DRESDEN. Der Rektor der Technischen Universität (TU) Dresden, Hans Müller-Steinhagen, sieht «einen erheblichen Imageschaden» für den Wissenschaftsstandort Dresden und seine Hochschule durch das islamkritische Pegida-Bündnis. Internationale Wissenschaftler überlegten sich, ob sie in der Stadt willkommen seien und bleiben, sagte er. Konkrete Fälle seien allerdings bisher nicht bekannt.
«Wir müssen hart daran arbeiten, dass das nicht auf uns zurückschlägt», unterstrich Müller-Steinhagen, der auf «Multikulturalität» setzt – mit dem Ziel, den Ausländeranteil bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. Seit 2012 stieg die Zahl internationaler Bewerber und Studierenden an der TU um jeweils fast ein Fünftel. «Deutsche Universitäten müssen sich auch zunehmend internationaler aufstellen», stellte der Rektor fest. Auch die TU brauche brillante Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Derzeit kommen 7,8 Prozent der 7700 Mitarbeiter und 12,5 Prozent der Studierenden aus 125 Nationen. Es gibt 150 Kooperationen mit Hochschulen weltweit und 11 Studiengänge in Englisch, deren Zahl noch deutlich erhöht werden soll. Er habe noch keine Beschwerde über Zeichen von Ausländerfeindlichkeit von ausländischen Studenten oder Mitarbeitern der TU oder den Instituten gehört, berichtete Müller-Steinhagen. Dresdens Image sei schlechter als die Realität. dpa