NRW-Schulministerium lässt digitales Schulbuch entwickeln – und das wurde jetzt auf der „didacta“ ausgezeichnet

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KÖLN. Das in Nordrhein-Westfalen erprobte digitale Schulbuch „BioBook NRW“ ist auf der Bildungsmesse didacta mit dem bundesweiten Bildungsmedienpreis „digita“ ausgezeichnet worden. Schulministerin Sylvia Löhrmann, die dieses Jahr Schirmherrin des „digita 2016“ ist, sagte auf der Preisverleihung: „Digitale Lehr- und Lernmittel eröffnen neue Möglichkeiten, Unterrichtsinhalte zu vermitteln und Wissen zu erwerben. Ich freue mich sehr, dass das ‚BioBook NRW‘ die Jury überzeugen konnte. Das innovative Konzept zeigt vorbildlich, wie die Chancen der Digitalisierung didaktisch sinnvoll genutzt werden können.“

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und die ausgezeichneten Bio-Buchmacher. Foto: MSW / Christof Wolff
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und die ausgezeichneten Bio-Buchmacher. Foto: MSW / Christof Wolff

Das „BioBook NRW“ kommt in einer ersten Pilotphase seit dem aktuellen Schuljahr an elf Gymnasien in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Es wurde im Auftrag des Schulministeriums vom Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) entwickelt. Das digitale Schulbuch ist für das Fach Biologie der Jahrgänge 5 und 6 konzipiert. Die Inhalte sind multimedial aufbereitet, das heißt neben Texten und Bildern veranschaulichen Audio- und Videodateien sowie Animationen den Lernstoff. Zudem können Schüler in ihrem Buch Markierungen und Texte einfügen. Lehrkräfte erhalten eine eigene Version, die didaktische Hinweise und Lösungen enthält.

Die Jury lobte in ihrer Laudatio, dass das „BioBook NRW“ neue Maßstäbe über das Fach hinaus setze und als „Blaupause“ für ähnliche Vorhaben anzusehen sei. Die Erweiterung herkömmlicher Text- und Bildinformationen durch andere Medienformate sei didaktisch überzeugend gestaltet. Das Fazit der Jury: Das „BioBook NRW“ sei eine „wahre Bereicherung für den Unterricht“. Das „BioBook NRW“ wurde in der Kategorie Allgemeinbildende Schule, Sparte Sekundarstufe I ausgezeichnet. Insgesamt wurden zehn beispielgebende digitale Bildungsmedien mit dem „digita“ ausgezeichnet.

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Schulministerin Löhrmann betonte, dass digitale Lernmittel auch eine Antwort darauf geben, wie individuelle Förderung in Zukunft noch besser gelingen kann: „Digitale und multimediale Schulbücher erleichtern es gerade in heterogenen Lerngruppen, neue Wege beim individuellen Lernen zu gehen. Das gilt sowohl für den inklusiven Unterricht als auch für den Unterricht für zugewanderte Schülerinnen und Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache, da sie die Inhalte individuell auf sie zugeschnitten abrufen können.“

Neben dem „BioBook NRW“ erproben in Nordrhein-Westfalen 38 Gymnasien bereits seit dem Schuljahr 2014/15 das digitale Geschichtsbuch „mBook NRW.“

Der Bildungsmedienpreis „digita“ wird seit 1995 verliehen. Träger und Ausrichter des Preises ist das Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft (IBI). Ausgezeichnet werden Lehr- und Lernangebote, die die digitalen Medien beispielgebend nutzen und dabei inhaltlich und formal als hervorragend befunden werden. Das FWU produziert als Medieninstitut der Bundesländer audiovisuelle Medien und Arbeitsmaterialien für den Unterricht. n4t

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Martin Schön
8 Jahre zuvor

wo könnte man etwas mehr über das preisgekrönte Neue des Lehrwerkes erfahren.
„Die Inhalte sind multimedial aufbereitet, das heißt neben Texten und Bildern veranschaulichen Audio- und Videodateien sowie Animationen den Lernstoff. Zudem können Schüler in ihrem Buch Markierungen und Texte einfügen. “ erscheint mir ja nicht wirklich innovativ.
Gar nichts erfährt man über die Möglichkeit, ob oder inwieweit Benutzer (Lehrer und Schüler) klassenübergreifend interagieren, auch über die Rechtsproblematik (CC). Da wurden ja mit dem Berliner freien Bio-Schulbuch gewisse Pfeiler eingeschlagen, wo man unter Berücksichtigung des Diskussionsstandes eigentlich nicht zurück kann.