Rausholen aus der rechtsextremen Szene – Broschüre gibt Ratschläge

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SCHWERIN. Für Eltern und Lehrer kann es zur Zerreißprobe werden, wenn Kinder in die rechtsextreme Szene abrutschen. Die Politik fordert, nicht alle Brücken abzubrechen. Eine Broschüre klärt auf und gibt Hilfen.

Mecklenburg-Vorpommern will mit gezielten Angeboten mehr Kinder und Jugendliche aus der rechtsextremen Szene herausholen. Dazu stellte Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) am Montag in Schwerin eine Broschüre vor mit dem Titel «Mein Kind und rechtsextrem … wie abwegig ist das denn?!» Das Heft wende sich an Eltern, Erzieher, Lehrer und Sozialarbeiter. Es biete Informationen zum Erkennen und Umgang mit jungen Leuten, die rechtsextremes Gedankengut hegen oder sich bereits einer entsprechenden Gruppe angeschlossen haben.

In den letzten Jahren sei das Bedürfnis nach mehr Informationen zu rechten Jugendlichen und nach Hilfestellungen für Angehörige und Betreuer rasant gestiegen, sagte Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung. So weise die Broschüre auch auf Beratungsangebote der landesweit fünf Regionalzentren für demokratische Kultur hin sowie auf das Ausstiegsprojekt «JUMP!» in Waren an der Müritz.

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Eltern und Pädagogen seien aufgefordert, um Kinder zu kämpfen, die sich der rechtsextremen Szene zuwenden. Nur wenige betroffene Familien würden damit offen umgehen, meinte Brodkorb. Eltern seien aufgefordert, sich Hilfen zu holen und nicht alle Brücken zu ihren Kindern abzubrechen. Aussteigern müssten soziale Alternativen offeriert werden wie das Mittun in Sportvereinen oder Feuerwehren. Nur in der kritischen Auseinandersetzung sei eine Rückkehr zu Demokratie und Toleranz möglich, betonte der Minister. Basis für Rechtsextremismus sei der Mangel an demokratischer Bildung. dpa

Hier kann die Broschüre bestellt oder heruntergeladen werden.

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