GEW unterstützt Initiative der Hochschulrektoren zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern

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FRANKFURT AM MAIN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für einen Orientierungsrahmen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.

„Es ist höchste Zeit, dass sich die Hochschulen auf attraktive Berufswege und bessere Beschäftigungsbedingungen für Wissenschaftler verpflichten. Der Orientierungsrahmen ist ein Auftakt, jetzt müssen überzeugende Konzepte der Hochschulen folgen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller. Die GEW habe bereits vor zwei Jahren mit ihrem „Herrschinger Kodex“ Vorschläge gemacht, wie sich Hochschulen zu transparenten Berufswegen und fairen Beschäftigungsbedingungen verpflichten können.

Mit ihrem Beschluss empfiehlt die HRK den 267 Mitgliedshochschulen, Konzepte zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu erarbeiten. „Besonders erfreulich ist, dass die Hochschulen in ihren Konzepten akademische Daueraufgaben in Forschung, Lehre und Wissenschaftsmanagement identifizieren und mehr Dauerstellen schaffen sollen“, so Keller. Derzeit seien neun von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befristet beschäftigt, die meisten Fristverträge hätten eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Kritisch äußert sich Keller zu den Vorschlägen der HRK, wie die so genannte Postdoc-Phase für promovierte Wissenschaftler gestaltet werden solle. Während das Wissenschaftszeitvertragsgesetz von einer sechsjährigen Postdoc-Phase ausgeht, möchte die HRK die Qualifizierungszeit für Promovierte auf bis zu neun Jahre verlängern „Postdocs sind kein ‚Nachwuchs‘, sondern hoch qualifizierte Wissenschaftler“, mahnt Keller. Er fordert daher „berechenbare Karrierewege“ nach der Promotion, „die zu einer Professur oder einer anderen Dauerposition in der Wissenschaft führen“.

Aus Sicht Kellers kann eine „Reform der Karrierewege in der Wissenschaft“ nur in Zusammenarbeit erreicht werden, indem „die GEW aktiv in Mittelbauvertretungen, Personalräten sowie Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten mit einbezogen werden“.

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