Bayerische Realschullehrer fordern zusätzliche Stellen

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MÜNCHEN. Der Bayerische Realschullehrerverband fordert dringend zusätzliches Personal, um die großen Bildungsherausforderungen der Zukunft weiter bewältigen zu können.

In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Realschule in Bayern eröffnet jungen Menschen für deren Zukunft vielfältige individuelle Wege. Die Realschüler erhalten eine umfassende Berufsorientierung und der Realschulabschluss ist eine anerkannte Basis für die Jugendlichen, um erfolgreich in anspruchsvolle Berufsfelder einzusteigen oder einen weiteren schulischen Anschluss Richtung Abitur zu wählen.“ Das Bildungskonzept der Realschule verbinde Theorie und Praxis und werde stets an die Erfordernisse der zukünftigen Fachkräfte angepasst. Damit sei Realschulbildung schon seit langem extrem zukunftsorientiert. „Gerade im Bereich MINT, der Informationstechnologie und den Anforderungen der modernen Medien – ich erinnere hier an das topaktuelle Thema Industrie 4.0 – ist die Realschule gut aufgestellt bei der Bildung der jungen Menschen und der Vorbereitung auf das digitale Zeitalter in der Arbeitswelt“, so Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbandes.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Neben der Digitalisierung und dem souveränen Umgang mit den medialen Möglichkeiten sind auch Fremdsprachenkenntnisse in einer globalisierten Welt nötig. Zusätzlich zum Basisfach Englisch bietet die Realschule auch Französisch, Spanisch und Tschechisch an. Gleichzeitig werden wichtige Grundkompetenzen und Kenntnisse in Bereichen des Verbraucherschutzes und der Gesundheitserziehung vermittelt.“ Außerdem komme auch die Persönlichkeitsentwicklung und Werteerziehung an den Realschulen nicht zu kurz, betont Jürgen Böhm.

Die Realschule sei schon immer geprägt davon, die Schüler bestmöglich auf die reale Arbeits- und Lebenswelt vorzubereiten. „Es ist gesellschaftlicher Konsens in Bayern, dass die Realschule eine wirklich moderne Schulart ist. Wir blicken an den Realschulen immer in die Zukunft und stellen frühzeitig die Lehrinhalte und Pädagogik darauf ein, mit der Zeit zu gehen und Schüler fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft. Die Realschulbildung ist durch und durch geprägt davon, stets zu überprüfen, was für die Schüler notwendiges Wissen für später ist, und fügt schließlich notwendige Veränderungen in den Bildungsgang ein“, erklärt Böhm.

Allerdings sei diese moderne, schülerbezogene Ausrichtung nur dann auch in Zukunft realisierbar, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Realschulen im Freistaat zusätzliche Lehrkräfte für Förder- und Differenzierungsmaßnahmen erhalten. Der Verbandschef erläutert: „Die Aufgaben und Anforderungen an die Realschullehrkräfte werden aktuell immer vielschichtiger. Die Kollegen entwickeln moderne pädagogische Konzepte, setzen einen neuen Lehrplan um und wollen lernschwächere Schüler genauso individuell fördern wie besonders begabte. Hinzu kommt die wachsende Herausforderung der Integration von immer mehr Kindern mit Migrationshintergrund und jugendlichen Flüchtlingen. Unsere Lehrkräfte sind unglaublich engagiert, aber irgendwann kommen auch sie an die Belastungsgrenze. Daher benötigen wir dringend mindestens eine zusätzliche Lehrkraft pro Realschule in Bayern“, fordert Böhm.

„Nur mit weiteren deutlichen Investitionen ins System der Realschule kann diese erfolgreiche Schulart weiterhin ein differenziertes, qualitativ hochwertiges und zukunftsorientiertes Bildungsangebot machen. Es gibt derzeit tausende junge Realschullehrkräfte, die auf eine Beschäftigungschance hoffen – das sind unsere Zukunftsgestalter! Eine ähnlich schlechte Einstellungsquote wie im vergangenen Jahr können wir uns im Sinne unserer Realschüler, den Fachkräften unserer Zukunft, nicht leisten“, macht Böhm deutlich.

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