Gymnasiallehrer erinnern Südwest-CDU an ihre Wahlversprechen

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STUTTGART. In einem offenen Brief fordert der Philologenverband Baden-Württemberg die Wahlfreiheit der Gymnasien zwischen acht- und neunjährigen Zügen. Laut Koalitionsvertrag sollen lediglich die 44 bereits bestehenden G9-Standorte erhalten bleiben. Die CDU-Basis müsse daher dem Koalitionsvertrag ihr Plazet verweigern.

Der Philologenverband (Phv) warnt die CDU vor einem bildungspolitischen Fehlstart in die künftige grün-schwarze Koalition. Die Entscheidung, lediglich die 44 Modellschulen mit neunjährigen Zügen zu erhalten, müsse zurückgenommen werden, hieß es an einem offenen Brief an die Landes-CDU, die an diesem Freitag den Koalitionsvertrag absegnen soll. «Stimmen Sie dem Koalitionsvertrag in der vorliegenden Form nicht zu!», appellierte der Verband an die Delegierten des CDU-Landesparteitags in Ludwigsburg.

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G8, G9 oder beides? Nach dem Willen des Philogenverbands sollen Baden-Württembergs Gymnasien selbst entscheiden. Foto: eli.pousson / flickr (CC BY-SA 2.0)

Der Verband fordert die auch von der CDU im Wahlkampf propagierte Wahlfreiheit der Gymnasien zwischen acht- und neunjährigen Zügen. Er verweist auf eine Online-Petition dafür mit bisher mehr als 6000 Unterstützern.

Als Kompromisslinie nennt der PhV dauerhaften Bestandschutz für die 44 Modellschulen und eine Ausweitung auf die für einen Schulversuch maximal möglichen 120 Standorte. Es gibt etwa 400 Gymnasien im Land, für die die ehemalige CDU-Kultusministerin Annette Schavan (CDU) den achtjährigen Weg zum Abitur eingeführt hatte. Ändere die CDU ihre Haltung nicht, sei das ein «Armutszeugnis für ihr Verhandlungsgeschick- und/oder ihren Verhandlungswillen», so der PhV. (dpa)

zum Bericht: Philologenverband: Bestandsschutz für G9-Schulen zu wenig – Zahl soll verdreifacht werden

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