Nicht nur gegen Krach von Flugzeugen: Lärmschutz brauchen alle Schulen

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Ein Kommentar von ANDREJ PRIBOSCHEK

Der Bildungsjournalist Andrej Priboschek. Foto. Alex Büttner
Der Bildungsjournalist Andrej Priboschek. Foto. Alex Büttner

Wer Forderungen an die Politik stellt, sollte die Leistungen derselben zunächst würdigen: Es ist eine feine Sache, wenn eine Landesregierung (in diesem Fall die schwarz-grüne von Hessen) Geld in die Hand nimmt, um ein Problem an den Schulen zu lösen. Sechs Millionen Euro, um Schutzmaßnahmen gegen Fluglärm zu finanzieren, sind ein ordentlicher Betrag. Auf die einzelne Schule heruntergebrochen, ergibt sich ein Zuschuss von rund 200.000 Euro pro Gebäude. Das ist schon ein schönes Sümmchen, nichts zu kritteln.

Bemerkenswert ist gleichwohl anderes: Die Politik räumt mit der Aktion einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und Bildungserfolg ein. Jeder Schulpraktiker wird den bestätigen können. Wo’s laut ist und die Stimme des Lehrers kaum mehr durchdringt, hängt auch bald die Konzentration durch, und das Lernen leidet. Und nicht nur das Lernen: Auch die Lehrergesundheit, das ist durch zahlreiche Studien hinreichend belegt, wird durch dauerhafte Lärmbelastung stark gefährdet.

Jetzt ist es aber so, dass keineswegs nur Fluglärm die Ohren von Schülern und Lehrern in der Schule verstopft. Oft sind es gravierende Mängel in der Akustik von Schulgebäuden, die Nebengeräusche massiv verstärken und den Unterricht zur Qual machen. Und dieses Problem ist – angesichts des häufig erbarmungswürdigen baulichen Zustands vieler Schulgebäude in Deutschland – viel verbreiteter als Fluglärm, der durch Schulfenster dringt. Ab sofort gilt auch hier: Politik (und nicht nur die in Hessen), bitte handeln!

Zum Bericht: Gegen Fluglärm – Land Hessen investiert fast sechs Millionen Euro in Schallschutz an Schulen

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