Neues Kabinett in Thüringen: Lehrerverband fordert „Austausch auf Augenhöhe“

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ERFURT. „Mit der heutigen Wahl des Ministerpräsidenten ist die wohl steinigste Regierungsfindung der deutschen Nachkriegsgeschichte zu Ende gegangen“, schreibt der Thüringer Lehrerverband in einer Pressemitteilung. Rolf Busch, Vorsitzender des Verbands, blickt der kommenden Legislaturperiode erwartungsfroh entgegen: „Wir gratulieren zur Wahl und zur Ernennung der Regierung.“ In den kommenden fünf Jahren stünden sie vor großen Herausforderungen, bei deren Lösung sich der Verband aktiv einbringen wolle.

Vor allem für Ingenieure lohnt sich die Mehrarbeit einer Doktorarbeit. (Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de)
Auf die neue Landesregierung warten viele Aufgaben, so der tlv-Vorsitzende Busch und bietet Unterstützung an. Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de)

Allerdings gebe es eine wichtige Prämisse für eine gemeinsame Arbeit: den offenen Dialog. Nur durch einen Austausch auf Augenhöhe, bei dem alle Fakten auf den Tisch kämen, kritische Einwände geduldet und bestenfalls sogar erwünscht seien, könnten die enormen Aufgaben in Thüringens Bildungslandschaft gemeistert werden, so der Vorsitzende des Thüringer Lehrerverbands (tlv). Gelingende Inklusion, Lehrermangel und die Ausstattung vieler Schulen seien reale Schwierigkeiten, die nur dann gelöst werden könnten, wenn ein Klima des gegenseitigen Vertrauens herrsche. „Wir wünschen uns, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, dass sich die Thüringer Lehrpersonen von ihrer Regierung ernst genommen fühlen und ihre aus der täglichen Arbeit mit den Schülern erwachsenden Bedenken jederzeit offen vorbringen können.“

Nun sei es an der neugewählten Regierung, die im Koalitionsvertrag festgelegten Punkte auch in die Tat umzusetzen, denn „das beste Vorhaben nützt nichts, wenn es nur auf dem Papier existiert“. Dass der tlv dem Kultusministerium dabei kritisch-konstruktiv zur Seite stehe, sei ein Versprechen, das der Verbandsvorsitzende Busch der neuen Spitze des Ministeriums gern mit auf den Weg gebe.

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