Kurth wirbt für Miteinander von staatlichen und freien Schulen – und für Frontalunterricht

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DRESDEN. Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU), wirbt für ein gutes Miteinander staatlicher und freier Schulen. «Es gibt nicht die schlechte staatliche Schule und die gute freie Schule. Wir haben wunderbare Schulen mit interessanten Konzepten auf beiden Seiten – und wir haben auch das Gegenteil davon», sagte Kurth und regte eine Kooperation beider Schulformen an. Manche Eltern meinten, dass es nur bei den «Freien» Unterricht auf Top-Niveau gebe. Das sei aber ein Klischee: «Freie Schulen aus dem Boden zu stampfen, ohne sich Zeit für ein Konzept zu lassen, kann nicht gutgehen.» Bei den zentralen Prüfungen komme letztlich die Wahrheit ans Licht.

Hat am 1. Januar die Präsidentschaft der KMK übernommen: Brunhild Kurth. Foto: Sächsisches Kultusministerium.
Hat am 1. Januar die Präsidentschaft der KMK übernommen: Brunhild Kurth. Foto: Sächsisches Kultusministerium.

Kurth räumte auch mit einem anderen Vorurteil auf: «Man sollte nicht den Stab über den Frontalunterricht brechen. Die gesunde Mischung macht es», sagte die Ministerin, die lange als Lehrerin für Biologie und Chemie tätig war: «Schüler brauchen ein Wissensfundament, sie müssen das Einmaleins beherrschen. Wenn es um die Übermittlung von Fakten geht, muss auch mal gepaukt werden.» Wenn eine Schullaufbahn nur von Uniformität geprägt sei, führe das für Schüler zum Qualitätsverlust, fügte sie hinzu. «Das gilt für die Schulformen wie für die Form des Unterrichts. Eine Schule für alle ist nicht das Nonplusultra. Die dem Kind entsprechende Schule ist die richtige Vorbereitung aufs Leben.» dpa

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Zum Bericht: Forscher: Frontalunterricht ist besser als sein Ruf

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3 Kommentare
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mehrnachdenken
9 Jahre zuvor

Mutig, sich gleich zu Beginn ihrer Amtszeit so klar zu positionieren.

Wie wohl die Fraktion der linken Berufskollegen darauf reagiert? Neue Freunde wird sie da nicht
gewonnen haben.

sofawolf
9 Jahre zuvor

Ich stimme der Ministerin zu. Frontalunterricht ist nicht immer schlecht, sondern manchmal einfach die effektivste Variante, um den Kindern etwas gezielt und gebündelt zu vermitteln, was sie dann für Partner- und Gruppenarbeit und dgl. brauchen ! Rechtschreibregeln entdecken zu lassen, kostet einfach zu viel Zeit. Die habe ich nicht. Und ob jeder dann zu einer richtigen Regel findet, ist noch die zweite Frage. Auch Frontalunterricht hat Varianten (deduktiv, induktiv, analytisch-deduktiv). Ein guter, anschaulicher, begeisternder Lehrervortrag kann sinnvoller sein als viele Stunden mit Stationsbetrieb. Die Mischung macht es eben. Jeden Tag Partnerarbeit oder Gruppenarbeit macht auch keinen Sinn. Alles, was sich wiederholt, wird irgendwann langweilig !!!

dickebank
9 Jahre zuvor

Wenn dann bitte nicht immer die Begriffe lehrerzentrierter Unterricht und Frontalunterricht synonym verwendet werden würden. Wenn Schüler im Plenum Arbeitsergebnisse präsentieren oder Referate vortragen, dann ist das doch ebenfalls „Frontalunterricht“.