Bayerische Realschullehrer sind sauer auf Seehofer – und nehmen Spaenle in Schutz

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MÜNCHEN. Der Bayerische Realschullehrerverband (brlv) sieht die Verantwortung für den geplanten Abbau von Lehrerstellen bei der CSU-Fraktion und der bayerischen Staatsregierung. So meint brlv-Chef Huber mit Blick auf den von Mininsterpräsident Seehofer gescholtenen Kultusminister Spaenle: „Selbst einem Magier ist es unmöglich, eine `gute Botschaft´ daraus zu formulieren, dass man jemandem etwas wegnimmt, was er dringend braucht.“

„Wir Lehrkräfte wenden uns in aller Deutlichkeit gegen die Häme, mit der man augenblicklich Bildungsminister Dr. Spaenle in der Öffentlichkeit überzieht. Wie der den Lehrerverbänden nun zugeleitete Beschluss der CSU-Fraktion vom 29.01.2014 zeigt, ist der Stellenabbau im Lehrerbereich Beschlusslage der CSU-Fraktion, welcher auch im Haushaltsgesetz nachzulesen ist. Insofern muss sehr wohl darauf hingewiesen werden, dass primär die CSU-Fraktion den Lehrerstellenabbau verantwortet und die Verwaltung im Kultusbereich diesen umzusetzen hat“, so äußert sich der Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbandes, Anton Huber, in einer Presseerklärung.

Huber weiter: „Wir Realschullehrer wenden uns klar gegen diesen Beschluss, weil das Verschieben von Stellen innerhalb des Bildungsbereichs vom Schul- in den Wissenschaftsbereich den Schulen – und somit unseren Schülern – erheblich schadet.“ Der CSU-Beschluss schreibe, erstens, einen Stillstand in der Weiterentwicklung der Realschule, zweitens, die deutlich zu hohen Klassenstärken und den Fortbestand der übergroßen Klassen mit 31, 32 und 33 Schülern und, drittens, die berufliche Perspektivlosigkeit bis hin zur Arbeitslosigkeit für Tausende junger Menschen in Bayern fest. „Das können wir so nicht akzeptieren. Zudem fragen wir uns, ob es sinnvoll ist, immer weitere Ziele wie Ganztagsschulausbau und Verstärkung der inklusiven Beschulung anzustreben, wenn alte Ziele noch nicht einmal erreicht sind.“

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Huber appelliert an die CSU-Fraktion: „Wer gute Botschaften haben will, muss auch Gutes tun. Sparen im Schulbereich gehört sicherlich nicht dazu. Wir brauchen dringend alle Lehrerstellen aus der demografischen Rendite und darüber hinaus noch zusätzliche Stellen, da die Aufgaben im Schulbereich stets mehr werden. Wir fordern erneut dazu auf, unsere Vorschläge aufzugreifen und damit wieder Ruhe im Bildungsbereich zu erhalten.“

Zum Bericht: Also doch: Seehofer hat Streichungen von Lehrerstellen seit Längerem geplant

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