MÜNCHEN. Dinge selbst erschließen können, statt nur zu büffeln: Mit einem neuen Lehrplan sollen Schüler auf dem Gymnasium vom kommenden Schuljahr an in Bayern mehr als nur reines Wissen vermittelt bekommen.
Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hat den sogenannten LehrplanPlus gebilligt, wie das Ministerium am Sonntag in München mitteilte. Dieser soll es ermöglichen, dass die Schüler «sich die Welt aus der Perspektive einer Vielzahl unterschiedlicher Fächer erschließen können». Bildung umfasse mehr als Kompetenzen und ziele auf einen mündigen, verantwortungsbewussten und selbstbestimmten Menschen ab, hieß es weiter.
Der LehrplanPlus für das Gymnasium soll vom Schuljahr 2017/18 mit der Jahrgangsstufe 5 eingeführt werden. Lehrer werden dafür fortgebildet. Neben einer vertieften Allgemeinbildung geht es den Angaben zufolge auch um Themenfelder wie Medienbildung/Digitale Bildung. An rund 430 Gymnasien im Freistaat lernen derzeit mehr als 330.000 Schüler. dpa
Hat jemand bereits den alte mit dem neuen Lehrplan auf rein fachlicher Ebene verglichen? Ich hoffe, es wird in Bayern nicht so wie in so vielen anderen Ländern sein, dass mit den „Kompetenzen“, wie auch immer sie heißen, erworben, vermittelt, überprüft werden mögen, das fachliche Niveau zu Nivea verkommt. Andererseits hoffe auch, dass die in Bayern noch mehr als in NRW vermurkste Umstellung auf G8 dadurch korrigiert wird.
ich wusste nicht, dass die Bayern bisher nur büffeln und sich nichts selber erschließen sollten. Es ist auch bei den vielen Ländervergleichen innerhalb D nicht aufgefallen.
Doch, das ist so. In der GS gibt es dann auch einen neuen kompetenzorientierten Lehrplan, bisserl später als sonstwo. Und wir ändern es gerade wieder …
Als hätte die Schüler bisher keine Kompetenzen entwickelt. Dazu sollte man sich mal näher mit den Schriften von Konrad Paul Liessmann befassen 🙂
Übrigens kann der neue Ethik-Lehrplan für bayerische Gymnasien erfüllt werden, wenn man seine Schüler einen Bankraub planen und durchführen lässt. Sämtliche Kompetenzen – die im Lehrplan stehen – werden hier erworben. Hauptsache Kompetenzen, Fachinhalte sind egal. Die Unis wirds freuen, die zukünftigen Arbeitgeber wirds freuen.
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Was Prof. Liessmann von „Kompetenzen“ hält, steht in seinem Buch, das mir entgegen vieler posit. Bewertungen sprachlich nicht zusagt.