Bayrischer Landtag streitet über G8 und G9 – „CSU ist völlig planlos“

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MÜNCHEN.  Eine Woche vor dem Start des Volksbegehrens für eine Wahlfreiheit zwischen acht- oder neunjährigem Gymnasium hat der Landtag erneut über das künftige Gymnasialkonzept gestritten. Die Freien Wähler, die das Volksbegehren angestoßen haben, warfen der CSU völlige Planungslosigkeit vor. «Die einzigen, die kein Modell haben, das ist die bayerische Staatsregierung», sagte Hauptinitiator Michael Piazolo. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) wies dies zurück. Die CSU setzte vielmehr auf den laufenden Dialogprozess mit der gesamten Schulfamilie. Erst an dessen Ende werde man Vorschläge machen, wie es am Gymnasium weitergehen solle. Piazolo sagte dazu: «Das, was Sie machen, ist betreutes Denken – sie sollten lieber selber denken.»

Eingang eines Gymnasiums (Ausschnitt)
An immer mehr Gymnasien kann wieder das Abitur nach 13 Schuljahren erworben werden. Foto: bbroianigo / pixelio.de

Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will sich vom Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler nicht unter Druck setzen lassen. «Wir werden völlig unabhängig von dem Ausgang des Volksbegehrens in aller Ruhe und im Dialog mit der Schulfamilie unsere Position formulieren», sagte Seehofer am Donnerstag am Rande der Landtagssitzung in München. «Und dann werden wir sehen, ob sie parteiübergreifend gestaltet werden kann.» Die Freien Wähler kämpfen für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9.

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Seehofer betonte, der CSU wolle den Schülern helfen, die am Gymnasium mehr Zeit brauchten. Dabei gehe es weniger um Organisationsfragen als um eine auf den einzelnen Schüler abgestellte Förderung. «Es bleibt dabei, dass wir die individuelle Förderung an die Spitze unserer Politik stellen.» Daran arbeite die CSU unabhängig vom Volksbegehren. «Wir stellen unsere Überlegungen auch nach einem gescheiterten Volksbegehren nicht ein.» Seehofer wagte keine Prognose, ob die Freien Wähler es schaffen, dass sich mindestens zehn Prozent aller Wahlberechtigten beteiligen: «Ich weiß es nicht. Ich kann’s Ihnen nicht vorhersagen.» dpa

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