Elterndemonstration gegen Sexualkunde von Störern angegriffen

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HAMBURG. Rund 600 linksgerichtete Gegendemonstranten haben am Samstag in Hamburg eine Demonstration von Eltern gegen den Sexualkundeunterricht an Grundschulen behindert und gestört. Sie hätten versucht, die rund 150 Teilnehmer der Eltern-Demo auf ihrem Weg vom Hauptbahnhof zum Rathaus immer wieder zu blockieren, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Gegendemonstranten hätten zudem mit Schneebällen, Böllern, Flaschen und anderen Gegenständen geworfen. Eine 15-jährige Teilnehmerin der Eltern-Demo habe dabei eine Kopfplatzwunde erlitten.

Die Polizei trennte Demonstranten und Gegen-Demonstranten. Foto: Klaus Karn / https://de-de.facebook.com/events/1537128849861549/
Die Polizei trennte Demonstranten und Gegen-Demonstranten. Foto: Klaus Karn / https://de-de.facebook.com/events/1537128849861549/

Die Polizei setzte Schlagstöcke ein. «Die Polizei hat den Auftrag, Versammlungen zu schützen. In dem Fall haben wir das auch getan», sagte ein Polizeisprecher.

Die Gegendemonstranten hatten zunächst eine angemeldete stationäre Kundgebung auf dem Hansaplatz in St. Georg veranstaltet. Dazu aufgerufen hatte das Bündnis «Vielfalt statt Einfalt». Den Aufruf hatten auch die Fraktionen der Linken und der Grünen unterstützt. Die Grünen-Politiker Katharina Fegebank, Jens Kerstan und Farid Müller hatten an der Kundgebung teilgenommen, diese aber nach Angaben von Partei- und Fraktionssprechern vor den Krawallen verlassen. Die Gegendemonstranten seien vom Hansaplatz «mehr oder weniger geschlossen» zum Hauptbahnhof gezogen, um die Eltern-Demonstration zu stören, erklärte der Polizeisprecher.

Das Bündnis der «Besorgten Eltern» wendet sich gegen eine «Frühsexualisierung» der Kinder in Kitas und an Grundschulen sowie eine «Entmündigung» der Eltern bei der Kindererziehung und Aufklärung ihrer eigenen Kinder. «Aufklärung mit sieben – Das ist übertrieben», stand auf einem der Transparente.

Das Bündnis der «Besorgten Eltern» wendet sich gegen eine «Frühsexualisierung» der Kinder in Kitas und an Grundschulen sowie eine «Entmündigung» der Eltern bei der Kindererziehung und Aufklärung ihrer eigenen Kinder. «Aufklärung mit sieben – Das ist übertrieben», stand auf einem der Transparente. dpa

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Reinhard
9 Jahre zuvor

Mich wundert es immer wieder, dass man bei Lektüre der Schlagzeile erst mal meint, die „besorgten Eltern“ hätten die Ausschreitungen verschuldet. Sorgfältiges Lesen zeigt dann, dass es deren Gegner waren, die vorher bei der Grün-/Linken-Demo noch friedlich waren … Ist das mit den missverständlichen Schlagzeilen eigentlich Zufall? Würde „Demo gegen Sexualkunde von Gewalttätern attackiert“ auch gehen?
Und, grundsätzlicher, sind die „besorgten Eltern“ wirklich gegen Sexualkunde?
Oder gegen eine bestimmte Form dieser „Kunde“? Vielleicht erfahren wir hier noch mehr.

Reinhard
9 Jahre zuvor
Antwortet  Reinhard

Dann fällt mir noch auf, dass wir genaues über die Größe der Gegendemonstration erfahren, aber nicht über die Teilnehmerzahl der „besorgten Eltern“. Ist die bekannt?

g. h.
9 Jahre zuvor
Antwortet  Reinhard

Sie sprechen etwas an, was mir auch immer wieder auffällt. Artikel der dpa sind in ihrer Aufmachung eindeutig tendenziös und wecken falsche Vorstellungen, wenn nicht gründlich gelesen wird. Irrtümer der Leserwerden m.E. bewusst herbeigeführt, allerdings so, dass die dpa bei Beschwerden über schiefe Berichterstattung darauf verweisen kann, dass im „Kleingedruckten“ doch alles ganz richtig stehe.
dpa informiert nicht, sondern betreibt sog. „politisch korrekte“ Meinungsmache. Das Geschäfsmodell hat aber offensichtlich seine Tücken, denn die Meldungen von dpa werden immer weniger nachgefragt. Jedenfalls habe ich das neulich mit großer Befriedigung irgendwo gelesen.