Linke: Bundeswehr-Auftritte in Schulen zu wenig kontrolliert

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SCHWERIN. Die Linke hat von Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) eine bessere Kontrolle von Auftritten der Bundeswehr-Jugendoffiziere in den Schulen des Landes gefordert. «Was tatsächlich in den Klassenzimmern passiert, weiß die Landesregierung nicht», sagte die bildungspolitische Sprecherin der größten Oppositionsfraktion im Landtag, Simone Oldenburg.

Der zwischen Land und Bundeswehr vereinbarte jährliche Bericht der Jugendoffiziere liege für das Schuljahr 2014/15 noch immer nicht vor. Die zuständigen Schulbehörden führten keine Hospitationen während der Auftritte der Bundeswehr-Vertreter in Klassen durch. Oldenburg berief sich dabei auf die Antwort des Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage.

Infostand der Bundeswehr (beim Tag der offen Tür im Bundesverteidigungsministerium 2012. Bei Schulbesuchen dürfen die Jugendoffiziere aber nicht für Jobs in der Bundeswehr werben. Foto: Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland./Flickr (CC BY-ND 2.0)
Infostand der Bundeswehr (beim Tag der offen Tür im Bundesverteidigungsministerium 2012. Bei Schulbesuchen dürfen die Jugendoffiziere nicht für Jobs in der Bundeswehr werben. Foto: Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland./Flickr (CC BY-ND 2.0)

In der Antwort hatte das Bildungsministerium mitgeteilt, den Jahresbericht der Jugendoffiziere, wie in den Vorjahren, im Februar zu erwarten. Hospitationen durch die Schulbehörden habe es im vergangenen Schuljahr nicht gegeben, weil die Einhaltung der Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr durch die Lehrer als ausreichend angesehen werde.

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Die Linke ist grundsätzlich gegen Auftritte der Bundeswehr-Jugendoffiziere an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns. Die Jugendoffiziere dürfen gemäß der Vereinbarung mit dem Land nicht für Jobs in der Bundeswehr werben, sondern sollen ausgewogen informieren. Oldenburg sieht das als unmöglich an. «Wenn junge Männer in schicken Uniformen vor die Schülerinnen und Schüler treten und Hochglanzprospekte mit der neuesten Technik vorführen, ist das Werbung für die Bundeswehr», sagte sie. (dpa)

zum Bericht: Bundeswehr wirbt weiter ungebremst häufig in Schulen – Bildungsminister Baaske geht auf Distanz

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