Wahl in Baden-Württemberg: Die Parteien zur Bildung

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STUTTGART. Die Landtagswahl am 13. März wirft ihren Schatten voraus. Noch immer ist die Schulpolitik ein zentrales Wahlkampfthema. Die Programme der Parteien gehen dabei zum Teil weit auseinander. Eine Übersicht:

CDU: Sie will die von Grün-Rot abgeschaffte verbindliche Grundschulempfehlung zwar nicht wieder einführen, aber die Grundschule soll ihre Empfehlung an die weiterführende Schule geben können. Elterngespräche sollen beim Übergang auf die weiterführende Schule verpflichtend sein. Die CDU verspricht die Weiterentwicklung der Realschule mit einem «differenzierten Bildungsangebot». Real- und Werkrealschulen will sie zusammenfassen. Gymnasien sollen selber entscheiden, ob sie die Schüler in acht oder neun Jahren zum Abitur führen wollen. Die von Grün-Rot eingeführten Gemeinschaftsschulen will die CDU zwar erhalten, aber ohne eine gymnasiale Oberstufe. Ganztagsangebote an den Schulen sollen weiterentwickelt werden. Die Eltern sollen aber Wahlfreiheit darüber haben, ob ihr Kind dieses Angebot wahrnehmen soll.

Am 13. März wird in Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt. In der Bildungspolitik liefern sich Regierung und Opposition heftige Debatten. (Foto: pjt/Wikimedia CC BY-SA 3.0)
Am 13. März wird in Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt. In der Bildungspolitik liefern sich Regierung und Opposition heftige Debatten. (Foto: pjt/Wikimedia CC BY-SA 3.0)

GRÜNE: Die Ökopartei verspricht den Ausbau der Gemeinschaftsschulen und der Ganztagsschulen. Gemeinschaftsschulen sollen eine gymnasiale Oberstufe haben und alle Abschlüsse unter einem Dach anbieten. Das achtjährige Gymnasium will sie stärken – es soll keine Rückkehr zum alten, neunjährigen Gymnasium geben. Die Grünen streben ein zweisäuliges Bildungssystem mit Gymnasien sowie Real- und Gemeinschaftsschulen an. Landesweit soll ab der ersten Klasse das Fach Ethik angeboten werden.

SPD: Sie kündigt den weiteren Ausbau der frühkindlichen Bildung an. Der Weg für ein flächendeckendes Ganztagsangebot wird fortgesetzt, Ziel ist es, dass sich bis zum Jahr 2023 insgesamt 70 Prozent der Grundschulen zu Ganztagsschulen weiterentwickeln. Die Partei verspricht die schrittweise Abschaffung von Kita- und Kindergartengebühren. Sie bekennt sich zum Gymnasium als Bestandteil des aus zwei Säulen bestehenden Schulsystems mit Gemeinschaftsschulen/Realschulen. Die Gemeinschaftsschule will sie bedarfsorientiert ausbauen. Die SPD forciert einen stufenweisen Ausbau des Fachs Ethik an den allgemeinen Schulen. Die pauschale Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren hält sie nicht für sinnvoll.

FDP: Die «finanzielle Privilegierung» der Gemeinschaftsschule wollen die Liberalen beenden. Die Betreuung von Kindern durch Tageseltern soll gleichwertig mit der in Kindertagesstätten sein und entsprechend bezuschusst werden. Eltern sollen wählen können, ob sie ihr Kind an einer Grundschule mit verpflichtender Ganztagsbetreuung, für offene Angebote am Nachmittag oder nur zum Unterricht am Vormittag anmelden. Alle Schulen sollen das Fach Ethik ab der ersten Klasse anbieten. Das Gymnasium soll gestärkt werden. Zudem wollen die Liberalen die Wiedereinführung von Grund- und Leistungskursen in der gymnasialen Oberstufe. Gymnasien sollen selber entscheiden, ob sie die Schüler in acht oder neun Jahren zum Abitur führen wollen. Die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung will die FDP prüfen. (dpa)

zum Bericht: Hintergrund: Worum sich Kretschmann und Wolf in der Bildungspolitik streiten

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