Bayerischer Lehrerverband: „Kein guter Tag für Bayerns Lehramtsstudierende“

9

MÜNCHEN. Mit Bedauern nimmt die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, die heutige Entscheidung im Landtag zur Kenntnis, die seit Monaten heftig diskutierte Zulassungsbeschränkung zum Referendariat einzuführen. „Trotz massiver Proteste und  guter Argumente konnte die Maßnahme nicht verhindert werden. Das ist kein guter Tag für Lehramtsstudierende in Bayern“, erklärte Fleischmann.

Anzeige

Die Zugangsbeschränkung sieht vor, dass, je nach Bedarf, nicht mehr alle Lehramtsstudierende nach dem Staatsexamen sofort an die Schulen dürfen. Bis zuletzt habe sie gehofft, dass die Zugangsbeschränkung nicht kommt – mit der heutigen Entscheidung seien die Weichen nun erst einmal gestellt. Zwar lasse sich das Kultusministerium die Anwendung noch offen, das Vorhaben allein reiche aber schon aus, um junge Menschen von einem Lehramtsstudium abzuhalten. „Junge Menschen haben nun keine Klarheit darüber, wie lange ihre mögliche Wartezeit dauert. Gleichzeitig werden überall Lehrkräfte gesucht. Das passt nicht zusammen.“ Eine damit einhergehende Änderung des bayerischen Lehrerbildungsgesetzes könne sie daher nicht mittragen.

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

9 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
dickebank
7 Jahre zuvor

Wo ist das Problem? Es ist doch niemand gezwungen in BY seinen Vorbereitungsdienst abzuleisten.

xxx
7 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wissen Sie noch, wie vor 5-7 Jahren die Politik über Neulehrer gedacht hat? Gut möglich, dass damals noch „Werdet Lehrer, Jobgarantie, gute Bezahlung“ usw. aus den Kehlen der Bildungspolitiker kam. Die jetzt fertig gewordenen Uniabsolventen kommen sich dann — positiv formuliert und vollkommen zurecht — kräftig vera****t vor. Ähnlich war es auch in NRW als erst für Lehrer geworben und wenige Jahre später wegen der Schulzeitverkürzung ein (nahezu) Einstellungsstopp an den Gymnasien durchgeführt wurde.

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Platz im Vorbereitungsdienst – weder bei Juristen, noch bei Lehrkräften oder in anderen Fächern wie z.B Geodäten.

mississippi
7 Jahre zuvor

Dann kommt meine Tochter nach BaWü und macht den Vorbereitungsdienst hier, ich freue mich. Wahrscheinlich bleibt sie dann für immer. In Nürnberg gibt es viele Lehramtsstudent/innen aus Thüringen, Brandenburg und Niedersachsen. Wenn die dann alle in ihren Herkunftsbundesländern das Referendariat antreten, bleiben sie wahrscheinlich auch als Lehrer/innen dort. BY zahlt die Ausbildung und hat am Ende nichts davon.

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Eine ziemlich eindimensionale Sichtweise. Erstens BY handelt garantiert nicht altruistisch. Die Studenten – egal aus welchem Bundesland sie kommen – stellen für die Kommunen und Länder, in denen sie studieren, einen erheblichen wirtschaftlichen Faktor da.. Sie geben nämlich einen erheblichen Teil ihrer Mittel für die Aufbringung der Lebenshaltungskosten am Studienort aus.

Die Kosten für die Studienplätze sind hingegen eher zu vernachlässigen. Der Staat BY hat ja keine zusätzlichen Studienplätze geschaffen, um sie an „Landeskinder anderer BL“ zu vergeben. Es werden vorhandene Studienplätze , die sonst evtl. nicht belegt werden würden, von anderen als den „eigenen Landeskindern“ belegt. Btw ein großer Teil der Lehrenden an bayrischen Universitäten und Hochschulen ist ebenfalls nicht aus BY sondern nimmt dort lediglich einen Lehrauftrag wahr.

Und darüber hinaus Nürnberg liegt überhaupt nicht in Bayern sondern in Mittelfranken:)

PS gilt ein Auslandsstudium für BAWü Landeskinder als karriere förderlich?
PPS Da BaWü ja grundsätzlich damit renomiert, alles außer Hochdeutsch zu können, bleibt die Frage:

„Warum Franken, die können nämlich auch kein Hochdeutsch.“ Ich sach nur „Medrobolrächion Nernbärch“!

xxx
7 Jahre zuvor

Referendare als wirtschaftlicher Faktor? ich weiß nicht. bei dem Gehalt dürften die Kosten für das Land höher sein als die Einnahmen für die Kommune, zumal das Land von den Einnahmen nicht viel sehen dürfte. Sprich Kosten mit wenig Nutzen.

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

9 WS BdU für 1.000 EUR? Günstiger geht Unterricht de facto nicht. 18 Monate Vorbereitungsdienst sind rd. 20.000 EUR brutto, dafür kann sich der Finanzminister einen E12er nicht einmal 5 Monate halten. Wenn das kein wirtschaftsfaktor ist? Teuer im Vorbereitungsdienst sind doch nur die FL mit ihren A15.

xxx
7 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Aktuell sind es eher 1300€, also rund 25000€ brutto, aber egal. Und ein (A/E)12 mit 9 WS kostet den Finanzminister auch nicht wesentlich mehr, weil nur etwa 1/3 einer Vollzeitstelle (gemessen an 50000€ Jahresgehalt bei Vollzeit). Bitte korrigieren Sie etwaige (Rechen-) Fehler meinerseits.

So oder so ist es eine _Ausgabe_, die durch Beschränkung der Anzahl neuer Referendare eingespart werden soll. Wirtschaftliche Faktoren sind für mich eher _Einnahmen_, die ein Referendar dem Land mit Sicherheit _nicht_ bringt.

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Nicht für Anwärter … Und die machen die Mehrzahl der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst aus. Referendare sind im Vorbereitungsdienst für den höheren Staatsdienst an Gymnasien und Berufsschulen.