Tarifstreit: GEW Hessen erwartet entscheidende Verhandlungsrunde

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FRANKFURT. Nachdem es vor zwei Wochen bereits zu einem Tarifabschluss für die Beschäftigten in 15 der 16 Bundesländer gekommen ist, die Mitglied der „Tarifgemeinschaft deutscher Länder“ sind, stehen in dieser Woche nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft „die entscheidenden Verhandlungen in Hessen an“. Zum zweiten Mal beteiligten sich laut Gewerkschaft nun „rund 5000“ Beschäftigte des Landes sowie der Goethe-Universität und der TU Darmstadt bei Warnstreiks. Dazu aufgerufen waren unter anderem auch die angestellten Lehrkräfte des Landes.

Wer erweist sich als der Stärkere? Die Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Bundesländern gehen in die entscheidende Phase. Foto: Cayusa / flickr (CC BY-NC 2.0)
Hessen gehört seit 2004 nicht mehr zur „Tarifgemeinschaft deutscher Länder“. Die Gewerkschaften müssen für die Beschäftigten des Landes einen eigenen Tarifabschluss erreichen. Foto: Cayusa / flickr (CC BY-NC 2.0)

„Nachdem die Landesregierung bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat, bekräftigten die Streikenden bei der zentralen Kundgebung in Wiesbaden ihre Entschlossenheit, für ihre Forderungen in einen Arbeitskampf zu gehen“, schreibt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in ihrer Pressemitteilung. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes sind in die Tarif- und Besoldungsrunde 2015 mit der Forderung nach einer Anhebung der Bezahlung um 5,5 Prozent, mindestens 175 Euro monatlich gegangen. Zudem soll das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf die Beamten übertragen werden. Außerdem soll die 2009 für die Angestellten tariflich vereinbarte Arbeitszeit von 40 Wochenstunden auf die Beamte übertragen und damit auch eine entsprechende Verkürzung der Lehrerarbeitszeit vorgenommen werden.

„Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im hessischen Landesdienst dürfen nicht noch weiter im Vergleich zu den Beschäftigten bei den Kommunen und in den anderen Bundesländern zurückfallen. Deshalb ist jetzt ein Tarifabschluss auf hohem Niveau dringend erforderlich. Hessen gehört zu den finanziell stärksten Bundesländern“, sagte Birgit Koch, Vorsitzende der GEW Hessen, während der Streikkundgebung in Wiesbaden. Das Ergebnis der Tarifverhandlungen sei auch unmittelbarer Gradmesser für die Wertschätzung der Leistung der Beschäftigten in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Die der GEW zufolge „voraussichtlich entscheidende Verhandlungsrunde“ findet  am 14. und 15. April 2014 in Dietzenbach statt.

Zum Beitrag: Jetzt auch Hessen und Schleswig-Holstein: Streikwelle schwappt durch Deutschlands Schulen

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