Heiligenstadt geht gegen Zensurvorwürfe in die Offensive: Vorgehen der Landesschulbehörde sei richtig gewesen

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HANNOVER. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) hat sich gegen Zensurvorwürfe zur Wehr gesetzt und das Vorgehen der Landesschulbehörde gegen ein Gymnasium nach Schülerprotesten verteidigt. Bei ihrem Besuch einer Gesamtschule in Brake hätten 800 bis 1000 Gymnasiasten gegen die Schulpolitik protestiert und das Gelände ihrer Schule über längere Zeit unbeaufsichtigt verlassen, sagte die Ministerin am Dienstag im Landtag in Hannover. «Angeblich hat der Schulleiter von nichts gewusst.» Auch deshalb gebe es an diesem Mittwoch in der Schulbehörde ein Gespräch mit dem Direktor.

Hat sich bei Gymnasiallehrern nicht gerade beliebt gemacht: Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. Foto: Martin Rulsch / Wikimedia Commons  CC-by-sa 3.0/de
Hat sich bei Gymnasiallehrern nicht gerade beliebt gemacht: Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. Foto: Martin Rulsch / Wikimedia Commons CC-by-sa 3.0/de

Eine von der Schulbehörde zunächst verfügte Löschung eines kritischen Zeitungsberichts über die Proteste von der Homepage des Gymnasiums hatte Heiligenstadt zwar am Montag rückgängig gemacht. Dennoch argumentierte sie am Dienstag, es habe sich nicht um neutrale Informationen sondern um einen einseitigen Bericht gehandelt, weshalb die Behörde zunächst eingeschritten sei. In der Aktuellen Stunde zum Start der zweitägigen Landtagssitzung hatte die CDU der Ministerin Zensur und Denkverbote in der Schulpolitik vorgeworfen. Die SPD widersprach und erklärte, dass sie auf Dialog setze – auch deshalb habe die Ministerin die Schule besucht und sich Protesten gestellt.

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Seit der Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer nach Heiligenstadts Amtsantritt gibt es Proteste von Lehrern und Schülern. An etlichen Schulen organisieren die Lehrer aus Protest keine Klassenfahrten mehr, was wiederum die Schüler aufbringt. dpa

Zum Bericht: Heiligenstadt unter Druck – Schulleiter gedeckelt, weil der eine Schülerdemo genehmigt hatte?

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