Bayerischer Realschullehrerverband kritisiert angespannte Einstellungssituation

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MÜNCHEN. Die Sommerferien stehen vor der Tür und während sich Schüler und Lehrkräfte auf die verdienten Ferien beziehungsweise auf die unterrichtsfreie Zeit freuen, macht der Bayerische Realschullehrerverband auf die ungewisse Situation der jungen Kollegen aufmerksam: Ihnen stelle sich nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Referendariat die Frage nach der beruflichen Zukunft.

Derzeit laufe das Einstellungsverfahren an den bayerischen Realschulen auf Hochtouren. „Leider erhalten nur die Allerbesten des Jahrgangs ein Stellenangebot vom Freistaat und eine große Unzufriedenheit ist unübersehbar – wenn neun von zehn jungen Lehrkräften kein Angebot bekommen“, sagt der Verbandsvorsitzende Anton Huber. Zudem stoße die Situation auch bei den Eltern der Betroffenen auf großes Unverständnis, „sehen sie doch die Notwendigkeit, mehr in Bildung zu investieren, beispielsweise um die großen Klassen abzubauen und die Kinder noch besser zu fördern“.

Henri - das hat der Junge jetzt amtlich - darf nicht aufs Gymnasium. Foto: Sigrid Rossmann / pixelio.de
Nur die Allerbesten der jungen Realschullehrer erhalten nach dem Referendariat ein Stellenangebot vom Freistaat. Foto: Sigrid Rossmann / pixelio.de

„Seit Jahren sagen wir offen, dass die Beschäftigungsperspektiven an Realschulen geringer werden. Der Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften ist aber weiterhin ungebrochen. Nur so können wir die Bildungs- und Erziehungsarbeit weiter verbessern.“ Der Verband fordert daher „dringend mehr Lehrerstellen für die Realschulen“, „den weiteren Abbau der großen Klassen über 30 Schüler und endlich die volle Erfüllung der Stundentafel“. Diese Maßnahmen könnten zahlreichen jungen Realschullehrkräften eine berufliche Perspektive geben. „Natürlich brauchen auch Realschüler Intensivierungsstunden und Realschulen den weiteren Ausbau der integrierten Lehrerreserve“, so Huber. Weitere Herausforderungen seien beispielsweise der Aufbau der Ganztagsschule und die flächendeckende Umsetzung des Konzepts Realschule21, die bis heute nicht finanziert seien. „Hierfür brauchen wir bestens ausgebildete junge Lehrkräfte.“

 

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