Vier Prozent mehr für Lehrer und andere höhere Beamte in NRW?

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Hier geht es zu dem aktuellen Bericht mit dem Verhandlungsergebnis.

DÜSSELDORF. Die Bezüge der nordrhein-westfälischen Landesbeamten ab Besoldungsgruppe A 11 sollen um insgesamt rund vier Prozent aufgestockt werden. Dies will die „Rheinische Post“ von den geheimen Verhandlungen zwischen der rot-grünen Landesregierung und den Gewerkschaften erfahren haben.

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Die Gespräche waren notwendig geworden, nachdem der Verfassungsgerichtshof in Münster die ursprünglich geplanten Reallohnkürzungen für höhere Beamte gekippt hatte. Nach Informationen der „Rheinische-Post“-Redaktion aus Teilnehmerkreisen poche die Landesregierung allerdings auf eine Einschränkung: Die Erhöhung der Gehälter und auch der Pensionen soll nicht rückwirkend zum 1. Januar 2013 und 2014 erfolgen, sondern erst zum 1. September oder 1. Oktober dieser beiden Jahre. Die Folge: Mögliche Nachzahlungen würden deutlich geringer ausfallen. Die Erhöhung der unteren Besoldungsstufen war analog zu den Erhöhungen bei den angestellten Landesbediensteten jeweils zum 1. Januar erfolgt. Auch soll die für die Besoldungsgruppen A 11 und A 12 erfolgte Anpassung um ein Prozent angerechnet werden. Den Gruppen ab A 13 hatte Rot-Grün dagegen Nullrunden für 2013 und 2014 verordnet. Der „Rheinischen Post“ zufolge denke die Landesregierung laut über Stellenkürzungen nach. Diese Drohung schwebe „wie ein Damoklesschwert“ über den Verhandlungen mit den Gewerkschaften, hieß es. News4teachers

Hier geht es zu dem Bericht der „Rheinischen Post“.

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4 Kommentare
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dickebank
9 Jahre zuvor

Die niedrigere Erhöhung der Besoldung würe eine logische Konsequenz um die größer werdende Klaffe bei den Nettoentgelten von Beamten und Tarifbeschäftigten zu schließen. Im gegensatz zu den Gehältern der Tarifbeschäftigten, auf die prozentual Beiträge an die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme abgeführt werden müssen, verändert sich der Eigenanteil an der privaten Krankenzusatzversicherung bei den Beamten ja nicht. Ebenso sind sie aus den genannten Gründen nicht so stark von der „kalten Progression“ betroffen, auch weil ihre Bruttoentgelte niedriger sind als die der Tarifbeschäftigten. Folglich ist es auch zukünftig richtig, wenn Tariferhöhungen und die Anpassung der Besoldungen nicht zu den gleichen prozentualen Werten erfolgt. Wenn die durchschnittlichen Nettoentgelte beider Gruppen gleichermaßen angehoben werden sollen, dann bedarf es einer geänderten Tarifpolitik, bei der dbb und GEW als Tarifunion unter Führung des dbb eben nicht die gleichen Abschlüsse verhandeln dürfen. Schluss mit der Tarifgemeinschaft.

Caro
9 Jahre zuvor

Ich kann die Argumente von dickebank nur zum Teil nachvollziehen. Der Vergleich zu den Angestellten ist berechtigt und dort ist die Lohnentwicklung sowie die Gesamtentwicklung der Erwerbsumstände natürlich nicht gerade rosig. Aber man kann ja ein Unrecht nicht mit einem anderen Unrecht begründen. Ja, verbeamtete Arbeitnehmer haben deutliche Vorzüge. Aber der Staat hat sich per Verfassung auch verpflichtet, für Beamte eine besondere Fürsorge zu betreiben. Das ist eines der Grundprinzipien unseres Gemeinwesens. Eine so weitreichende Verpflichtung ist der Staat (als Vertreter der Allgemeinheit) gegenüber „normalen“ Arbeitnehmern nicht eingegangen. Dort tritt er als Arbeitgeber wie jeder andere auch auf.

Von den Beamten hingegen erwartet er Gehorsam und Gefolgsam und hat dafür auch besondere Verpflichtungen. Eine davon ist eine Beamtenbesoldung, die einen gewissen Lebensstandard garantiert. Realbezüge-Kürzungen sind da einfach nicht drin.

dickebank
9 Jahre zuvor

Ich habe mich doch gar nicht gegen eine Anhebung der besoldung ausgesprochen. Ich habe lediglich ausgeführt, warum ich gegen eine 1:1 Übertragung der Tariferhöhungen aus dem TV-L auf die Beamtenbesoldung bin.

Wenn die durchschnittlichen Nettolöhne der Beamten im gleichen Maße steigen würden, wie die der Tarifbeschäftigten gleicher Eingruppierungen, dann passt das schon, denn dann bleibt wenigstens die Netto-Klaffe im bereits bestehender Höhe erhalten und wird nicht weiter verfrößert.

Biene
9 Jahre zuvor

Da maulen die Politiker, dass zu viel Unterricht an den Schulen entfällt, und dann drohen sie mit Stellenkürzungen. Haben die noch alle………
Das geht nicht! Der Preis der Bildung sollte nicht unter Wert sein! Schließlich beschweren sich die Firmen in D über die mangelnden Fähigkeiten der Bewerber, und somit auch über die mangelnde Verfügung von Fachkräften. In D gibt es keine Bodenschätze, die sich mit Gewinn exportieren lassen, da ist Bldung und damit auch Wissen eine Ressource, die wir unseren Kindern (SuS) zu kommen lassen müssen. Es spricht nicht gerade von Weitsicht, Lehrer zu entlassen und sich dann im selben Atemzugüber die Ausfälle von Unterrichtsstunden zu beschweren.