FÜRTH. Was machen Lehrer, wenn Schüler besonders anhänglich werden, nach Treffen abseits der Schule fragen, wenn Schülerinnen vielleicht sogar flirten? Psychologen halten solche Schwärmereien zwar für normal, besonders in der Pubertät, raten Lehrkräften aber zu Vorsicht.
E-Mails, „zufällige Treffen“ und plötzliches besonderes Interesse: Besonders Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren entdecken manchmal Gefühle für ihre Lehrer. Jungen in diesem Alter unterdrücken starke Emotionen eher oder drücken sie durch aggressives Verhalten aus.
Schulpsychologe Stefan Drewes vom Bundesverband für Schulpsychologie rät, Flirts möglichst freundlich, aber verbal und nonverbal eindeutig zu begegnen – leicht rutsche man sonst in eine engere Beziehung hinein, die für beide Seiten unangenehme bis schwerwiegende Folgen haben könnte. Er sagt: „Solche Situationen sind für Lehrer zwar schmeichelhaft in dem Sinn – wie schön, dass der Schüler so viel Vertrauen zu mir hat, die Schülerin mich so bewundert.“ Aber es ist wichtig, dass dem Schüler oder der Schülerin klar ist, wo die Grenzen sind und wie die Rollen sind: Als Lehrer ist man in der Schule ansprechbar, bei Problemen mit Mitschülern oder dem Lernstoff oder auch in einer schwierigen persönlichen Situation. Darüber hinaus solle der Schüler sich aber andere Ansprechpartner außerhalb der Schule suchen. Sinnvoll ist es, wenn die Lehrkraft auch die eigenen Lebensverhältnisse deutlich macht, indem sie etwa über seine Kinder oder seinen Partner spricht.
Die Aussprache sollte nur an einem unverfänglichen Ort stattfinden. Nur so sei gewährleistet, dass die Jugendliche dem Lehrer nichts anhängen kann – etwa aus Enttäuschung über die Abfuhr. Reicht das offene Gespräch nicht, sollte er Kollegen informieren und Rat einholen. Achtung: Beziehungen mit Abhängigen führen auf jeden Fall zu einem Disziplinarverfahren.
Perspektivwechsel: Die Schwärmerei für den Lehrer ist ein Teenie-Klassiker. Das sei ganz normal und psychologisch gesehen quasi ein Übungsfeld für die Liebe, sagt Maria Große Perdekamp von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke). «Der Jugendliche kann das alles dort erstmal in der Fantasie durchleben.» Normalerweise werde das aber niemals in die Realität umgesetzt. Eltern sollten deshalb ruhig bleiben und tolerant sein. Und sie können mit dem Nachwuchs darüber sprechen und beispielsweise fragen: «Was findest du denn so toll an ihm oder ihr?»
Auch, wenn es um einen Lehrer geht, bleibt Eltern häufig nur, das zu akzeptieren – schließlich lässt sich das Verliebtsein nicht einfach abstellen. Sie sollten aber klarmachen: «Eine Beziehung mit dem Lehrer geht nicht – auch juristisch nicht.» Am besten erklären Eltern dem Kind auch die Sicht des Lehrers, sagt Große Perdekamp. Außerdem sollten Eltern den Kontakt nicht fördern – das Kind also beispielsweise nicht noch in die Nachhilfegruppe des umschwärmten Lehrers schicken. nin mit dpa
seltener, aber möglicher Extremfall:
24 jähriger Student kommt mit 16 jähriger Schülerin zusammen, alle Eltern sind einverstanden. zwei Jahre später wird der fertige Student an die Schule der Schülerin zwecks Referendariat zugeteilt, die Schülerin ist immer noch mit ihm glücklich zusammen, aber im abschlussjahr. ihre gesamte Stufe weiß auch von der Beziehung.
was tun? die Stelle ablehnen kann er nicht, weil er keine Alternative in Aussicht hat. auf dem Gelände halten sie sich natürlich zurück.
Das ist aber sehr konstruiert. Jeder Referendar hat auch einen Vorgesetzten bzw. kann sich vor dem Referendariat mit einem solchen Problem an die Stelle wenden, die die Referendare zuteilt. Und wenn da nicht völlig Unfähige sitzen, werden die auch eine Lösung bzw. eine andere Schule finden.