Sozialverband kritisiert: Bayern hinkt in Sachen Inklusion hinterher

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MÜNCHEN. Nach Ansicht des Sozialverbands VdK Bayern gibt es im Freistaat immer noch zu wenig Fortschritt in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion. Das Versprechen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), den Freistaat bis 2023 barrierefrei zu machen, sei in weite Ferne gerückt, kritisierte der VdK am Mittwoch in München. «Wir reden hier von 1,5 Millionen Betroffenen in Bayern, deren rechtmäßige Bedürfnisse aus Haushaltsgründen hintan gestellt werden», sagte die VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher.

Als Beispiele nannte Mascher, dass nur 360 der 1057 Bahnstationen in Bayern vollständig barrierefrei seien. Außerdem belege der Freistaat den drittletzten Platz bei der schulischen Inklusion. Das undurchlässige Schulsystem verhindere, dass junge Menschen mit einer Behinderung erfolgreich in den Unterricht integriert würden.

Als größte Baustelle machte der VdK den Arbeitsmarkt aus. Mascher zufolge beschäftigt jedes vierte Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern keinen einzigen Behinderten. «Es ist sehr kurzsichtig, auf das Potenzial dieser Menschen angesichts des Fachkräftemangels zu verzichten», warnte sie.

Auch Verena Bentele, Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, berichtete, es gebe «noch viele mentale und physische Barrieren, auf die wir stoßen.» Sie forderte deshalb das geplante Bundesteilhabegesetz, das die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen verbessern und ihre Selbstbestimmung stärken soll.

Zum Bericht: Suchen Immer mehr Förderschüler auf Regelschulen – Schulträger ächzen unter den Lasten der Inklusion

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