„Wir sind dann mal weg“: Fünf deutsche Lehrer fliegen mit Nasa-Forschern in die Stratosphäre

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WEIMAR. Einmal zusammen mit Nasa-Forschern das Weltall betrachten. Für Mario Koch aus Weimar und vier andere deutsche Lehrer wird der Traum Ende März wahr werden.

Über den (meisten) Wolken: die Stratosphäre. Foto: Gunnar Ries / flickr (CC BY-SA 2.0)
Über den (meisten) Wolken: die Stratosphäre. Foto: Gunnar Ries / flickr (CC BY-SA 2.0)

Der Mathematik- und Astronomielehrer Mario Koch aus Weimar wird mit der Nasa die Stratosphäre erkunden. Der 47-Jährige fliegt – wenn das Wetter mitspielt – am 24. und 25. März mit vier Lehrerkollegen aus Deutschland in einer umgebauten Boeing 747 in etwa 14 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche. Er kann dabei den Wissenschaftlern bei der Arbeit über die Schulter und mit einem Teleskop ins All schauen. Vom kalifornischen Palmdale aus soll die Route über den Pazifik gehen. Er freue sich sehr und habe nie damit gerechnet, dass es je klappen könnte, sagte Koch.

Koch, der seit 2006 am Weimarer Gymnasium auch Physik und Informatik unterrichtet, ist der erste Lehrer aus dem Freistaat, der an Bord des «fliegenden Infrarot-Observatoriums» dabei ist. Die Schule habe seit 2010 eine Partnerschaft mit dem Deutschen Sofia-Institut in Stuttgart, erklärte Koch. Das deutsch-amerikanische Sofia-Programm ist ein Gemeinschaftsprojekt der US-Raumfahrtbehörde Nasa und dem Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt. Sofia steht für Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie.

Mit Koch werden noch Lehrerkollegen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Hessen an den Flügen teilnehmen. Am 21. März geht es per Flug erst einmal in die USA. 17 Tonnen wiege das Teleskop im umgebauten Heck der Boeing, erzählte Koch. «Wir werden nachts fliegen.» Die Flughöhe so weit über der Erdoberfläche sei notwendig, um den Wasserdampf in der Atmosphäre unter sich zu lassen. Das Infrarot-Teleskop könne sonst keine astronomischen Objekte erfassen. Am Boden werden dagegen Radioteleskope zur Erforschung des Weltalls eingesetzt. «Das Teleskop im Flugzeug ist größer als das in der Landessternwarte Tautenburg bei Jena mit zwei Metern Durchmesser.»

Er sei gespannt auf die Atmosphäre während des Fluges, bekannte Koch. Vor allem interessiere ihn, wie Wissenschaftler unter den besonderen Bedingungen arbeiten. «Am meisten freue ich mich auf einen regen Meinungs- und Gedankenaustausch zwischen den Lehrern und den Wissenschaftlern. Außerdem bin ich auf unsere Aufnahme in das Sofia-Team gespannt.»

Schüler und Lehrer seien schon jetzt gespannt, was er nach seiner Rückkehr zu erzählen haben werde. Das Gymnasium sei naturwissenschaftlich orientiert und Astronomie ein Schwerpunkt. «Wir haben eine eigene Sternwarte und ein eigenes Planetarium.» dpa

Zum Bericht: Astronomie: Riesige Mars-Wolken gesichtet – Wassereis oder Kohlendioxid?

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