Ein kranker Rücken lernt nicht gern – Tipps zur Prävention von Rückenbeschwerden bei Schülern

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Schwerer Schulranzen. Langes Sitzes auf unbequemen Stühlen. Zu viel Stress im Schulalltag. All diese Faktoren können zu Rückenproblemen und Haltungsschäden bei Schülern führen. Im Zuge der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ der Berufsgenossenschaften (u.a.) wurde herausgefunden, dass bei 33 Prozent der Sechs- bis Elfjährigen Rückenschmerzen gelegentlich vorliegen. Kindern und Jugendlichen, die darunter leiden, fällt es natürlich schwer, dem Unterricht konzentriert zu folgen. Auch zu Hause am Schreibtisch kann das Lernen zur Qual werden. Als Lehrer bzw. Lehrerin können Sie einen großen Beitrag zur Prävention von Rückenbeschwerden bei Ihren Schülern leisten. Hier finden Sie daher einige Ratschläge, die zur Förderung eines gesunden Schülerrückens beitragen sollen.

Den Schulranzen nicht zur Transportlast werden lassen
Ein schmerzfreier Rücken steht und fällt mit dem richtigen Schulranzen. Dieser sollte zunächst nicht zu schwer sein. Mehr als zehn Prozent ihres eigenen Körpergewichtes sollten Schüler nicht auf ihrem Rücken tragen müssen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Ranzen optimal gepackt wird. Schwere Gegenstände wie etwa Schulbücher sollten nahe am Rücken platziert werden, damit das Kind nicht nach vorne gebückt läuft, um das Gewicht der Schultasche auszugleichen. In einer Unterrichtsstunde kann das Packen des Tornisters schon mit den Kleinsten geübt werden. Holen Sie außerdem die Eltern der Schüler mit ins Boot und geben Sie ihnen Ratschläge für eine rückenfreundliche Schultasche. Anregungen hierfür finden Sie im Schulranzen-Ratgeber von schulranzen.net. Daneben sollte die Tasche mit der DIN 58124 ausgezeichnet sein. Sorgen Sie außerdem dafür, dass die Schüler nicht unnötig viele Bücher mit zur Schule nehmen müssen. Ein doppelter Büchersatz wäre zum Beispiel eine praktikable Lösung. Besprechen Sie außerdem mit der Schulleitung die Möglichkeit, Schließfächer zu installieren. So können die Kinder schwere Bücher oder Sporttaschen problemlos verstauen.

Eine aufrechte Haltung bewahren
Langes Sitzen – mehr als zwei Stunden am Stück bzw. mehr als fünf Stunden am Tag – führt zu Rückenproblemen. Da jedoch ein Schultag zumeist sechs oder sieben Stunden lang dauert, sind Schmerzen im Rücken vorprogrammiert. Dauersitzen und Bewegungsmangel stören das Wachstum von Kindern und Jugendlichen. Daher ist es wichtig, Dynamik in den Unterricht zu bringen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Schüler häufiger die einseitige Sitzhaltung verändern. Sie können etwa kurze Bewegungspausen in die Schulstunde einbauen. Beim Sitzen ist eine aufrechte Körperhaltung wichtig, um Rückenschmerzen entgegenzuwirken. Die Schulleitung sollte daher für ergonomisches Mobiliar sorgen. Tische und Stühle dürfen nicht zu hoch und nicht zu niedrig sein. Ideal sind daher höhenverstellbare Möbel. Als Faustformel können Sie sich merken, dass sich die Tischoberfläche auf Höhe des Bauchnabels des sitzenden Kindes befinden sollte.

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Lesen, schreiben, rechnen und Bewegung
Des Weiteren muss eine Schule ideale Bedingungen dafür schaffen, dass die Schüler sich optimal bewegen können. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass genügend Räume zur Verfügung gestellt werden, in denen sich die Kinder austoben, aber auch entspannen können. Daneben sollten die Schüler vor allem in der Pause von einem breitgefächerten Bewegungsangebot profitieren. Auch der Sportunterricht kann zur Vorbeugung von Rückenbeschwerden genutzt werden. Besprechen Sie hier die Bedeutsamkeit von Bewegung. Geben Sie den Schülern außerdem Rückenübungen an die Hand, die sie auch zu Hause durchführen können.

Stress und Mobbing vermeiden
Auch psychische Probleme können zu Rückenbeschwerden führen. Sie sind dann körperliche Resultate beispielsweise von Stress oder Mobbing. Laut einer Studie der Leuphana-Universität Lüneburg aus den Jahren 2008 bis 2010 hätten etwa die Hälfte der befragten Schüler bereits Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Daneben wurde auch die Gesundheit der Mobbing-Opfer untersucht. Diese beurteilten ihre körperliche Gesundheit oftmals schlechter als Schüler, die noch keine Erfahrungen mit Diskriminierung in der Schule gemacht haben. Ferner litten 14 Prozent der Mobbing-Opfer unter regelmäßig auftretenden Beschwerden wie Rückenschmerzen. Es gilt also, Mobbing in der Schule einzudämmen und die Schüler nicht mit ihren Problemen alleine zu lassen. Lehrer sollten stets Ansprechpartner sein. Daneben ist es wichtig, den schulischen Leistungsdruck zu verringern.

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