Elternbeirat: Fach Wirtschaft zu stark auf Wirtschaftsinteressen ausgerichtet

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STUTTGART. Nicht nur die Behandlung der Sexuellen Vielfalt im baden-württembergischen Bildungsplan ist umstritten. Der Landeselternverband fordert eine stärkere Einbettung des Fachs Wirtschaft in politische, gesellschaftliche und ethische Zusammenhänge.

Der Landeselternbeirat lehnt die Umsetzung des Faches Wirtschaft und der Leitperspektive Medienbildung im geplanten Bildungsplan 2016 ab. Darüber hinaus sei der Fächerverbund «Biologie, Naturphänomene und Technik» unsinnig, teilte der Vorsitzende Carsten T. Rees mit. Noch bis Ende kommender Woche können Verbände und Privatpersonen Kritik und Anmerkungen zum Bildungsplan an das Kultusministerium abgeben. Der Bildungsplan soll im Herbst 2016 in Kraft treten und gibt die Unterrichtsinhalte an den Schulen vor.

«Wenn unsere Kinder zu fröhlichen Konsumenten erzogen werden sollen, dann ist das nicht unser Ziel», befindet der baden-württembergische Landeselternrat. Foto: Tetra Pak / flickr (CC BY-SA 2.0)
«Wenn unsere Kinder zu fröhlichen Konsumenten erzogen werden sollen, dann ist das nicht unser Ziel», befindet der baden-württembergische Landeselternrat. Foto: Tetra Pak / flickr (CC BY-SA 2.0)

«Das Fach Wirtschaft ist zu stark auf Wirtschaftsinteressen ausgerichtet», sagte Rees. «Wenn unsere Kinder zu fröhlichen Konsumenten erzogen werden sollen, dann ist das nicht unser Ziel.» Es müsse eine stärkere Einbettung in politische, gesellschaftliche und ethische Zusammenhänge geben. Die Medienbildung sei mit einem Kurs in der 5. Klasse schlicht zu gering ausgeprägt, sagte Rees. «Es muss dringend in der Grundschule begonnen werden.»

Fächerverbünde lehnt der Landeselternbeirat grundsätzlich ab. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Qualität des Unterrichts leide, sagte Rees. Grundsätzlich stimme der Verband dem Bildungsplan allerdings zu. (dpa)

zum Bericht: Kulturkampf um den Biologie-Unterricht: FDP sieht Schwächung des Gymnasiums durch Kombi-Fach

 

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3 Kommentare
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xxx
8 Jahre zuvor

Kein Kommentar, aber ein aussagekräftiger Lesetipp:

soziologie.de/de/nc/aktuell/meldungen-archiv/aktuelles-singleview/archive/2015/10/23/article/vorlaeufiges-vertriebsverbot-der-sammelpublikation-oekonomie-und-gesellschaft-bundeszentrale-fuer-politische-bildung-durch-das-bundesministerium-des-innern.html

dickebank
8 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Warum gibt es denn keine Anfechtungsklage der bpb?

Georg
8 Jahre zuvor

Passend und spannend, vielen Dank für den Link!