Erfolg für „Schulrebellen“: Chancen für neue fünfte Klasse in Seifhennersdorf stehen gut

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SEIFHENNERSDORF. Bundesweit sorgten die «Schulrebellen» für Aufsehen. Zum ersten Mal seit Jahren könnte es im neuen Schuljahr wieder offiziell eine fünfte Klasse geben – und Leben in das verwaiste Haus einziehen.

Die Chancen für eine neue fünfte Klasse an der durch «Schulrebellen» bekanntgewordenen Seifhennersdorfer Oberschule (Landkreis Görlitz) stehen gut: Bisher liegen 22 Anmeldungen vor, wie die Sächsische Bildungsagentur auf Anfrage mitteilte. Zum ersten Mal seit Jahren konnten Eltern wieder offiziell ihre Kinder in der mittlerweile verwaisten Schule registrieren lassen. Die Anmeldefrist war am 6. März abgelaufen.

«Aus heutiger Sicht kann eine fünfte Klasse zum neuen Schuljahr gebildet werden», sagte eine Sprecherin der Bildungsagentur. Allerdings dürfe die geforderte Schülerzahl von mindestens 20 bis zum Schuljahresbeginn 2015/16 nicht unterschritten werden. Dies sei durch nachträglichen Wechsel an ein Gymnasium oder an eine Förderschule zum Schuljahresende aber nicht auszuschließen. Nach dem 1. Juni könnten die Eltern mit einer ersten Aussage rechnen, hieß es.

Die Eltern in Seifhennersdorf wollen sich mit der Schulschließung nicht abfinden - und haben in Eigenregie einen Schulbetrieb organisiert. Foto: privat
Die Eltern in Seifhennersdorf wollten sich mit der Schulschließung nicht abfinden – und hatten in Eigenregie einen Schulbetrieb organisiert. Foto: privat

Die Stadt Seifhennersdorf hatte sich erfolgreich gegen die Schließung ihrer Schule gewehrt. Sie klagte gegen den 2005 beschlossenen Schulnetzplan des Kreises. Die Genehmigung dafür hob das Verwaltungsgericht Dresden in diesem Januar auf.

Von 2012 bis 2014 hatten Eltern den Protestunterricht mit ehrenamtlichen Lehrern selbst organisiert – zunächst in der fünften Klasse, später in der sechsten. Sie sorgten als «Schulrebellen von Seifhennersdorf» bundesweit für Aufsehen. Mittlerweile sind die Schüler allerdings an eine 70 Kilometer entfernte Privatschule gewechselt.

«Wir sind optimistisch, dass wir nun wieder eine Klassenstufe einrichten können», sagte die Seifhennersdorfer Bürgermeisterin Karin Berndt. Allerdings fange man nun bei Null an. Die Oberschule sei ungemein wichtig für die Infrastruktur in der Region, so Berndt. Sie hoffe nun auf Gespräche mit dem Kultusministerium, denn die Eltern bräuchten Planungssicherheit. dpa

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