Frankfurter Chemiker zum „Wissenschaftler des Jahres“ gewählt

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FRANKFURT. Der Frankfurter Chemiker Harald Schwalbe ist zum Wissenschaftler des Jahres gewählt worden. Der Preis «Scientist of the Year» wird seit 2013 von der Kassel-Stiftung vergeben und ist mit 25 000 Euro dotiert. Die Gutachter lobten Schwalbe als «engagierten Hochschullehrer mit einem außerordentlich hohen Maß an strategischem Denken und politischem Gespür für erfolgreiche Drittmitteleinwerbung», wie die Goethe-Universität mitteilte. Er erforscht die Struktur von Molekülen, Proteinen und Ribonukleinsäuren. Seine Forschung helfe «bei der Aufklärung der Tricks, mit denen Tuberkulose-Bakterien, Salmonellen oder Prionen unser Immunsystem überlisten».

Schwalbe stiftet sein preisgeld der Forschung. (Foto: Goethe Universität Frankfurt)
Schwalbe stiftet sein Preisgeld der Forschung. (Foto: Goethe Universität Frankfurt)

Schwalbe, der bereits zwei Mal für gute Lehre ausgezeichnet worden ist, wird das Preisgeld den jährlich stattfindenden Winterschulen des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie zur Verfügung stellen. „Lehre und Forschung sind ineinander verzahnt. Nur mit hervorragenden Studenten, Doktoranden und Postdoktoranden war meine Gruppe in der Lage, gerade auch in letzter Zeit schöne neue Ergebnisse zu bekommen, die jetzt zur Verleihung dieses Preises geführt haben“, begründet Schwalbe seine Entscheidung.

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„Harald Schwalbe hat sich seit Jahren mit großem Engagement dafür eingesetzt, dass in Frankfurt ein europaweit führendes Zentrum der Kernresonanz-Spektroskopie entstehen konnte, wo er und seine Kollegen auf höchstem wissenschaftlichen Niveau und mit den modernsten Geräten grundlegende Aspekte der Struktur und Wirkweise biologischer Moleküle mit größter Präzision aufklären“, würdigt Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl das Engagement Schwalbes. Erst im April wurden 24 Millionen Euro für ein hoch auflösendes 1,2 Gigahertz-Spektroskop der neuesten Generation eingeworben; dazu gehört auch ein Erweiterungsanbau für das Biomolekulare Magnetische Resonanz-Zentrum (BMRZ).

Harald Schwalbe, geboren 1966, studierte Chemie an der Goethe-Universität. Nach seiner Promotion war er von 1993 bis 1995 Postdoktorand an der Universität Oxford. Er kehrte für seine Habilitation nach Frankfurt zurück. 1999 ging er als Assistant Professor an das Massachussetts Institute of Technology in den Vereinigten Staaten. Nachdem er 2001 zum Associate Professor ernannt worden war, nahm er 2002 einen Ruf auf die Professur für Organische Chemie und Chemische Biologie an der Goethe-Universität an. nin mit dpa

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