Umsatz der Bildungsmedienhersteller leicht gesunken

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FRANKFURT/MAIN.  Rund 8.000 digitale und analoge Titel haben die deutschen Bildungsmedienhersteller im letzten Jahr auf den Markt gebracht. Der Umsatz der Branche sank leicht auf 419 Mio. Euro.

Der Umsatz mit analogen und digitalen Bildungsmedien für allgemein bildende Schulen ging im vergangenen Jahr auf 301 Mio. Euro leicht zurück, das meldet der Verband Bildungsmedien e.V., der die Interessen von rund 80 Bildungsmedienherstellern in Deutschland vertritt. „Das deutsche Bildungssystem ist seit Jahren unterfinanziert und das umfasst auch den Bildungsmedienmarkt“, erläutert Diepgrond: „2014 erwarten wir eine Trendwende durch die neuen Lehrpläne in Bayern, für die Sekundarstufe II in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Wer Reformen in diesem Umfang von seinen Lehrkräften verlangt, muss diese mit den entsprechenden Lehr- und Lernmitteln ausstatten.“

Der Bereich Erwachsenenbildung (nur Fremdsprachen und IT) verzeichnete einen Rückgang auf 69 Mio. Euro. Während einerseits durch die weiterhin hohe Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte die Zahl der Sprachkurse im Bereich Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache erneut deutlich anstieg, gingen die Umsätze im Bereich der Fremdsprachen wie in den Vorjahren zurück. Hauptursache dafür ist die anhaltende negative demographische Entwicklung in Deutschland sowie die zunehmende Flächenbereinigung im deutschen Buchhandel, die besonders den Bereich Selbstlernen betrifft.

Die Umsätze im Bereich Berufliche Bildung sanken um 4 Prozent auf 49 Mio. Euro. „Die Anzahl der Ausbildungsverträge ist in Deutschland um etwa 4,5 Prozent zurückgegangen und das wirkt sich natürlich auf die Umsätze bei den Bildungsmedien aus“, erklärt Diepgrond: „Für 2014 sind jedoch eine Reihe neuer Lehrpläne für die großen Berufsfelder angekündigt und das hat einen stärkeren Einbruch beim Umsatz verhindert.“

Digitale Bildungsmedien on- oder offline spielten auch 2013 nur eine untergeordnete Rolle – entgegen der wachsenden Akzeptanz an Universitäten, im Corporate Learning und dem privaten Lernen. „Die entscheidenden Märkte sind die des institutionellen Lernens. Dort sind digitale Produkte noch immer eine Randerscheinung. Es fehlen sowohl die entsprechenden Budgets als auch die nötige Infrastruktur“, sagt Diepgrond.

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