In Stuttgart demonstrieren Hunderte für und gegen das Thema „sexuelle Vielfalt“

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STUTTGART. Gehört das Thema «sexuelle Vielfalt» in den Unterricht? Hunderte von Demonstranten in Stuttgart meinen «nein». Fast ebensoviele Befürworter der Erziehung zu Toleranz stellten sich ihnen entgegen.

Erstmals haben die Pläne der Landesregierung, sexuelle Vielfalt als Unterrichtsthema aufzuwerten, Hunderte Menschen auf die Straße geholt. Die Demonstrationen für und gegen das grün-rote Vorhaben in Stuttgart verliefen meist friedlich. Es gab aber auch Auseinandersetzungen, wie ein Sprecher der Polizei am Samstag sagte.

50 bis 100 Anhänger des meist linken Spektrums hätten den Zug der Gegner des grün-roten Vorhabens gestört. Die Stimmung war angespannt und sehr emotional. Mit Stühlen und Baustellenabsperrungen versuchte die Gruppe, die rund 700 Demonstranten am Weitergehen zu hindern. Die Beamten griffen ein und stellten sich dazwischen. Mehrere Störenfriede seien festgehalten worden, sagte der Sprecher. Sie erwartet jetzt eine Anzeige. Die Leiterin der Versammlung gegen den Bildungsplan löste den Zug daraufhin auf.

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So präsentiert sich die Petitionsseite gegen die Aufwertung des Themas Homosexualität im Unterricht im Netz. Screenshot
So präsentiert sich die Petitionsseite gegen die Aufwertung des Themas Homosexualität im Unterricht im Netz. Screenshot

Zuvor hatte sie an die Zuhörer appelliert: «Kinder können nicht ausweichen» und man müsse sich gegen eine «manipulative Erziehung» stellen. Mit Schildern und Rufen wurde gegen eine «Regenbogenideologie» und «Indoktrination der Kinder» protestiert. Die meisten waren Unterstützer einer Online-Petition gegen die Verankerung des Themas sexuelle Vielfalt im Bildungsplan, die bis Anfang der Woche rund 192 000 Menschen unterzeichnet hatten.

Um «Homophobie und Menschenfeindlichkeit» entgegenzutreten, hatten sich auf dem Schillerplatz rund 500 Befürworter der Linken, der Grünen und der Interessensgemeinschaft Christopher Street Day eingefunden. Es wurde für ein «buntes und vielfältiges Baden-Württemberg» ohne Diskriminierung geworben. Ein Grußwort des DGB Baden-Württemberg, das den Einsatz der grün-roten Landesregierung für mehr Akzeptanz sexueller Vielfalt in der Schule unterstützte, wurde begeistert beklatscht. Der gewerkschaftliche Dachverband sprach sich gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern aus. Sina Illi/dpa

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