Mitschüler, Familie, Wohnort – Was junge Menschen zum Studium bringt

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BERLIN. Trotz Studienberechtigung studieren die einen und die anderen nicht. Woran liegt das? Eine Studie zeigt: Einfluss haben etwa ein Migrationshintergrund, aber auch die Abinote und die Mitschüler.

Immer mehr Studenten gibt es in Deutschland: Fassade der Berliner Humboldt-Universität. Foto: Rolf Handke / pixelio.de
Immer mehr Studenten gibt es in Deutschland: Fassade der Berliner Humboldt-Universität. Foto: Rolf Handke / pixelio.de

Der Weg zum Abitur ist für Migrantenkinder häufig steiniger als für Kinder deutscher Herkunft. Haben sie es geschafft, ist ihre Bereitschaft zu studieren jedoch besonders groß. Das zeigt eine Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Von den Studienberechtigten mit Migrationshintergrund wollen 74,47 Prozent ein Studium aufnehmen – von jenen ohne Migrationshintergrund sind es 71,62 Prozent.

Die Studie beruht auf den Studienberechtigtenpanels des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Als Studienberechtigte mit Migrationshintergrund galten alle, die mindestens ein Elternteil haben, das nicht in Deutschland geboren wurde.

Ob Studienberechtigte ein Studium aufnehmen oder nicht, hängt daneben von der Abiturnote ab: Eine gute Abinote erhöht die Wahrscheinlichkeit, an die Hochschule zu gehen. Die Studierneigung bei Studienberechtigten mit Einserabitur lag um 34 Prozentpunkte höher als bei jenen mit einer Note von 3,0.

Einen Einfluss haben außerdem die Mitschüler. Je mehr von ihnen ein halbes Jahr vor der Hochschulreife studieren wollen, desto eher entscheiden sich unentschlossene Schüler nach dem Studienabschluss für ein Studium.

Auch die Umgebung scheint einen Einfluss zu haben: In Stadt- und Landkreisen mit hoher Arbeitslosigkeit ist die Studierneigung besonders niedrig. So liegt zum Beispiel in Kreisen mit einer Arbeitslosenquote unter 4,7 Prozent die Studierneigung 6 Prozentpunkte höher als in Kreisen mit einer Arbeitslosenquote über 17,4 Prozent. dpa

Zum Bericht: Neue Uni-Präsidentin Wolff: Fixierung aufs Studium ist fatal

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