PALO ALTO. Nachdem eine 100-Millionen-Dollar-Spende für das Schulsystem in New Jersey nicht den erhofften Effekt erzielt hatte, gründet das Ehepaar Zuckerberg nun selbst eine Schule in einem Problembezirk.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (31) und seine Frau Priscilla Chan (30) gründen eine kostenlose Privatschule für Kinder aus armen Verhältnissen in der Nähe ihres Wohnorts in Kalifornien. Die Schule in East Palo Alto, einem für Armut und soziale Spannungen bekannten Stadtteil, solle bei voller Kapazität rund 700 Kinder aufnehmen, sagte Chan der «San Jose Mercury News». Teil des Konzepts sei auch eine kostenlose medizinische Versorgung. Chan habe keine Angaben zu den Kosten gemacht, schrieb die Zeitung am Donnerstag.
Das Projekt werde bereits seit zwei Jahren entwickelt, inzwischen sei für die Schule ein Grundstück gekauft worden. Die gerade schwangere Chan sagte, sie habe unter anderem bei ihrer Arbeit als angehende Kinderärztin in San Francisco die Auswirkungen von Armut, Stress und zerrütteter Lebensverhältnisse erlebt.
Zuckerberg behielt auch nach dem Börsengang einen erheblichen Anteil an Facebook, sein Vermögen wird deshalb auf über 40 Milliarden Dollar geschätzt. Er und Chan hatten bereits 100 Millionen Dollar für das Schulsystem im Bundesstaat New Jersey gespendet, das Geschenk erzielte jedoch laut Medienberichten nicht den erhofften Effekt. (dpa)
zum Bericht: Facebook-Chef Zuckerberg spendet 120 Millionen Dollar für Schulen
da sieht man wieder, wie anders das amerikanische System funktioniert: nicht der Staat, sondern engagierte Menschen (in dem Fall sehr reiche) sollen sich um die Probleme kümmern.
@ jaja, ja ja, engagierte menschen. im bereich der kultur nannte man die doch „mäzen“, oder? wenn jedoch nicht einzlene millionen und milliarden in ihre taschen stecken würden, dann könnte das vielleicht ja auch die allgemeinheit ( = staat) finnazieren und dann nicht für wenige einzelne, sondern für ALLE !
… ein bisschen absurd ist das schon: erst streichen die satte gewinne ein, geben die 0,00001 % ihres vermögens für gute zwecke und dann lassen sie sich noch als die großen gönner feiern und bejubeln.
Bill Gates hat sich, glaub‘ ich, verpflichtet, 50% seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu stiften, und warb dafür, dass andere Reiche dasselbe tun. Nein, ich habe nicht nachgeforscht, ob er auch alles erfüllt hat. Ich finde auch den europäischen Ansatz mit staatlicher Planung besser, aber „unsere“ Häme und das Misstrauen gegen die Amis erscheint mir ungerecht. Es gibt so ungeheuer viele segensreiche amerikanische Hilforganisationen.
Es ist einfach eine andere Grundeinstellung: „Ich tu was“ statt „der Staat soll mal …“
@ Jaja, ich habe überhaupt gar nichts gegen die Amis !!! Solange es so ist, wie es ist, muss man dankbar sein für jeden, der etwas tut. Ich meine nur, eigentlich sollte das die Allgemeinheit ( = der Staat) übernehmen KÖNNEN, indem er entsprechend gut finanziell ausgestattet ist. Derzeit ist aber das Gegenteil der Fall, durch die „Mehr-netto-vom-brutto-Politik“ muss der Staat sparen, sparen, sparen. Überall kürzt und senkt er seine Ausgaben. Wenn aber der Staat sich aus allem zurückzieht, ja, klar, dass müssen die Privaten ran. Man kann die Eigeninitiative loben, nur ist es leider so, von den Privatinitiativen profitieren immer nur wenige. Von Zuckerbergs Schule eben nur die Kinder in San Jose (?) / Kalifornien. Und alle die anderen? In anderen Orten? Die nicht das Glück haben, dass bei ihnen ein Zuckerberg wohnt?
Und nebenbei gesagt: Alle die vielen privaten Stiftungen, Hilfsorganisationen u.dgl. mehr verschlingen auch Unsummen für Verwaltung. Warum nicht eine Organisation für ein Anliegen ?!? Das ist auch so ein Punkt.
komisch, mein Eindruck war immer, dass die großen Organisationen die aufgeblähte Verwaltung haben, angeführt natürlich von der EU.
Sie sollten sich evtl. einmal mit dem Sinn einer Stiftung und den rechtlichen Voraussetzungen für die Gründung und Führung einer Stiftung auseinander setzen.