. Screenshot
Diese Bild von sich und dem achtjährigen Mahan postete Ali Mohammadian auf Facebook. Screenshot

Die außergewöhnliche Geschichte, die mittlerweile über die Grenzen Irans hinaus Schlagzeilen macht, begimmt mit einer rätselhaften Krankheit des achtjährigen Mahan Rahimi. Der Junge verliert plötzlich alle Haare, die Ärzte vor Ort können dem Kind nicht helfen. Mahans Mitschüler reagieren brutal: Sie verspotten den Jungen. Lehrer Mohammadian sorgt sich sehr um seinen Schüler. „Nachdem er kahl geworden war, wurde Mahan ausgegrenzt, das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht“, so berichtet der Lehrer der britischen Zeitung „The Guardian“. Um das Mobbing zu stoppen, entschließt sich der Pädagoge zu einer drastischen Solidaritätsbekundung: Er opfert seine Haare.

Die Reaktionen sind verblüffend. Nicht nur, dass die Hänseleien schlagartig aufhören. Dutzende Schüler folgen sogar dem Beispiel ihres engagierten Lehrers. Der bremst seine Schützlinge: „Ich sagte ihnen, sie sollten bis nach dem Winter warten.“ Doch die Mahnung verhallt. „Am Samstag betrat ich die Klasse und alle waren kahlgeschoren“, berichtet Mohammadian dem britischen Blatt.

Ein Foto von sich und dem kleinen Mahan postete er auf Facebook – und das Bild verbreitete sich innerhalb kürzester Zeit; iranische Zeitungen und das Fernsehen griffen die Geschichte auf. Der iranische Bildungsminister lud Mohammadian und seinen Schützling Mahan in die Haupstadt Teheran ein; Präsident Hassan Rohani lobte den Pädagogen für seine Aktion.

Möglicherweise bringt diese noch mehr als nur Aufmerksamkeit: Ärzte in Teheran haben sich des Jungen Mahan angenommen und bemühen sich intensiv darum, die Ursache für Mahans Haarausfall zu finden. Spezialisten in Deutschland sollen bei der Diagnose helfen. “Ich bin so froh, dass diese Geschichte so viele Menschen berührt hat und sie so positive darauf reagieren”, sagt der 45-jährige Lehrer. Und: „Jeder in der Schule will sich jetzt den Kopf rasieren.“ Und Mahan. „Das Lächeln ist zurück in seinem Gesicht“, sagt Mohammadian. News4teachers

Zum Bericht: Europäisches Parlament ehrt Schülerin Malala Yousafzai mit Sacharow-Preis

 

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Herr
10 Jahre zuvor

Komisch?! Das verstehe ich jetzt nicht.

Laut westlichen Printzeitungen seien die Iraner doch per se Terroristen, die nach einer A-Bombe greifen sollen und deshalb von uns zerbombt werden sollten (Ex-Präsidentschaftskandidat der USA John McCain: „Bomb, bomb Iran!“)

Vielleicht sind die Iraner einfach nur normale Menschen mit einer Jahrtausend alte Kultur.

Und vielleicht ist die Geschichte von der A-Bombe auch nur eine Lüge, um von der (realen) israelischen A-Bombe abzulenken. Immerhin erzählt Netinjahu seit 16 Jahren: „Der Iran hat in sechs Monaten die Bombe“ – und hat sie bis heute nicht, obwohl er die technischen Möglichkeiten dazu hat.