In Konkurrenz mit den Schulen – Hochschulen im Norden fordern Hälfte der Bafög-Millionen

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KIEL. Die Hochschulen in Schleswig-Holstein verlangen von der Landesregierung die Hälfte der durch eine Vereinbarung mit dem Bund freigewordenen Bafög-Millionen. «Wir sind in Sorge um den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein», sagte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Werner Reinhart, am Donnerstag. Er kritisierte den Beschluss des Koalitionsausschusses vom Montag. «Danach bleibt fast nichts für die Unis übrig.»

SPD, Grüne und SSW hatten sich darauf verständigt, an den Schulen in Schleswig-Holstein bis 2017 insgesamt 728 mehr Lehrerstellen zu schaffen. Dieser Schritt kostet 36,4 Millionen Euro. Die Mittel werden dadurch ermöglicht, dass der Bund künftig auch den Anteil der Länder an den Bafög-Kosten übernimmt.

Reinhart betonte, die Hochschulen wollten keinen künstlichen Konflikt mit den Schulen schüren. «Es ist aber gegen den Bundestrend, dass die Hochschulen gar nicht berücksichtigt werden. Es zeige sich jedoch: «Dort, wo Unruhe ist, wird reagiert.» Die Hochschulen vermissten ein dahintersteckendes Konzept.

Der Präsident der Kieler Christian-Albrechts-Universität, Lutz Kipp, kritisierte, die Hochschulen im Land seien chronisch unterfinanziert. Dadurch sei der Hochtechnologie-Standort gefährdet. Die Vertreter der Hochschulen bemängelten zudem, dass sie vor der Entscheidung des Koalitionsausschusses nicht gehört wurden. dpa

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