Fünf Dinge, mit denen Lehrer das Lernen verbessern

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Die Gestaltung des Unterrichts wird von zahlreichen Faktoren bestimmt. Nicht nur die Inhalte selbst spielen hierbei eine wichtige Rolle, sondern auch die Motivation der Schüler, deren Wissensstand und das Lernsetting selbst. So sind Lehrer von heute stark gefordert, wenn sie im Klassenverband für ein einheitliches Lernen und eine zielgerichtete Entwicklung sorgen möchten. Auch der Alltag der Schüler ist in diesem Zusammenhang ein entscheidendes Detail. Nur Schüler, die auch außerhalb der Schule ihr Potenzial erkennen und entfalten können, lernen mit Freude. Die fünf folgenden Dinge helfen Lehrern bei der Verbesserung ihrer Klassensituation.

1. Einfluss auf die Alltagsgestaltung nehmen

Der Alltag zahlreicher Schüler ist heute von digitalen Medien geprägt. Laut des Digitalverbandes Bitkom beschäftigen sich schon 93 Prozent der Jugendlichen ab einem Alter von zehn Jahren täglich 104 Minuten mit Videospielen. Auch das Internet nimmt laut Studie einen immer wichtigeren Einfluss. 94 Prozent der Kinder zwischen zehn und elf Jahren sind bereits 22 Minuten täglich im Internet unterwegs. Bei älteren Jugendlichen steigt dieser Wert, denn hier sind es durchschnittlich bereits 115 Minuten Internetnutzung täglich.

Schüler Motivation
Demotivation im Unterricht hat ihren Ursprung häufig im Alltag. (Quelle: PublicDomainPictures (CC0-Lizenz) / pixabay.com)

Die ständige Beschäftigung mit Smartphone, PC und Spielekonsolen beeinflusst die Konzentrationsfähigkeit und die Motivation der Schüler jedoch immens. Kinder und Jugendliche, die einen großen Teil ihrer Freizeit mit digitalen Medien verbringen, sind in der Schule daher häufig weniger leistungsfähig. Lehrer sollten sich diesen Umstand bewusst machen und konkret an der Alltagsgestaltung ihrer Schüler mitwirken. Dies gelingt beispielsweise durch abwechslungsreiche Arbeitsaufträge, für die die Schüler das gewohnte Umfeld verlassen und in der Natur oder in Büchereien recherchieren müssen. Lehrern ist es durch den Einsatz solcher Arbeitsaufträge möglich, ein wenig mehr Bewegung und Vielseitigkeit in das Leben ihrer Schüler zu bringen, was sich langfristig auch auf die Lernerfolge innerhalb der Klasse auswirken kann.

2. Moderne Impulse aufgreifen

Wie bereits erwähnt, ist das Internet für Kinder und Jugendliche heute ein unverzichtbares Medium. Lehrer sollten hiervor nicht die Augen verschließen, sondern diese Tatsache für sich nutzen. So macht es durchaus einen Unterschied, welche Seiten ein Schüler im Internet besucht. Recherchiert er für ein Referat, statt in sozialen Netzwerken zu surfen, gewinnt die Internetnutzung einen Mehrwert, der sich auch im Schulleben niederschlägt.
Lehrer sollten die Lust auf das Internet also insofern nutzen, als dass sie ihren Schülern konkrete Arbeitsaufträge geben, für deren Bewältigung das Web genutzt werden muss. Die Schüler werden im Umkehrschluss sehr viel motivierter an diese Aufgaben herangehen, da ihre Lehrkraft den Wunsch nach digitalen Medien aufgreift und in den Unterricht integriert.

3. Eltern beraten und den Kontakt suchen

Auch wenn Lehrer durchaus Einfluss auf das Leben ihrer Schüler nehmen können, sind es letztlich die Eltern, die den Tagesablauf und die Aktivitäten bestimmen. Der Kontakt zwischen Lehrern und Eltern ist daher ein besonders wichtiges Detail der Lehrtätigkeit. Beschränken sich die Berührungspunkte jedoch auf einen Elternsprechtag pro Jahr, ist der Einfluss des Lehrers sehr begrenzt. Wirksamer sind regelmäßig stattfindende Elternabende und persönliche Gespräche, die nicht nur die schulischen Inhalte thematisieren, sondern auch das Privatleben der Schüler. So können Lehrer interessierten Eltern gute Ratschläge zur Gestaltung des Alltags geben, Bücher empfehlen und auch Fragen zur Entwicklung ihrer Schüler weitaus individueller beurteilen.

Ein Thema könnte hier unter anderem der Umgang mit Geschenken und Konsum sein. Ein überladener Jugendlicher, dem es an kaum etwas fehlt, ist nicht zwingend ein guter Schüler. Geschenke für Jugendliche sollten daher auch erlebnisreiche Aspekte umfassen. Statt einer weiteren Spielekonsole oder einem neuen Computer könnten Eltern dank der Inspiration durch die Lehrkraft zu ganz neuen Ideen finden und somit den Alltag ihrer Kinder abwechslungsreicher gestalten. Zum Einfluss, den Lehrer auf das Leben ihrer Schüler haben können, hat die Zeit ein interessantes Interview veröffentlicht.

4. Wertschätzend kommunizieren

Der Erfolg innerhalb der Klasse hängt stark davon ab, wie positiv die Eigenwahrnehmung der Schüler ist. Fühlen sich die Kinder und Jugendlichen nicht geschätzt und haben sie nur wenig Zugang zu ihren persönlichen Ressourcen, so wirkt sich dies auf ihre Arbeitsweise, ihre Lernwilligkeit und die Lernfähigkeit aus. Lehrer können hier durchaus viel bewirken, indem sie eine wertschätzende Kommunikation in den Schulalltag einfließen lassen. Schülern wird hierdurch verdeutlicht, dass sie unabhängig von ihren Leistungen wertvolle Menschen sind, die Achtung und Respekt verdient haben.

Dies wirkt sich auch auf das soziale Gefüge innerhalb der Klasse aus. Schüler, die einen wertschätzenden Umgang seitens der Lehrkraft erfahren, sind auch untereinander freundlicher und hilfsbereiter.

5. Individualität durch Differenzierung

Ein oft genanntes Problem bei der Gestaltung des Unterrichts und des schulischen Alltages ist die mangelnde Zeit. Lehrer von heute haben nur selten Raum für die Arbeit mit dem einzelnen Schüler, da die Klassenstärken steigen und die Differenzen im Lernstatus der Kinder und Jugendlichen immer deutlicher werden.

Lernmaterialien
Individuelle Lernmaterialien begegnen Schülern besser. (Quelle: Mojpe (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Dennoch bietet das differenzierte Arbeiten wichtige Vorteile für die eigene Lehrtätigkeit. Lehrer, die ihren Schüler individuelle Pläne schreiben und ihnen die Zeit und Instrumente geben, die sie zum Lernen brauchen, sind allgemein erfolgreicher. Hierfür genügt es gelegentlich schon, den Schülern verschiedene Materialien zu geben, an denen sie sich ausprobieren können. Dass die Kluft zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern durch Differenzierung noch größer wird, ist dabei nicht der Fall. Viel eher können die Jugendlichen und Kinder durch das individuelle Eingehen auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse besser arbeiten und den Anforderungen des Lehrplans zielgerichteter folgen.

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