Wie viel Sinn hat es, bei Ein- und Zweijährigen von „Bildung“ zu sprechen?

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BERLIN. Eine Studie des Bundesfamilienministeriums kommt zu dem Schluss, das Betreuungsgeld sei bildungsfeindlich. Insbesondere Migrantenfamilien würden davon abgehalten, ihre ein- und zweijährigen Kinder in die Kitas zu schicken. Kritiker fragen: Ja, und?

Die Befürtworter des Betreuungsgeldes wollen, dass Familien, die ihr Kleinkind zu Hause betreuen, dafür Geld vom Staat bekommen. Foto: Thomas Kohler / flickr (CC BY-SA 2.0)
Die Befürtworter des Betreuungsgeldes wollen, dass Familien, die ihr Kleinkind zu Hause betreuen, dafür Geld vom Staat bekommen. Foto: Thomas Kohler / flickr (CC BY-SA 2.0)

Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) sieht sich in ihrer Kritik an der «Herdprämie» bestätigt. «Es bewirkt genau das Gegenteil davon, was gewollt war: Statt die Zukunft für die Kinder zu verbessern, verschlechtert sie deren Situation», sagte Altpeter in Stuttgart. Der Zuschuss für Eltern, die ihr Kleinkind zu Hause betreuen wollen, sei ein «frauen- und integrationspolitischer Irrsinn».

Anlass der Tirade: eine aktuelle Studie zum Betreuungsgeld, die das Bundesfamilienministerium unter Ministerin Manuela Schwesig (SPD) in Auftrag gegeben hat. Nach der Untersuchung des Deutschen Jugendinstituts und der Universität Dortmund hält das vor einem Jahr eingeführte Betreuungsgeld viele Migrantenfamilien und Eltern mit geringer Bildung davon ab, ihre Kleinkinder in eine Kita zu schicken. Schwesig versicherte zwar umgehend, die Koalitionsdisziplin in der Bundesregierung wahren zu wollen und zur einst vor allem von der CSU durchgesetzten Leistung zu stehen.

Gespielt wird aber offenbar über Bande. Die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg lässt nämlich kein gutes Haar am Betreuungsgeld – und hält sich eine Bundesratsinitiative gegen die Maßnahme offen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusminister Andreas Stoch (SPD) bekräftigten in Stuttgart, das Betreuungsgeld setze falsche Anreize, da vor allem Eltern bildungsferner Schichten das Angebot nutzten und ihre Kinder zu Hause betreuten. «Ich halte dieses Thema Betreuungsgeld für einen der größten Fehler, was die Anreizfunktion angeht, den man in der Bundespolitik in den letzten Jahren gemacht hat», sagte Stoch.

Kretschmann sagte, es werde ein ideologischer Kampf um Familienbilder auf dem Rücken derer ausgetragen, die eine frühkindliche Bildung am nötigsten hätten. Die Erfolgsaussichten einer Bundesratsinitiative sollten noch einmal sondiert werden, sagte Kretschmann.

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Allerdings: Es gibt durchaus Zweifel an der Aussagekraft der Studie, die den Kritikern des Betreuungsgelds als Anlass für ihre neuerliche Offensive dient . „Die Untersuchung ist methodisch fragwürdig und liefert verzerrte Ergebnisse“, so heißt es beispielsweise in einem Beitrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Kritisiert wird ein „selektiver Fragemodus“, der den Befragten gar nicht die Möglichkeit gegeben habe, einen anderen Grund als „Geld“ für eine Entscheidung für eine Betreuung zu Hause anzugeben.

Auch die Schlussfolgerung wird kritisiert. „Kinder aus Migrantenfamilien werden, so heißt es empört, in den ersten drei Lebensjahren vom nötigen Deutschsprechen abgehalten, wenn sie nicht in die Kita gehen. Aber wieso soll das eigentlich so schlimm sein? Selbst in den Fällen, in denen zu Hause gar nicht deutsch gesprochen wird, braucht eine Karriere in Deutschland jedenfalls nicht deshalb zu scheitern, weil man erst im Kindergarten, vom vierten Lebensjahr an, mit der deutschen Sprache in näheren Kontakt kam. Der Mythos ‚frühkindliche Bildung‘ gehört demontiert! Zumal er wissenschaftlich hoch umstritten ist“, so kommentiert die FAZ. Anders ausgedrückt: Lassen sich Ein- und Zweijährige überhaupt „bilden“ – oder steht in dieser Entwicklungsphase nicht ohnehin die Bindungsfähigkeit im Vordergrund?

Dass die Bindungsfähigkeit durch die real existierende Personalsituation in den Kitas besonders gefördert wird, darf jedenfalls getrost bezweifelt werden. Einer aktuelle Studie zur Qualität der Betreuung in den Kitas zufolge fehlen bundesweit rund 120.000 Erzieherinnen und Erzieher, um ein hochwertiges Angebot zu gewährleisten. Dabei wurde der belastungsbedingt extrem hohe Krankenstand unter Erzieherinnen und Erziehern noch gar nicht einbezogen. Dazu kommt eine erhebliche personelle Fluktuation.

Die betroffenen Bürger ficht die Kritik am Betreuungsgeld offenbar auch nicht an. Trotz der Ablehnung durch die grün-rote Landesregierung sind die Anträge in Baden-Württemberg besonders hoch. Mit 61.062 Anträgen, davon 58.865 bewilligten, liegt das Land mit Bayern und Nordrhein-Westfalen in der Spitzengruppe. Das umstrittene Betreuungsgeldgesetz war vom Bundestag Anfang November 2012 verabschiedet worden. Zum 1. August 2013, also vor einem Jahr, wurde erstmals Betreuungsgeld ausbezahlt. Vom 1. August dieses Jahres an erhalten Eltern 150 Euro pro Monat und Kind. Bisher waren es Jahr 100 Euro. Die Sozialleistung wird maximal vom 15. Lebensmonat bis zum dritten Geburtstag gezahlt. Dabei darf das Kind nicht vor dem 1. August 2012 geboren sein. News4teachers / mit Material der dpa

Zum Kommentar: Der Kita-Notstand

 

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20 Kommentare
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Sophia St.
9 Jahre zuvor

Herzlichen Dank an die news4teachers-Redaktion für diesen ausgewogenen Artikel !
Schon die Überschrift zeigt, dass es sich lohnt, ihn zu lesen, weil es sich hier nicht um die übliche Werbeschrift für staatliche Krippen handelt.
Es lohnt sich ebenfalls, den mutigen Beitrag in der FAZ mit seinen Leserkommentaren zu lesen.
Das Abonnement dieser Zeitung habe ich kürzlich gekündigt, weil sie mir nicht mehr unabhängig und kritisch genug berichtete. Das war vor Jahren noch ganz anders. Jetzt krankt die FAZ wie andere Medien auch am Bazillus „opportunistische Hofberichterstattung“.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

Ich bin ganz Ihrer Meinung.
In weiten wissenschaftlichen Kreisen herrscht inzwischen Einigkeit, dass es für ein- und zweijährige Kleinkinder nicht auf Bildung – richtig, klappt das eigentlich bei Kindern dieses Alters? – ankomme, sondern am wichtigsten sei in dieser frühen Lebensphase für eine harmonische geistig-seelische Entwicklung die Bindung und die Nestwärme.
Die so genannte frühkindliche Bildung ist für mich nichts weiter als ein Kampfbegriff linker Ideologen, die damit ihre sozialistischen Erziehungsträume zu legitimieren versuchen.

Sophia St.
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Ja, diese Einigkeit herrscht in seriösen Kreisen, doch warum werden deren Erkenntnisse (die sich außerdem mit dem gesunden Menschenverstand decken) so relativ wenig von den Medien aufgegriffen?
Was macht es Redakteuren so schwer, aus der linientreuen „Hofberichterstattung“ auszuscheren?

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Sophia St.

Für mich fehlt es vielen Journalisten – ob nun bei den Printmedien, im Hörfunk oder im Fernsehen – an der kritischen Distanz zu so einem Geschwätz wie bspw. „frühkindliche Bildung“, weil sie persönlich aus der politisch linken Ecke stammen und schon deshalb überhaupt kein Interesse an Meinungsvielfalt haben.

Bspw. verfolgte ich im WDR 5 just an dem Morgen das Programm, als es um die Studie zum Betreuungsgeld ging. Wer wurde zu der Studie interviewt? Eine Grünen – Vetreterin! Die Redaktion bemühte sich nicht einmal, einer gegensätzlichen Meinung Gehör zu verschaffen.

Sophia St.
9 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Meine Beobachtungen decken sich mit Ihren.
Mir fällt immer wieder auf, dass in Talk-Shows (insbesondere dem sonntäglichen „Presseclub“ der ARD) unverhältnismäßig oft jemand von der „taz“ sitzt, obwohl diese Zeitung eine sehr geringe Auflage hat und zum Überleben Spendengelder braucht.
Basha Mika ist z.B. oft verreten. Als bekennende, glühende Feministin wird sie nicht müde, das Betreuungsgeld als Bildungs-Fernhalteprämie zu geißeln.

Storb
9 Jahre zuvor

Was für ein Unsinn. Die Frage

„Aber wieso soll das eigentlich so schlimm sein?“

zeugt von einer Ignoranz, die ihresgleichen sucht. Das Bürgertum schafft es eben nicht, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Auch eine Form mangelnder Bildung, deren Folgen leider nur irgendwann auch den „Bildungs“bürgern auf die Füße fallen dürften.

Reinhard
9 Jahre zuvor

Hier habe ich zum ersten Mal gelesen, dass das Betreuungsgeld nur bis zum dritten Lebensjahr ausbezahlt wird. Ist das wirklich wahr? Aber das heißt doch, ab dem Alter, wo Kindergartenbesuch wirklich sinnvoll ist, gibt es gar kein Betreuungsgeld mehr!
Ich bin der Redaktion sehr dankbar, dass das einmal erwähnt wurde.

Laura
9 Jahre zuvor
Antwortet  Reinhard

Es ist wahr. Diese zähneknirschend zugestandene Miniunterstützung soll Mütter ja nicht ermutigen, ihre Kinder über die allerersten Lebensjahre hinaus von der staatlichen Bildung fernzuhalten und sich selbst vom außerhäuslichen Arbeitsleben.

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  Reinhard

Ab dem dritten Lebensjahr würde das Betreuungsgeld dem Staat ja richtig teuer kommen bzw. dann würden auch die Normalbürger davon profitieren — und nicht nur die Frauen mit so einkommenstarken Ehemännern, das die Frauen so oder so zu Hause geblieben wären.

dickebank
9 Jahre zuvor

Warum soll der Staat für die betreuung von Kindern zahlen, deren Erzeuger zu blöd waren, zu verhüten?

Wer sich Kinder anschafft, soll auch dafür blechen – reine Privatsache.

Reinhard
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Hm, ich kenne mehrere Eltern, die ihre Kinder haben wollten, sie lieben und gut für sie sorgen.
Ich habe auch gelesen, dass es in Deutschland eigentlich zu wenig Kinder gebe (zumindest im Vergleich zur Anzahl der Lehrstellen, Arbeitsplätze für Erzieher und Altenpfleger …).

Laura
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Dann muss Altersvorsorge für Kinderlose auch Privatsache sein und zur Pflicht werden. Die Höhe der eigenen Vorsorge müsste sich nach der Anzahl der Kinder richten. Dann wären Kinder (finanziell gesehen) wirklich Privatsache.
Eigene Kinder bewusst nicht in die Welt setzen, von fremden im Alter aber durchs Umlagesystem profitieren wollen, geht nicht. Wenn schon, dann konsequent. Wer sich keine Kinder anschafft, soll dafür auch blechen.

dickebank
9 Jahre zuvor

Altersvorsorge für Kinderlose geschieht ja nicht aus Mitteln der Familienkasse. Die Abzüge für die GRV sind für Kinderlose ja nicht anders als für Kinderhabende. Kinderlose können auch nichts für die Adenauer’sche Idee 2Kinder bekommen die Leute immer!“ auf der das Umlagesystem beruht. Das Umlagesystem funtionier sogar, wenn es überhaupt keine Kinder mehr gebe. Dass die Kinder die Rente ihrer Eltern sichern würden, ist de facto eine Mär. Wer in meinem rentenalter die Einzahlungen in das umlagesystem zahlt, ist mir schnuppe. Wenn durch den den Produktivitätszuwachs bei weniger Arbeitskräften mehr Geld in die rentenkasse kommt, ist mir das lieber, als wenn zusätzlich zu meinen rentenansprüchen auch noch viele ALGII-Ansprüche von jungen erwachsenen über 25 Jahren bestünden.

Laura
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Die Rentengeneration erhält ihr Altersruhegeld von den Einzahlungen der darunter liegenden, arbeitenden Generationen. Natürlich hat das nichts mit der Familienkasse zu tun. Was soll überhaupt deren Erwähnung?
Wenn Sie kinderlos sind, profitieren Sie natürlich von Leuten, die Kinder großgezogen haben.
Für mich ist gewollte Kinderlosigkeit und obendrein Sprüche wie „Wer sich Kinder anschafft, soll auch dafür blechen – reine Privatsache“, reinstes Schmarotzerdenken.
Natürlich schultern die Kinder nicht die Renten ihrer Eltern. Richtig müsste es heißen: „Kinder sorgen neben der Rente für Ihre Eltern auch für die Rente von Leuten, die selbst keine Kinder“gedöns“ wollten, sich im Alter aber gern von fremder Leute Kindern „aushalten“ lassen.
Dass unser Rentensystem nun mal so gestrickt ist und auf einem Denkfehler Adenauers beruht, ist nun mal so und hinlänglich bekannt. Dafür können Sie nichts.
Was mich aber ärgert, ist die Tatsache, dass Sie direkt oder indirekt ständig über Leute herziehen und denen jeden Euro an Unterstützung missgönnen, die sich noch Kinder anschaffen und zu „blöd sind zu verhüten“. Die traditionelle Familienform machen Sie madig, obwohl diese noch am kinderfreundlichsten ist und für die meisten Kinder sorgt.
Aber zu schade, sich von den „unverhüteten“ Kindern blöder Leute Ihre Rente erarbeiten zu lassen, sind Sie sich nicht.

mehrnachdenken
9 Jahre zuvor
Antwortet  Laura

Gehe ich davon aus, dass „dickebank“ zum lehrenden Personal gehört, frage ich mich ernsthaft, warum er überhaupt Lehrkraft geworden ist, um sich jeden Tag mit diesem „gedöns“ abzugeben oder im schlimmsten Fall noch darüber zu ärgern?
Ich bleibe dabei: Das Geschreibsel von „dickebank“ verstehe ich immer weniger.

dickebank
9 Jahre zuvor

’ne Prostituierte liebt doch auch nicht ihre Freier. Hauptsache die knete kommt vom land am Ende des Monats. Pädagogischer eros isr nur etwas für Idealisten.

Laura
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Nun gut, wenn Sie sich im Geist mit einer Prostituierten vergleichen, weil es Ihnen beiden nur auf die Knete ankommt, wird die Sache ehrlicher und klarer.
Allerdings würde eine Prostituierte nie die Kühe, die sie melkt, verunglimpfen. Da ist sie klüger und ehrenhafter.

dickebank
9 Jahre zuvor

Sie kennen sich ja richtig gut aus mit den Ehrengesetzen der Branche. Sind sie evtl. „Wirtschafter“?

Aber um auf’s Thema zurück zu kommen, es bedarf keiner Kinder als Einzahler in die GRV von der Sie als beamtete Lehrkraft ja nicht einmal betroffen sind -, es bedarf nur nachfolgender Beitragszahler. Ob die hier geboren sind oder zugezogen sind, ist dabei völlig egal. Auf jeden Fall sollte das Ehegattensplitting zu gunsten eines Familiensplittings abgeschafft werden. Wer Kinder bekommt wegen des Erziehungsgeldes und des betreuungsgeldes, der wird auch bei entsprechender Subventionierung Ananas in Alaska züchten. Ist nicht wirtschaftlich, aber den meisten geht’s wie mir, für Knete machen die alles.

Laura
9 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Kein Mensch schafft sich Kinder an wegen des Erziehungs- oder Betreuungsgeldes. Wo haben Sie denn diesen Quatsch her? Erziehungsgeld gibt es für maximal 1 Jahr, für das man dann aber auch seine nachgewiesene berufliche Tätigkeit unterbrechen muss, die mehr einbrächte. Erziehungsgeld ist nur ein Teil des letzten beruflichen Einkommens. Ein Minusgeschäft also.
Noch schlechter sieht es aus mit dem ebenfalls zeitlich begrenzten Betreuungsgeld von monatlich 150 Euro.
Unglaublich, was Sie sich in ihrer Aversion gegen Kinder und Familien zusammenreimen.
Ein bisschen mehr Vernunft lassen Sie erkennen, wenn Sie sagen „Auf jeden Fall sollte das Ehegattensplitting zu gunsten eines Familiensplittings abgeschafft werden“. Das ist richtig.
Wenn Sie für Knete alles machen und Kinder als reines Geschäftsmodell ansehen, dann danken Sie dem Himmel, dass dieses miese Geschäft an Ihnen vorbei gegangen ist.
Im Übrigen bin ich nicht beamtet und brauche zum Einzahlen in die Rentenkasse natürlich keine Kinder. Wer hat denn auch so etwas behauptet?

dickebank
9 Jahre zuvor
Antwortet  Laura

Also sind Kinder doch keine Zukunftsvorsorge – sprich zukünftige Einzahler in die GKV.

Die derzeitige Verteilung der finanzmittel bei der Familienförderung setzt verkehrte Anreize. Dieser Teil der staatlichen Leistungenführt dazu, dass die Mittel an den verkehrten Stellen landen. Weg damit.

Kinder sind „Privatvergnügen“, die notwendigen Aufwendungen sind von den Familien zu tragen. Kindergeld für Einkommensmillionäre ist ein Witz. Dass diese bestehende Regelung wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes Verfassungsschutz genießt, ist eine Perversion des eigentlichen gedanklichen Ansatzes.

Folglich bin ich für eine Streichung dieser Finanzmittel. Das Geld ist besser aufgehoben, wenn es direkt in „Bildung“ investiert wird. Und zwar ab dem ersten Lebensjahr. Wer wegen seiner Kinder die berufliche laufbahn unterbricht, dem sei das gegönnt, aber nicht zu Lasten des Steuerzahlers. Das Recht eine dreijährige Erziehungszeit zu nehmen ist okay, aber der einkommensverlust ist dann, da eine individuelle Entscheidung zugrunde liegt, individuell abzusichern. Kinder-habende sind nicht per se der bessere Teil der Geselllschaft und Kinderlosen moralisch überlegen, da Kinderlose ja alle ganz üble Egoisten sein sollen.

Das Geld, das der Förderung und Existenzsicherung der Kinder dienen soll, muss auch bei denen ankommen.