Neuer Berliner Rahmenlehrplan verschoben – GEW begrüßt Entscheidung

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BERLIN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin begrüßt einer Pressemitteilung zufolge „ausdrücklich, dass Senatorin Scheeres und Minister Baaske dem Prozess der Überarbeitung des neuen Rahmenlehrplans und der Vorbereitung in den Schulen ein Jahr mehr Zeit einräumen“. Die fast 5000 Stellungnahmen zum neuen Rahmenlehrplan hätten gezeigt: Es gibt in allen Schulen und vielen Gruppierungen großen Gesprächsbedarf.

Genehmigt einen neuen Feiertag: Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Die GEW lobt die Entscheidung der Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

„Im Gegensatz zur ersten Anhörungsfassung müssen jetzt die gesellschaftlich relevanten Gruppen wie Gewerkschaften, Migrantenverbände und Elternvertretungen verlässlich stärker bei der Überarbeitung in die Beratungen mit einbezogen werden. Wir stehen für Gespräche bereit“, sagt Sigrid Baumgardt, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin.

In ihrer Stellungnahme vom März 2015 habe der Berliner Landesverband der Gewerkschaft insbesondere die fehlende Beteiligung bei der Erstellung des neuen Rahmenlehrplans bemängelt. Begrüßt wurden der schulstufenübergreifende Ansatz und der Gedanke der inklusiven Bildung. Neben Unklarheiten bei der Leistungsbeurteilung, der fehlenden Kohärenz beim fachübergreifenden Teil B und keiner klaren gemeinsamen Grundstruktur im fachbezogenen Teil C, kritisierte die Bildungsgewerkschaft die Fokussierung auf die Verwertungslogik der Schüler für den Arbeitsmarkt. Die AG Schwule Lehrer in der GEW Berlin beanstandete Rückschritte bei der Sexualerziehung.

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Mit der Umsetzung der Ziele des neuen Rahmenlehrplans seien die Schulen zeitlich überfordert, wenn nicht nachgebessert werde und zusätzliche personelle und materielle Ressourcen zur Verfügung gestellt würden. „So bekommen die Schulen zwar deutlich mehr Spielraum bei der Entwicklung eigener Curricula. Die Erstellung ist aber bereits jetzt sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig und bedarf nun noch mehr interner Abstimmungsprozesse“, heißt es in dem Schreiben der Gewerkschaft.

Nach der Veröffentlichung der Anhörungsfassung zum neuen Rahmenlehrplan im November 2014 wollten die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und das Brandenburger Bildungsministerium nach Angaben der GEW den Beteiligungsprozess im März 2015 abschließen. Ab August 2015 sollte der neue Plan im Abgeordnetenhaus beschlossen und ab dem Schuljahr 2016/2017 unterrichtswirksam werden. Der Zeitplan wurde nun um ein Jahr verschoben.

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