«Autofreie Schule» in Kleinmachnow – Eltern sollen auf Fahrdienst verzichten

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KLEINMACHNOW. Alle Grundschüler im brandenburgischen Kleinmachnow haben diese Woche autofrei und sollen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Und fast alle halten sich daran – allerdings nur, solange die Aktion läuft.

So sieht es sonst vor den Grundschulen Kleinmachnows aus - in dieser Woche nicht. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
So sieht es sonst vor den Grundschulen Kleinmachnows aus – in dieser Woche nicht. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Bei der Aktion zur autofreien Woche an den fünf Grundschulen in Kleinmachnow haben fast alle Eltern ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Rad zum Unterricht geschickt. «Nur etwa zwei Handvoll Eltern fahren ihre Kinder weiter mit dem Auto zur Schule», sagte der Sprecher der Initiative «Lokale Agenda Kleinmachnow», Peter Sahlmann. Sonst sorgten mehr als 100 Fahrzeuge vor den Schulen für ein Verkehrschaos.

Die Schulen haben die Eltern aufgerufen, ihre Kinder bis Freitag zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Unterricht zu schicken. Die Waldorfschule will die Aktion auf den gesamten Mai verlängern. «Es ist gut für die Kinder, den Tag mit einem Weg in frischer Luft zu beginnen», sagte Sahlmann.

Zwar haben auch schon einzelne Schulen in anderen Gemeinden wie in Teltow solche Aktionen gestartet. Aber dass sich nun bereits zum zweiten Mal alle Grundschulen einer Gemeinde daran beteiligen, ist in Brandenburg bislang einmalig. Die älteren Schüler ab der 5. Klasse können ihren Schulweg mit dem Fahrrad bewältigen. Für die jüngeren Schüler werden sogenannte Laufbusse organisiert. Sie treffen sich an einer bestimmten Ecke und werden von einem älteren Schulkameraden oder einem Erwachsenen zur Schule begleitet.

Für die Aktion ist die Initiative bereits im vergangenen Jahr mit dem Umweltpreis des Landkreises Potsdam-Mittelmark ausgezeichnet worden. Einziger Wermutstropfen ist für Sahlmann die mangelnde Nachhaltigkeit. «Nur etwa 15 Prozent der Eltern verzichten dauerhaft auf den Transport ihrer Kinder mit dem Auto.» Aus Sicht von Peter Weis vom Fahrradclub ADFC, der die Aktion unterstützt, sollten sich möglichst viele Schulen mit kurzen Schulwegen an solch einer Aktion beteiligen. «Die Unfallgefahr vor den Schulen wird doch deutlich abgemildert.» Auch die Gemeinde Kleinmachnow trägt dazu bei: Sie sponsert eine Schülerlotsin, die die Kinder sicher über eine viel befahrene Straße bringt. dpa

Zum Bericht: ADAC warnt: „Eltern-Taxi“ zur Schule gefährdet Kinder

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Pierre
8 Jahre zuvor

Finde die Idee echt Klasse. Irgendwie ist die Aktion an mir vorbei gegangen obwohl ich direkt nebenan in Teltow wohne und meine Augen und Ohren immer weit öffne. Gerne dieses Jahr erneut eine solche Aktion. Das kann der Umwelt, aber vor allem auch den Menschen nur gut tun.