Ministerin stellt Bedingungen für Islamunterricht in Thüringen

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ERFURT. Der Vorsitzende der Erfurter Moscheegemeinde will islamischen Religionsunterricht an Thüringer Schulen. Doch dran knüpft Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke) strenge Bedingungen.

Bisher seien die wichtigsten Voraussetzungen nicht erfüllt, sagte sie der «Thüringer Allgemeinen» (Samstag). Die Ministerin reagierte damit auf den Vorsteher der Erfurter Moscheegemeinde. Der Imam Abdullah Dündar hatte sich kürzlich für islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ausgesprochen.

Birgit Klaubert
„Lehrerausbildung und Lehrplan müssten auf jeden Fall in staatlicher Hand bleiben,“ betont Bildungsministerin Birgit Klaubert. Foto: Martina Nolte / Wikimedia Commons (CC-by-sa-3.0 de )

«Zunächst einmal muss die Gemeinde eine Religionsgemeinschaft gründen», sagte Klaubert. Derzeit besitze zum Beispiel die Erfurter Moschee nur den Status einer Interessengemeinschaft. Nach einer Gründung müsste die Religionsgemeinschaft einen offiziellen Antrag beim Bildungsministerium stellen und konkrete Daten zum Bedarf vorlegen. «Wir brauchen Zahlen, denn die Anzahl und Verteilung von Schülern islamischen Glaubens geht aus staatlichen Statistiken natürlich nicht hervor», sagte Klaubert.

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Die Ministerin betonte, dass nur verfassungsgemäße Strömungen des Islam in Thüringen gelehrt werden dürften. «Eine Religionsgemeinschaft müsste hierzu schon genaue Angaben machen.» Lehrerausbildung und Lehrplan müssten auf jeden Fall in staatlicher Hand bleiben. «Wer islamischen Religionsunterricht erteilt, muss an einer deutschen Hochschule für das Lehramt ausgebildet worden sein», sagte die Ministerin. (dpa)

zum Bericht: Beim islamischen Religionsunterricht herrscht föderale Vielfalt

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